Willkommen bei der Vorlesung „Einführung in die Sprachwissenschaft“ von Prof. Dr. Jochen A. Bär im Wintersemester 2019/20.

Diese Seite enthält alle wichtigen Informationen und Materialien zur Lehrveranstaltung. Sie finden hier:

1.    Inhaltliches

2.    Terminplan (mit Lehrmaterial)

3.    Viel Arbeit
3.1. Übungen
3.2. Multiple-Choice-Fragen
3.3. Kanon

4.    Informationen zu Prüfungen
4.1. Abschlussklausur
4.2. Mündliche Prüfung

5.    Weiterführende Literatur

6.    Nützliche Links

Organon-Modell des sprachlichen Zeichens (Bühler 1934)

1. Inhaltliches

Die Veranstaltung gibt einen ersten Überblick über die wissenschaftliche Beschäftigung mit der deutschen Sprache. Thematisiert werden wichtige Fragestellungen und Methoden anhand folgender Gegenstände: der Funktionen von Sprache, der hierarchischen Ebenen des Sprachsystems vom Laut bis zum Text, der Dimensionen sprachlicher Varianz (Raum, Zeit, soziale Schicht, soziale Gruppe, Funktion usw.).

Erworben werden sollen ein allgemeiner Überblick über das Fachgebiet Germanistische Sprachwissenschaft sowie Grundkenntnisse linguistischer Methoden und Termini, wie sie für die weiterführenden Seminare Voraussetzung sind.

Die Veranstaltung sollte im ersten Semester erfolgreich abgeschlossen werden. Sie wird nur alle zwei Semester angeboten; die Möglichkeit zur ersten Wiederholung besteht daher erst im dritten Semester. Für die zweite Wiederholung gelten besondere Bedingungen (s. unten).


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2. Themenplan

Der Themenplan gibt einen inhaltlichen Überblick; die Themenblöcke sind nicht notwendigerweise identisch mit denwöchentlichen Sitzungen. – In der Rubrik „Vorbereitung, Nachbereitung, Lehrmaterial“ wird jeweils Literatur genannt, die pro Themenblock vorzubereiten ist bzw. nachbereitet werden sollte. Die Angabe Studienbuch bezieht sich auf das Studienbuch Linguistik von Linke/Nussbaumer/Portmann; genaue bibliographische Angaben sowie die Auflösung von Kurztiteln finden sich im Literaturverzeichnis zur Vorlesung (vgl. Punkt 5). Ebenso finden sich Texte, Tabellen, Graphiken usw., die in den einzelnen Vorlesungen thematisiert werden bzw. die zur Vertiefung des Besprochenen hilfreich sein können, sowie ergänzend einiges Zusatzmaterial. Es empfiehlt sich, die Materialien auszudrucken und Ihren Unterlagen beizufügen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, sei eigens darauf hingewiesen, dass die Lehrveranstaltung keine Reduplikation der Inhalte im Studienbuch darstellt. Die Themen werden in anderer Weise und z. T. mit anderem Zuschnitt behandelt, so dass die Lektüre der angegebenen Studienbuch-Seiten ebensowenig die Teilnahme an der Vorlesung ersetzen kann wie umgekehrt. Beides soll vielmehr einander ergänzen (eine Herangehensweise, die aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Themas unumgänglich ist und die zugleich dem universitätsspezifischen individuellen Arbeiten entspricht bzw. dieses fördert).

Bei vor- oder nachzubereitender Literatur, Prüfungsstoff usw. handelt es sich um das Minimalpensum. Dieses zu kennen ist ausreichend (im Sinne des Notenspektrums); wer mehr anstrebt, arbeitet darüber hinaus selbständig.

