1. Inhaltliches
Unter Frühneuhochdeutsch
verstehen wir diejenige historische Varietät des Deutschen, die in
der Zeit von ca. 1350 bis ca. 1650 gesprochen und geschrieben wurde – in
einem Zeitraum also, der vom Spätmittelalter bis zum Dreißigjährigen
Krieg reicht. Die Epoche ist geprägt durch die Entwicklung des Bürgertums
und die Ausbildung frühkapitalistischer Wirtschaftsformen, durch die
großen Entdeckungen (Amerika) und Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver)
sowie durch die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften und den damit
einhergehenden grundlegenden Wandel des Weltbildes (Kopernikus, Kepler,
Galilei). Es ist die Zeit der Reformation, der Bauern- und der Glaubenskriege,
aber ebenso des Humanismus, der Renaissance und des frühen Barock.
Eine Fülle von Veränderungen mussten intellektuell bewältigt
werden, was sich natürlich auch und vor allem in der Sprache niedergeschlagen
hat. Das Frühneuhochdeutsche unterscheidet sich vom Mittelhochdeutschen
und vom Neuhochdeutschen durch das mehr oder weniger gleichberechtigte
Nebeneinander einer Vielzahl von regionalen und sozialen Varietäten.
Darüber hinaus versteht sich von selbst, dass die Sprache in dreihundert
Jahren nicht dieselbe geblieben ist. Wir beschäftigen uns mit der
sprachlichen Variation in Lautung und Graphie, Morphologie, Wortschatz,
Syntax sowie auf Textebene und werden versuchen, die historischen und kulturhistorischen
Rahmenbedingungen zum Verständnis der Sprachgeschichte nutzbar zu
machen.
(Nach oben)
2. Seminarplan
Der Seminarplan gibt einen Überblick über die Themen der einzelnen Sitzungen. In der
Rubrik „Lernmaterialien“ wird jeweils Literatur genannt, die pro Sitzung bearbeitet
werden sollte; die Kurztitel beziehen sich auf das Literaturverzeichnis zum Seminar (vgl.
Punkt 5). Ebenso finden sich Texte, Tabellen, Graphiken usw.,
die zur Vertiefung hilfreich sein können.
Für alle, denen das universitätsspezifische Arbeiten noch nicht völlig zur zweiten
Natur geworden ist: Wenn hier oder an anderer Stelle zu bearbeitende Literatur,
Prüfungsstoff usw. genannt wird, handelt es sich dabei um das absolute Minimalpensum. Dieses zu
kennen ist ausreichend (im Sinne des Notenspektrums); wer mehr anstrebt, arbeitet darüber hinaus
selbständig.
Sitzung
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Thema
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Vorbereitung, Nachbereitung, Lehrmaterial
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1
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Einführung
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Material:
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2
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Historische Positionierung des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 7–14
- Klären Sie mithilfe von Nachschlagewerken
alle Sachfragen, die sich Ihnen bei der Lektüre stellen!
Material:
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3
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Frühneuhochdeutsch: räumliche Gliederung und zeitliche Gliederung
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 14–44
Material:
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4
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Phonologie und Graphematik des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 127–149
Material:
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5
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Morphologie des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 151–169
Material:
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6
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Wortschatz und Wortbildung des Frühneuhochdeutschen; historische Semantik
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 181–202
Material:
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7
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Semantik des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 203–208
Material:
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8
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Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch
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Lektüre:
- Hartweg/Wegera, S. 209–216
- Lobenstein-Reichmann/Reichmann 2001
- Aus dem FWB (3)
Material:
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9
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Syntax des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 171–179
Material:
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10
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Textsorten des Frühneuhochdeutschen
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Lektüre: Hartweg/Wegera, S. 100–107
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11
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Zeit- und Raumbestimmung frühneuhochdeutscher Texte
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Arbeitsaufgabe: Textbeispiele
Lösungen zu den Arbeitsaufgaben (zur Kontrolle, daher erst anklicken, wenn Sie die Aufgaben selbst gelöst haben!):
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12
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Thesen zur Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache
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Lektüre:
Material:
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13
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Faktoren bei der Herausbildung der neuhochdeutschen Schriftsprache: Kanzleien und
Schulen; Grammatiker und Sprachgesellschaften; Buchdruck; Martin Luther
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Lektüre:
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14
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Abschlussklausur
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Vorbereitung:
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(Nach oben)
3. Organisatorisches („Spielregeln“)
Dieses Seminar ist eine E-Learning-Veranstaltung. Es finden daher keine wöchentlichen Seminarsitzungen
statt. Der Stoff wurde auf die normale Semesterarbeitszeit verteilt, so dass jede Woche eine Lerneinheit
absolviert werden kann. Dies empfiehlt sich; Sie können für sich selbst den Stoff aber auch nach Belieben
anders verteilen. Wichtig ist die kontinuierliche Arbeit. Erfahrungsgemäß fallen dafür
wöchentlich mindestens 3 Stunden an. — Kontakt zum Seminarleiter ist jederzeit im Rahmen der
Sprechstunde möglich; alle Fragen zur Lehrveranstaltung können hier gestellt werden. Darüber hinaus werden mehrere
Sitzungen angeboten, in denen die Möglichkeit zu Fragen und zu gemeinsamer Arbeit besteht. Die Termine werden
über Stud.IP bekannt gegeben; die Teilnahme an den Sitzungen ist freiwillig.
