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Belege 
[1] Goethe, Tasso (1790), WA I, 10, 145: Willst du genau erfahren was sich ziemt, | So frage nur bei edlen Frauen an. [...] ⟨146⟩ [...] Nach Freiheit[5] strebt der Mann, das Weib nach Sitte.

[2] W. v. Humboldt, Rez. Jacobi (1794), 820: In den Lagen, in welche sie durch Woldemar versetzt wird, kann es nicht fehlen, daß man nicht hie und da einen Augenblick die ganze, volle Weiblichkeit in ihr vermissen sollte. Wir erinnern hier an ihre eigne Weigerung, sich mit Woldemar zu verbinden, an die Gespräche, die länger, raisonnirender, belehrender sind, als wir sie von der Anspruchlosigkeit der Frauen erwarten. Allein bei genauerer Untersuchung entdeckt sich, daß gerade, was hier minder weiblich erscheint, sich durch die höchste Weiblichkeit auflöst. Nur um ihren Freund ihrer Freundin zu schenken, thut sie selbst Verzicht auf ihn; nur aus der höchsten Liebe zu ihm, einer Liebe, die beide Wesen in ihrem ganzen Daseyn zusammenschmelzt, folgt sie ihm in dem ihm nun einmal eigenthümlichen Ideengange[.]

[3] S. v. Knorring, Evremont I (1836), 344: Bei dem Studium der Landschaft nach der Natur[2] hindert wieder die bedingte Freiheit[5], denn es kann doch nur die Stelle beobachtet werden, wohin man in anständiger Begleitung spazieren gehen kann. Die Gedanken, welche die Seele auf einsamen Wanderungen nährt, muß eine Frau entbehren [...].

[4] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 214: Die Art der Öffentlichkeit, welche die Poesie[1] durch die Buchdruckerkunst erhalten hat, macht auf mich einen widrigen Eindruck, etwa als wenn: eine Frau auf dem Forum, auf dem Markte öffentliche Reden vor Tausenden halten wollte, wie ich denn auch die Reden geistreicher Frauen viel lieber in zierlichen Abschriften lesen würde als in dem Druck, wozu sie leider jetzt verdammt sind, da es nur diesen Einen Weg giebt, mit den verwandten Geistern[32] ferner Zeiten[3] und Örter zu sprechen.

[5] Schiller, Abfall Niederl. (1788), NA 17, 288: Margaretha besaß Geschicklichkeit und Geist[20], eine gelernte Staatskunst auf einen regelmäßigen Fall mit Feinheit anzuwenden, aber ihr fehlte der schöpferische Sinn[6], für einen neuen[1] und außerordentlichen Fall eine neue[1] Maxime zu erfinden, oder eine alte[1] mit Weisheit zu übertreten. In einem Lande, wo die feinste Staatskunst Redlichkeit war, hatte sie den unglücklichen Einfall, ihre hinterlistige italienische Politik zu üben, und säete dadurch ein verderbliches Mißtrauen in die Gemüther. Die Nachgiebigkeit, die man ihr so freigebig zum Verdienste anrechnet, hatte der herzhafte Widerstand der Nazion[1] ihrer Schwäche und Zaghaftigkeit abgepreßt; nie hat sie sich aus selbstgebohrnem Endschlusse über den Buchstaben[11] der königlichen Befehle erhoben, nie den barbarischen Sinn[2] ihres Auftrags aus eigner schöner[1] Menschlichkeit misverstanden. Selbst die wenigen Bewilligungen, wozu die Noth sie zwang, gab sie mit unsichrer zurückgezogner Hand, als hätte sie gefürchtet, zuviel zu geben, und sie verlor die Frucht ihrer Wohlthaten, weil sie mit filziger Genauigkeit daran stümmelte. Was sie zu wenig war in ihrem ganzen übrigen Leben, war sie zuviel auf dem Throne – eine Frau. Es stand bei ihr, nach Granvella's Vertreibung, die Wohlthäterin des niederländischen Volks[1] zu werden, und sie ist es nicht geworden. Ihr höchstes Gut war das Wohlgefallen ihres Königs, ihr höchstes Unglück seine Misbilligung; bei allen Vorzügen ihres Geistes[22] bleibt sie ein gemeines ⟨289⟩ Geschöpf, weil ihrem Herzen der Adel[5] fehlte.

[6] F. Schlegel, Ueber d. Philos. (1799), 9: [I]ch glaube allerdings, es ist die Natur[2] selbst, welche die Frauen mit Häuslichkeit umgiebt, und zur Religion[3] führt. Ich finde das alles schon in der Organisazion[5]. Fürchte nicht, daß ich Dir mit Anatomie kommen werde. Ich überlasse es einem künftigen Fontenelle oder Algarotti unsrer Nation[1], ⟨10⟩ das sonderbare Geheimniß des Geschlechtsunterschiedes mit Anstand und Eleganz für Damen darzustellen und zu enträthseln. Es bedarf gar nicht so vieler Umstände, um zu finden, daß die weibliche Organisation[5] ganz auf den einen schönen[6] Zweck der Mütterlichkeit gerichtet ist. Volltext

[7] Aurbacher, Volksbüchl. I (1827), 73.

[8] C. Böhmer, an F. L. W. Meyer (15. 6. 1793), C 1, 299.

[9] Börne, Brf. Paris VI (1834), 18.

[10] Brentano, Friedenspuppe (1815), 34.

[11] Goethe, Dicht. u. Wahrh. III (1814), 278 f. (279).

[12] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. I (1834), 46.

[13] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. II (1834), 75.

[14] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. III (1835), 421.

[15] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 128.

[16] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 146.

[17] S. v. Knorring, Evremont I (1836), 227.

[18] S. v. Knorring, Evremont I (1836), 338.

[19] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 85.

[20] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 90.

[21] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 161 f..

[22] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 226 f. (227).

[23] Ritter, Fragm. II (1810), 119, Nr. 504.

[24] H. Sander, Beschr. Reis. II (1784), 112.

[25] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 304.














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