Sitzung Thema Vorbereitung, Nachbereitung, Lehrmaterial
I Anmerkungen zur Organisation; Einführung Vorbereitung: —
Nachbereitung: Zusätzliches Material:
II Pragmatik; Langage-Linguistik; Sprachkritik Vorbereitung: —
Nachbereitung: Zusätzliches Material: Vertiefung:
III Grundlagen der Semiotik (Zeichenlehre) Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 13–48
Nachbereitung:
IV Semantik I Vorbereitung: Nachbereitung:
V Lexikologie Vorbereitung: Nachbereitung: Vertiefung:
VI Grammatik I Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 49–78
Nachbereitung: Vertiefung:
VII Grammatik II Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 78–96 (ab Kap. 2.4)
Nachbereitung:
VIII Textik Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 241–292
Nachbereitung: Vertiefung:
IX Semantik II Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 193–232
Nachbereitung:
X Varietäten I Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 419–459
Nachbereitung:
XI Varietäten II Vorbereitung:
  • Studienbuch, S. 335–371
Nachbereitung:
XII Abschlussklausur Vorbereitung:


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3. Viel Arbeit

Das Bachelor-Studium stellt hohe Anforderungen: In (idealiter) sechs Semestern sollen Sie in Grundzügen das gesamte Fach Germanistik kennenlernen. Allein schon im Fachgebiet Sprachwissenschaft bedeutet dies eine gewaltige Stoffmenge. Selbstverständlich wurde bei der Konzeption des Studiengangs Wert darauf gelegt, dass Ihnen die Inhalte strukturiert und aufeinander aufbauend nahegebracht werden (Modul-Prinzip). Sie müssen aber davon ausgehen, dass es eines kontinuier­lichen und hohen Arbeitsaufwandes Ihrerseits bedarf, um nicht den Anschluss zu verlieren. Manches werden Sie lediglich ein einziges Mal hören, manches werden Sie überhaupt nicht hören, sondern nur lesen (dann, wenn Sie einer Lektüreempfehlung folgen); und dennoch ist es als relevant (auch als prüfungsrelevant) anzusehen.

Hinzu kommt, dass es eine Fülle an Wissen gibt, das durch die Schule vermittelt worden ist (bzw. sein sollte) und das im geisteswissenschaftlichen Studium vorausgesetzt wird. Die Rede ist von demjenigen, was man üblicherweise eine breite klassische Allgemeinbildung nennt. Erfahrungsgemäß gibt es hier immer wieder erhebliche Defizite – die aber die Universität als Institution nicht beheben kann.

Das Motto, unter dem Ihr Studium prinzipiell stehen muss, lautet: Engagement und Eigenverantwortung. Nehmen Sie Wis­senslücken nicht als gegeben hin, sondern setzen Sie Ihren Ehrgeiz darein, sie zu schließen. Nutzen Sie dazu systematisch sämtliche Möglichkeiten: Legen Sie sich beispielsweise ein Notizbuch zu, in dem Sie jederzeit festhalten können, was Sie bei nächster Gelegenheit (spätestens abends zu Hause) nachschlagen wollen. Gründen Sie bereits zu Beginn Ihres Studiums zusammen mit Gleichgesinnten kleine Arbeitsgruppen, in denen Sie sich regelmäßig alle 14 Tage treffen, um sich bis zum Examen ein bestimmtes Stoffpensum – z. B. die deutsche Literaturgeschichte, die deutsche Sprachgeschichte oder die Grammatik des Deutschen – anzueignen.

Im Rahmen der Vorlesung „Einführung in die Sprachwissenschaft“ gibt es verschiedene Angebote, die Sie nutzen können, um selbständig zu arbeiten. Sie werden in der Vorlesung nicht weiter thematisiert, aber selbstverständlich können Sie außerhalb derselben (insbesondere in den Sprechstunden) jederzeit Fragen dazu stellen.


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3.1. Übungen

In den einzelnen Feldern des Terminplans finden Sie Übungsaufgaben zu einzelnen Themen der Vorlesung, deren Bearbeitung Ihnen nahegelegt ist.


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3.2. Multiple-Choice-Fragen

Zur Überprüfung ebenso wie zur Erweiterung Ihres linguistischen Fachwissens gibt es eine Sammlung von Multiple-Choice-Fragen. Sie können diese Fragen zur Vorbereitung der Abschlussklausur nutzen, da sie sich besonders gut zum gegenseitigen „Abhören“ eignen.