Bitte überlegen Sie gründlich und selbstkritisch, ob Sie die Disziplin aufbringen, sich den Stoff
im Selbststudium zu erarbeiten. Bedenken Sie dabei auch den Aufwand, der für andere
Seminare (auch in Ihren anderen Fächern) anfällt und versuchen Sie eine
realistische Einschätzung.
(Nach oben)
4. Zusätzliche Arbeitsangebote (Übungen)
Hier finden Sie Übungsaufgaben (beispielsweise
zur Übersetzung, zur Grammatik oder zur räumlichen und zeitlichen Einordnung von Texten), deren
Bearbeitung – eine Übung pro Woche – Ihnen nahegelegt wird. Es empfiehlt sich, zunächst die Aufgaben zu bearbeiten, ohne die zugehörigen
Lösungen aufzurufen. Die Übungsaufgaben folgen dem vorgesehenen Ablauf der Sitzungen und sind auf diese abgestimmt;
es empfiehlt sich daher, sie zusammen mit den numerisch entsprechenden Sitzungen zu bearbeiten. — Weitere Übungsmöglichkeiten finden Sie bei Hartweg/Wegera 2005.
Martin Luther (1483–1546)
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Luthers Bibelübersetzung (1534)
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(Nach oben)
5. Informationen zur Prüfung
Einen Leistungsnachweis (d. h. den Nachweis der Modulprüfung erwerben Sie durch
eine mündliche Prüfung.
Die Anmeldung derfolgt über QUISPOS. Gegenstand der Prüfung ist
der Stoff des Seminars.
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Sebastian Brant: Das Narrenschiff (1494) |
Prinzipiell gilt: Wenn es in Angelegenheiten der Prüfungsleistungen Unklarheiten oder Fragen
gibt: Wenden Sie sich an den Seminarleiter, bevor Sie die Orientierung oder gar den Kopf
verlieren ...
Los, Mann, verlier' nicht den Kopf!
(Nach oben)
6. Weiterführende Literatur
6.1. Seminargrundlagen (Anschaffung wird empfohlen)
- Hartweg, Frédéric/Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch. Eine
Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit.
2., neu bearb. Aufl. Tübingen 2005. (Germanistische Arbeitshefte 33.)
[Anmerkung: Das Buch sollte im Laufe des Semesters
– unabhängig von den Hinweisen zur Vorbereitung einzelner Sitzungen – komplett
durchgearbeitet werden.]
- Reichmann, Oskar/Klaus-Peter Wegera (Hgg.): Frühneuhochdeutsches Lesebuch.
Tübingen 1988.
6.2. Wörterbücher
- Anderson, Robert R. [für Bd. 1]/Ulrich Goebel/Anja Lobenstein-Reichmann/Oskar Reichmann (Hgg.):
Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Berlin/New York 1986 ff. Bisher: Bde. 1; 2; 3; 4; 5 (Lfg. 1);
6; 7 (Lfg. 1–4); 8 (Lfg. 1–3); 9 (Lfg. 1–3); 11 (Lfg. 1).
6.3. Grammatiken
- Reichmann, Oskar/Klaus-Peter Wegera (Hgg.): Frühneuhochdeutsche Grammatik. Von Robert
Peter Ebert/Oskar Reichmann/Hans-Joachim Solms/Klaus-Peter Wegera. Tübingen 1993. (Sammlung kurzer
Grammatiken germanischer Dialekte. Hauptreihe Nr. 12.)
