Wortliste
Semantik 
4. ›Raubtier, gefährliches, reißendes Tier; für Tierkämpfe eingesetztes Tier; Bestie, Untier‹, hyposem ⦿ zu 1, metaphorisch auch für Menschen [2, 3, 13, 17].
Belege 
[1] A. v. Arnim, Loch (1813), 29: Wir armen müden lahmen Leute | Werden nun sicher der Thiere Beute[.]

[2] Ayrenhoff, Virginia (1790), SW 2, 318: Denk, welch ein wüthend Thier der Pöbel ist, | entreißt er sich dem Bande, das ihn zähmt!

[3] Goeckingk, Ged. (1780), 2, 145: Doch, Sapperlot! Herr, hätt' ich doch beinah | Mein Weib, das böse Thier, vergessen: | Für diese sorgen Sie doch ja.

[4] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 307: Nun wird [...] ein Haus als solches hauptsächlich zur Wohnung, zum Schutz gegen Sturm, Regen, Witterung, Thiere, Menschen gebaut, und fordert eine totale Umschließung [...]. Volltext

[5] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. II (1834), 417 f. (418): Der große Circus in Rom [...] enthielt auf den beiden langen und der runden Seite reihenweise sich über einander erhebende Sitze für die Zuschauer, deren er 300,000 gefaßt haben soll, war mit einem breiten Wassergraben versehen, ⟨418⟩ welcher die Thiere abhielt, zu den Menschen zu kommen, und diesen gefährlich zu werden, und hatte in seinem Innnern einen großen Kampfplatz – die Arena, welche durch eine 12 Fuß breite und 6 Fuß hohe Mauer in zwei Theile getheilt war.

[6] Platen, Romant. Ödip. (1829), 163: Unser Sohn, du bist es, den wir, als er kaum den Tag gesehn, | Ausgesetzt als Fraß den Thieren; doch es sollte nicht geschehn! | Man verschonte dich, dem Schicksal ließ man, uns zu strafen, Raum; | Doch ich eile fort und schleunig häng' ich mich an einen Baum. | Sie erhenkt sich im Hintergrunde.

[7] Schiller, Dom Karlos (1787), NA 6, 295: Verzweiflung | macht mich zur Furie, zum Thier – ich setze | den Dolch auf eines Weibes Brust[.]

[8] A. Schopenhauer, Wille u. Vorst. (1819 [1818]), 84: Merkwürdig ist es [...], daß bei jener [...] Art von Thätigkeit, wo Einer allein, in einer ununterbrochenen Handlung[1] etwas ausführen soll, das Wissen, die Anwendung der Vernunft[1], die Reflexion ihm sogar oft hinderlich seyn kann, z. B. eben beim Billiardspielen, beim Fechten, beim Stimmen eines Instruments[3], beim Singen: hier muß die anschauliche Erkenntniß die Thätigkeit unmittelbar leiten: das Durchgehn durch die Reflexion macht sie unsicher, indem es die Aufmerksamkeit theilt und den Menschen verwirrt. Darum führen Wilde und rohe Menschen, die sehr wenig zu denken gewohnt sind, manche Leibesübungen, den Kampf mit Thieren, das Treffen mit dem Pfeil u. dgl. mit einer Sicherheit und Geschwindigkeit aus, die der reflektirende Europäer nie erreicht, eben weil seine Ueberlegung ihn schwanken und zaudern macht: denn er sucht z. B. die rechte Stelle, oder den rechten Zeitpunkt, aus dem gleichen Abstand von beiden falschen Extremen zu finden: der Naturmensch trifft sie unmittelbar, ohne auf die Abwege zu reflektiren. Volltext

[9] Brandes, Ariadne (!1775), 9.

[10] Brandes, Ariadne (!1775), 9.

[11] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 49.

[12] Einsiedel/Gotter, Geisterinsel (!1798), 476.

[13] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 193.

[14] Klingemann, Nachtw. Bonavent. (1804), 105 f..

[15] Novalis, Aftdg I (*1799–1800; 1802), 22.

[16] Platen, Romant. Ödip. (1829), 161.

[17] Schiller, Nothw. Grenz. (1795 [hier: 21800]), NA 21, 22.

[18] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 111 f..

[19] J. Schopenhauer, Jugendlb. u. Wanderb. I (1839), 220.

[20] Sulzer, Allg. Theor. I (1771), 405.














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