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3.3. Kanon

Um bei allen Studierenden ein verlässliches linguistisches Fachwissen zu gewährleisten, hat die Abteilung Germanistische Sprachwissenschaft einen verbindlichen Literaturkanon eingeführt. Er enthält linguistische Grundlagenwerke, deren Kenntnis in jeder linguistischen Prüfung – sei es Klausur, Hausarbeit, mündliche Prüfung oder Examensarbeit – vorausgesetzt wird. Die Kanontexte werden in einem Dauerapparat in der Bibliothek zusammengestellt; unabhängig davon ist die Anschaffung zumindest des einen oder anderen Buches sehr zu empfehlen, da Sie auf manche Werke, z. B. die eine oder andere Grammatik, jederzeit Zugriff haben sollten. Wann im Laufe Ihres Studiums Sie sich die Inhalte aneignen, bleibt Ihnen überlassen; rechnen Sie aber jederzeit damit, sie zu brauchen.


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4. Informationen zu Prüfungen

Die Prüfungsleistung besteht in der erfolgreichen Teilnahme an der Abschlussklausur.

4.1. Abschlussklausur

Die Anmeldung zur Klausur erfolgt in HISPOS. Auf die Fristen achten Sie bitte selbst; eine nachträgliche Anmeldung (oder Wiederabmeldung) bei Fristversäumnis durch den Dozenten ist nicht möglich. Wer sich nicht rechtzeitig anmeldet, kann die Klausur nicht mitschreiben; unabgemeldete Nichtteilnahme an der Klausur führt zu Nichtbestehen der Prüfung.

Die Abschlussklausur findet am Mittwoch, 5. 2. 2020, 8–10 Uhr, in Q 15 und Q 16 statt. Sie ist konzipiert für 60 Minuten, dauert maximal 90 Minuten und besteht zu maximal 49 % aus Multiple-Choice-Fragen. – Im Fall von Krankheit (durch ärztliches Attest vor dem Klausurtermin, spätestens mit Datum des Klausurtermins nachzuweisen!) besteht die Möglichkeit, den Nachschreibtermin zu Beginn des Sommersemesters 2020 wahrzunehmen (der konkrete Termin wird noch bekannt gegeben). – Wer beide Klausurtermine nicht wahrnehmen kann, hat die Möglichkeit, die Klausur zum nächsten regulären Termin (im Wintersemester 2020/21) mitzuschreiben.

Bei Nichtbestehen der Klausur haben Sie die Möglichkeit der 1. Wiederholungsprüfung; diese findet im folgenden Wintersemester statt. Sie können dann noch einmal die Vorlesung hören, müssen dies aber nicht. Auf jeden Fall müssen Sie sich aber noch einmal in Stud.IP zur Veranstaltung sowie in HISPOS zur Klausur anmelden.


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4.2. Mündliche Prüfung

Im Fall der Nichtbestehens der 1. Wieder­ho­lungs­prüfung haben Sie die Möglichkeit zur 2. Wiederholungsprüfung. Diese findet im Rahmen einer mündlichen Prüfung statt. Sie erhalten über das Nichtbestehen der 1. Wieder­ho­lungs­prüfung eine Information des Prüfungsamtes.

Der Termin für die mündliche Prüfung ist nicht beliebig wählbar. Es gilt ein besonderes Verfahren zur Terminvergabe. Da Fristen zu wahren sind, ist eine möglichst frühzeitige Rücksprache mit dem Prüfer erforderlich.

Informationen zur Vorbereitung und zum Ablauf mündlicher Prüfungen finden Sie in einem allgemeinen Leitfaden für mündliche Prüfungen.


