Frage: Ich wohne in einer Stadt auf der linken Seite der Elbe. Ist das nun eine »linkselbige« oder eine »linkselbische« Stadt?
Antwort: Die einschlägigen Wörterbücher lassen uns hier auf den ersten Blick im Stich – auch wenn wir unter dem Grundwort suchen. Ein Adjektiv elbig ist nirgends zu finden. Unter elbisch geben das zehnbändige Große Wörterbuch der deutschen Sprache der Dudenredaktion und der sechsbändige Brockhaus-Wahrig lediglich die Bedeutung ›geisterhaft, überirdisch‹ bzw. ›elfisch‹ an. Das ist aber natürlich nicht das Adjektiv zu dem Flussnamen Elbe, sondern zu Elb (›Naturgeist der nordischen Mythologie‹). Erst eine erweiterte Suche führt zum Erfolg. Das vermisste Grundwort steckt in der Wortbildung ostelbisch, die in beiden Wörterbüchern verzeichnet ist. Das lässt auf -isch schließen. Unabhängig davon kann man sich übrigens ebenfalls nach dem Prinzip der Analogie helfen. Adjektive zu Flussnamen – auch solche zu Landschafts- und Ortsnamen – werden gewöhnlich mit -isch gebildet (rheinisch, donauisch, schwäbisch, pfälzisch, hallisch, berlinisch usw.). Auch deshalb sollte es (links)elbisch heißen.