5.4. Sprachgeschichten
- Bach, Adolf: Geschichte der deutschen Sprache. 9., durchges. Aufl. Heidelberg 1970.
- Bär, Jochen A.: Die Geschichte der deutschen Sprache. Ein Abriss. In: Duden. Das
große Wörterbuch der deutschen Sprache in zehn Bänden. Hrsg. vom Wissenschaftlichen
Rat der Dudenredaktion. 3., völlig neu bearb. u. erw. Aufl. Bd. 10.
Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, 4771–4782. [Auf diesem Beitrag beruht eine online
verfügbare Überblicksdarstellung
der Geschichte der deutschen Sprache.]
- Besch, Werner/Oskar Reichmann/Stefan Sonderegger (Hgg.): Sprachgeschichte. Ein
Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2 Halbbände, Berlin/New
York 1984; 1985. (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 2, 1; 2, 2.)
- Besch, Werner/Anne Betten/Oskar Reichmann/Stefan Sonderegger (Hgg.):
Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung.
2. Auflage. 4 Teilbände. Berlin/New York 1998; 2000; 2003; 2004. (Handbücher zur Sprach- und
Kommunikationswissenschaft 2,1; 2,2; 2,3; 2.4.)
- Eggers, Hans: Deutsche Sprachgeschichte III: Das Frühneuhochdeutsche. Reinbek bei
Hamburg 1969.
- Polenz, Peter von: Geschichte der deutschen Sprache. Erweiterte Neubearbeitung der früheren
Darstellung von Hans Sperber. 9., überarb. Aufl. Berlin/New York 1978. (Sammlung Göschen
2206.)
- Polenz, Peter von: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Bd.
I: Einführung. Grundbegriffe. Deutsch in der frühbürgerlichen Zeit. Berlin/New
York 1991. (Sammlung Göschen 2237.)
- Schildt, Joachim: Abriß der Geschichte der deutschen Sprache. Zum Verhältnis von
Gesellschafts- und Sprachgeschichte. 3., überarb. Aufl. Berlin 1984.
- Tschirch, Fritz: Geschichte der deutschen Sprache. 2. Teil: Entwicklungen und Wandlungen
der deutschen Sprachgestalt vom Hochmittelalter bis zur Gegenwart. 3., erg. u. überarb. Aufl.
bearb. v. Werner Besch. Berlin 1989.
- Wells, Christopher J.: Deutsch: eine Sprachgeschichte bis 1945. Aus dem Englischen von
Rainhild Wells. Tübingen 1990.
6.5. Einzeldarstellungen
- Anderson, Robert R./Ulrich Goebel/Oskar Reichmann: Ein idealisiertes Graphemsystem des
Frühneuhochdeutschen als Grundlage für die Lemmatisierung frühneuhochdeutscher
Wörter. In: Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie I. Hrsg. v. Herbert
Ernst Wiegand. Hildesheim 1981, 53–122. (Germanistische Linguistik 3–4, 1979).
- Bär, Jochen A.: Zigeunerstereotype in Dialekt- und Mundartwörterbüchern
des Deutschen. In: Stichwort: Zigeuner. Zur Stigmatisierung von Sinti und Roma in Lexika und
Enzyklopädien. Hrsg. v. Anita Awosusi. Heidelberg 1998, 45–70. (Schriftenreihe des
Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma 8.)
- Bär,
Jochen A.: Frühneuhochdeutsche Sprachreflexion. In: Frühneuhochdeutsch – Aufgaben und
Probleme seiner linguistischen Beschreibung. Hrsg. v. Anja Lobenstein-Reichmann/Oskar Reichmann.
Hildesheim/Zürich/New York 2011, 157–233. (Germanistische Linguistik 213–215/2011.)
- Bär, Jochen A./Silke Bär: Zur Verwendung des Wortes zigeuner in der Frühen
Neuzeit. Dargestellt mit dem Belegmaterial und nach der Methode des Frühneuhochdeutschen
Wörterbuches. In: Stichwort: Zigeuner. Zur Stigmatisierung von Sinti und Roma in Lexika und
Enzyklopädien. Hrsg. v. Anita Awosusi. Heidelberg 1998, 119–155. (Schriftenreihe des
Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma 8.)