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5. Weiterführende Literatur

5.1. Nachschlagewerke

5.2. Allgemeine Darstellungen (zur Anschaffung empfohlen, da wichtig für das gesamte Studium)

5.3. Grammatik

5.4. Lexikologie und Semantik

5.5. Text- und Diskurslinguistik

5.6. Sprachgeschichte

5.7. Varietäten

5.8. Sprachreflexion und Sprachkritik


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6. Nützliche Links

LINSE Der Linguistik-Server Essen (LINSE) ist ein umfassendes Internetportal zur Linguistik mit verschiedenen Angeboten. Immer wieder reinsehen, auch im weiteren Studium (nach der Linguistik-Einführung): Es lohnt sich!
IDS Das Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim ist die wichtigste außeruniversitäre Forschungseinrichtung zur deutschen Gegenwartssprache. In den drei Abteilungen Lexik, Grammatik und Pragmatik sind verschiedene Forschungsprojekte angesiedelt, über welche die Homepage informiert.
Grammis Das IDS-Projekt Grammis ist eine Art „Internet-Grammatik“. Es handelt sich um ein umfassendes, verschiedene Nutzerinteressen bedienendes Informationssystem zur deutschen Grammatik.
Progr@amm Das IDS-Projekt Progr@mm bietet u. a. Übungsaufgaben zur deutschen Grammatik und kann unter pädagogisch-didaktischem Aspekt (für die Planung von Unterrichtseinheiten) sehr hilfreich sein. Alle angehenden Deutschlehrer/-innen sollten es kennen. Vor der erstmaligen Arbeit mit dem Projekt müssen Sie ein Benutzerkonto einrichten; die Benutzung ist aber, wie bei allen Projekten des IDS, kostenlos.
DWB Das Deutsche Wörterbuch, begründet von Jacob und Wilhelm Grimm, ist das umfassendste historisch angelegte Wörterbuch der deutschen Sprache. Es bietet (ausgehend vom Neuhochdeutschen des 19. und 20. Jahrhunderts) wortgeschichtliche Überblicke, die bis zum Althochdeutschen und etymologisch bis zum Indogermanischen zurückgehen. An der Universität Trier wurde das Deutsche Wörterbuch digitalisiert und ist kostenlos online verfügbar; es empfiehlt sich, regelmäßig damit zu arbeiten.
DiWA Die digitale Version des Deutschen Sprachatlas bietet nicht nur einen Überblick über die deutschen Dialektgebiete sowie Detailinformationen zu jedem noch so kleinen Ort, sondern Sie können die Sprachkarten auch mit anderem Kartenmaterial (physische Karten, Kulturraumkarten, sogar Straßenkarten) kombinieren. Außerdem finden Sie Dialektproben (akustisch wie schriftlich), Literaturhinweise und Ähnliches. Diese beeindruckende Seite wird laufend aktualisiert.
GfdS Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden wurde 1947 als Nachfolgeverein des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins gegründet. Heute ist sie die älteste und sicherlich eine der seriösesten Sprachpflegeinstitutionen. Ihre Arbeit beruht im wesentlichen auf drei Säulen: der wissenschaftlich fundierten Sprachberatung, der Herausgabe der Zeitschriften Muttersprache und Der Sprachdienst sowie der Arbeit in derzeit über 100 Zweigvereinen im In- und Ausland, die so genannte sprachkulturelle Veranstaltungen, vor allem Vorträge, organisieren. Die GfdS ist ein als gemeinnützig anerkannter Mitgliederverein; ihre Veranstaltungen stehen jedoch auch Nicht-Mitgliedern offen. Sie ist in der Öffentlichkeit vor allem durch die alljährliche Bekanntgabe der „Wörter des Jahres“ sowie der beliebtesten Vornamen bekannt; ebenso vergibt sie im Zweijahresrhythmus einen „Medienpreis für Sprachkultur“.
Unwort des Jahres Die 1991 von dem Frankfurter Germanisten Horst Dieter Schlosser begründete sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, sprachliche Missgriffe zu rügen, die im jeweiligen Jahr besonders negativ aufgefallen sind. Gesucht werden Wörter und Formulierungen aus der öffentlichen Sprache, die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen. Die Entscheidung trifft eine unabhängige Jury, die aus Sprachwissenschaftler(inne)n und Journalist(inn)en besteht. Bis 1994 wurde das „Unwort des Jahres“ unter dem Dach der Gesellschaft für deutsche Sprache gekoren; nach einem Konflikt mit dem GfdS-Vorstand um die Rüge des Ausdrucks kollektiver Freizeitpark von Bundeskanzler Helmut Kohl (für 1993) trennte sich die Jury von der GfdS und arbeitet seither selbständig.


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