- Bär, Jochen A./Barbara Gärtner/Marek Konopka/Christiane Schlaps: Das
Frühneuhochdeutsche Wörterbuch als Instrument der Kulturgeschichtsschreibung. Vom
kulturhistorischen Sinn lexikographischer arbeit. In: Sprachgeschichte als Kulturgeschichte.
Hrsg. v. Andreas Gardt/Ulrike Haß-Zumkehr/Thorsten Roelcke. Berlin/New York 1999,
267–293.
- Balbiani, Laura: „das ein yeglicher man mit messiger mynne mynnen mag“.
„Sexualität“ in der frühen Neuzeit. In: Von Lust und Schmerz. Eine
Historische Anthropologie der Sexualität. Hrsg. v. Claudia Bruns/Tilmann Walter.
Köln/Weimar/Wien 2004, 23–59.
- Besch, Werner: Zur Bestimmung von Regularitäten bei den sprachlichen
Ausgleichsvorgängen im Frühneuhochdeutschen. In: Zeitschrift für deutsche
Philologie 98 (1979), 130–150. (Sonderheft zum Geburtstag von Hugo Moser.)
- Besch, Werner: Dialekt, Schreibdialekt, Schriftsprache, Standardsprache. Exemplarische Skizze
ihrer historischen Ausprägung im Deutschen. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen
und allgemeinen Dialektforschung. Hrsg. v. Werner Besch/Ulrich Knoop/Wolfgang Putschke/Herbert
Ernst Wiegand: 2. Halbbd. Berlin/New York 1983, 961–990. (Handbücher zur Sprach- und
Kommunikationswissenschaft 1,2.)
- Besch, Werner: Die Entstehung und Ausbildung der neuhochdeutschen Schriftsprache/Standardsprache.
In: Besch/Reichmann/Sonderegger 1985 [vgl. Punkt 5.4], 1781–1810.
- Burdach, Konrad: Die Einigung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Einleitung: Das sechzehnte
Jahrhundert. [Teildruck der Habilitationsschrift von 1884.] In: Konrad Burdach. Vorspiel.
Gesammelte Schriften zur Geschichte des deutschen Geistes. Bd. 1, Teil. 2: Reformation und
Renaissance. Halle a. d. Saale 1925, 1–33.
- Eggers, Hans: Deutsche Sprache und Gesellschaft in historischer Sicht. In:
Besch/Reichmann/Sonderegger 1984 [vgl. Punkt 5.4], 38–46.
- Frings, Theodor u. a.: Kulturräume und Kulturströmungen im mitteldeutschen
Osten. Halle a. d. Saale 1936.
- Frings, Theodor: Die Grundlagen des Meißnischen Deutsch. Ein Beitrag zur
Entstehungsgeschichte der deutschen Hochsprache. Halle a. d. Saale 1936.
- Frings, Theodor: Sprache und Geschichte. 3 Bde. Halle a. d. Saale 1956.
- Hartweg, Frédéric: Die Rolle des Buchdrucks für die
frühneuhochdeutsche Sprachgeschichte. In: Besch/Reichmann/Sonderegger 1985
[vgl. Punkt 5.4], 1415–1435.
- Lobenstein-Reichmann, Anja: Freiheit bei Martin Luther. Lexikographische Textanalyse als
Methode historischer Semantik. Berlin/New York 1998.
- Lobenstein-Reichmann, Anja/Oskar Reichmann: „... iederman wolt gen himl“. Das
Frühneuhochdeutsche Wörterbuch als Spiegel der Kulturgeschichte. In: Der
Sprachdienst 45 (2001), 134–141.
- Mattheier, Klaus J.: Wege und Umwege zur neuhochdeutschen Schriftsprache. In:
Zeitschrift für germanistische Linguistik 9 (1981), 274–307.
- Moser, Hans: Die Kanzleisprachen. In: Besch/Reichmann/Sonderegger 1985 [vgl. Punkt 5.4],
1398–1408.
- Müllenhoff, Karl/Wilhelm Scherer (Hgg.): Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem
VIII–XII Jahrhundert. Berlin 1866.
- Müller, Johannes: Quellenschriften und Geschichte des deutschsprachigen Unterrichtes bis
zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Gotha 1882.
- Reichmann, Oskar: Historische Lexikologie. In: Besch/Reichmann/Sonderegger 1984 [vgl. Punkt 5.4], 440–460.
- Reichmann, Oskar: Historische Lexikographie. In:
Besch/Reichmann/Sonderegger 1984 [vgl. Punkt 5.4], 461–492.
- Reichmann, Oskar: Zur Lexikographie des Frühneuhochdeutschen und zum
„Frühneuhochdeutschen Wörterbuch“. In: Zeitschrift für deutsche
Philologie 106, 1987 (Sonderheft), 178–227.
- Reichmann, Oskar (unter Mitwirkung v. Christiane Burgi/Martin Kaufhold/Claudia Schäfer):
Zur Vertikalisierung des Varietätenspektrums in der jüngeren Sprachgeschichte des
Deutschen. In: Deutscher Wortschatz. Lexikologische Studien Ludwig Erich Schmitt zum 80.
Geburtstag von seinen Schülern. Hrsg. v. Horst Haider Munske/Peter von Polenz/Oskar
Reichmann/Reiner Hildebrandt. Berlin/New York 1988, 151–180.
- Reichmann, Oskar: Zur Abgrenzung des Frühneuhochdeutschen vom Mittelhochdeutschen.
In: Mittelhochdeutsches Wörterbuch in der Diskussion. Symposium zur mittelhochdeutschen
Lexikographie Hamburg, Oktober 1985. Hrsg. v. Wolfgang Bachofer. Tübingen 1988, 119–147.
(Reihe Germanistische Linguistik 84.)
- Reichmann, Oskar: Sprache ohne Leitvarietät vs. Sprache mit Leitvarietät:
ein Schlüssel für die nachmittelalterliche Geschichte des Deutschen? In: Deutsche
Sprachgeschichte. Grundlagen, Methoden, Perspektiven. Festschrift für Johannes Erben zum
65. Geburtstag. Hrsg. v. Werner Besch. Frankfurt a. M. u. a. 1990, 141–158.
- Reichmann, Oskar: Periodisierung und Raumgliederung des Deutschen. In: Offene Fragen
– offene Antworten in der Sprachgermanistik. Hrsg. v. Vilmos Ágel/Regina Hessky.
Tübingen 1992, 177–201. (Reihe Germanistische Linguistik 128.)
- Reichmann, Oskar: Autorintention und Textsorte. In: Textarten im Sprachwandel – nach der
Erfindung des Buchdrucks. Hrsg. v. Rudolf Große/Hans Wellmann. Heidelberg 1996, 119–134.
(Sprache, Literatur und Geschichte 13.)
- Reichmann, Oskar: Die Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache: Wo bleiben
die Regionen? In: Die deutsche Schriftsprache und die Regionen.
Entstehungsgeschichtliche Fragen in neuer Sicht. Hrsg. v. Raphael Berthele/Helen
Christen/Sibylle Germann/Ingrid Hove. Berlin/New York 2003, 29–56. (Studia
Linguistica Germanica 65.)
- Reichmann, Oskar: Der frühneuhochdeutsche Wortschatz aus kulturgeschichtlicher Sicht.
In: Deutsche Wortforschung als Kulturgeschichte. Beiträge des Internationalen Symposiums aus Anlass
des 90-jährigen Bestandes der Wörterbuchkanzlei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
2003. Hrsg. von Isolde Hausner/Peter Wiesinger. Wien 2005, 77–96.
- Reichmann, Oskar: Wörterbuchartikel zwischen Abbildung und Konstruktion. In: Strenae
Nataliciae. Neulateinische Studien. Wilhelm Kühlmann zum 60. Geburtstag. Hrsg. v. Hermann Wiegand.
Heidelberg 2005, 155–176.
- Reichmann, Oskar: Historische Wörterbücher und ihre Bedeutung für die
Sprachgeschichtsforschung. In: Theorie(n) und Methoden der Sprachgeschichte. Materialien des
Kolloquiums zu Ehren des 70. Geburtstages von Gotthard Lerchner. Hrsg. v. Klaus Bochmann.
Stuttgart/Leipzig 2007, 14–31.
- Reichmann, Oskar: Das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch: Geschichte, Konzeptionen, Nutzungswert.
In: Historische Lexikographie des Deutschen. Hrsg. von Holger Runow. Göttingen 2010
(Mitteilungen des deutschen Germanistenverbandes), 389–399.
- Reichmann, Oskar: Lexikalische Varianten im frühneuhochdeutschen Bibelwortschatz und die
neuhochdeutsche Schriftsprache: Fakten und Reflexionen. In: Frühneuhochdeutsch –
Aufgaben und Probleme seiner linguistischen Beschreibung. Hrsg. v. Anja
Lobenstein-Reichmann/Oskar Reichmann. Hildesheim/Zürich/New York 2011, 383–478. (Germanistische
Linguistik 213–215/2011.)
- Reichmann, Oskar: Das Frühneuhochdeutsche in der Sprachgeschichtsschreibung: Themen,
Unterlassungen, Wertungen. In: Entdeckung der frühen Neuzeit. Konstruktionen einer Epoche der
Literatur- und Sprachgeschichte seit 1750. Hrsg. von Marcel Lepper/Dirk Werle. Stuttgart 2011,
179–194. (Beiträge zur Geschichte der Germanistik 1.)
- Roelcke, Thorsten: Sprachtypologie des Deutschen. Historische, regionale und funktionale
Variation. Berlin/New York 1997.
- Roelcke, Thorsten: Typologische Unterschiede in den Varietäten des Deutschen. In:
Besch/Betten/Reichmann/Sonderegger 1998 [vgl. Punkt 5.4], 1000–1013.
- Roelcke, Thorsten: Die frühneuhochdeutsche Brücke. Überlegungen zur
sprachtypologischen Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte. In: Zeitschrift für
deutsche Philologie119 (2000), 369–396.
- Walter, Tilmann: Plädoyer für die Abschaffung des Orgasmus. Lust und Sprache am
Beginn der Neuzeit. In: Zeitschrift für Sexualforschung 12 (1999), 25–49.
- Wolf, Herbert: Martin Luther. Stuttgart 1980. (Sammlung Metzler 193.)
(Nach oben)
7. Nützliche Links
DRW |
Das Deutsche Rechtswörterbuch (DRW) ist ein Wörterbuch der älteren deutschen
Rechtssprache (bis zum frühen 19. Jahrhundert), in dem sich aber auch viele über
die Rechtsgeschichte hinausgehende, die allgemeine Kulturgeschichte, die Sozial- und
Alltagsgeschichte betreffende Informationen finden. Das Werk wurde 1896/97 begründet und ist
derzeit bis in die Buchstabenstrecke S hinein fertiggestellt. Die Homepage ist gut gepflegt und
sehr informativ. |
DWB |
Das Deutsche Wörterbuch, begründet von Jacob und Wilhelm Grimm, ist das umfassendste
historisch angelegte Wörterbuch der deutschen Sprache. Es bietet (ausgehend vom Neuhochdeutschen
des 19. und 20. Jahrhunderts) wortgeschichtliche Überblicke, die bis zum Althochdeutschen und
etymologisch bis zum Indogermanischen zurückgehen. An der Universität Trier wurde das
Deutsche Wörterbuch digitalisiert und ist kostenlos online verfügbar; es empfiehlt sich,
regelmäßig damit zu arbeiten. |
Mediaevum |
Das Internetportal zur deutschen und lateinischen Literatur im Mittelalter bietet
verschiedenartige Informationsmöglichkeiten. Unter anderem können Sie online Literatur
suchen und auf Datenbanken und Hilfmittel zugreifen. Es lohnt sich ... |
DiWA |
Die digitale Version des Deutschen Sprachatlas bietet nicht nur einen Überblick
über die deutschen Dialektgebiete sowie Detailinformationen zu jedem noch so kleinen Ort,
sondern Sie können die Sprachkarten auch mit anderem Kartenmaterial (physische Karten,
Kulturraumkarten, sogar Straßenkarten) kombinieren. Außerdem finden Sie Dialektproben
(akustisch wie schriftlich), Literaturhinweise und Ähnliches. Diese beeindruckende Seite wird
laufend aktualisiert. |
BC |
Das Bonner Frühneuhochdeutsch-Corpus ist eine Sammlung von
frühneuhochdeutschen Texten, die ursprünglich zum Zweck der Erstellung einer Grammatik
des Frühneuhochdeutschen zusammengetragen wurden. Sie sind maschinenlesbar und können
zum Zweck eigener Forschung bzw. eigenen Studiums kostenlos heruntergeladen werden. |
(Nach oben)