Wortliste
Struktur
Allgemeines

Artikelübersicht

Semantik 
Belege 
[1] Eichendorff, Dicht. u. Ges. (1834), 99: Weiter zurück [...] standen die zur Musterung heraufbeschiedenen Schauspieler in ihren besten Feierkleidern [...]. Mit ehrerbietiger Neugier blickten sie zuweilen seitwärts durch die offene Thür in die prächtigen Gemächer hinein, aus denen der glatte Fußboden, hohe Spiegel und Statüen zwischen bronzenen Kandelabern geheimnißvoll glänzten. Manches junge Herz aber wünschte sich hundert Meilen von hier, denn unter der Terrasse pfiffen die Vögel lustig in der alten Freiheit[5] und zwischen den Wipfeln blickte die Landschaft so heiter[1] herauf, als rief es: kommt nur wieder hinunter, da draußen ist's doch viel schöner[1]!

[2] Goethe, Wilh. Meister V (1795), WA I, 22, 228: [M]an möchte oft lieber ein Gespenst als einen alten Liebhaber zur unrechten Zeit vor Augen sehen.

[3] Goethe, Vorw. Gilblas (1822), V f. (VI): In diesem Sinne[1] kann man solche Bücher [sc. Autobiographien] wahrhaft erbaulich nennen, wie es der Roman[1], moralische Erzählung, Novelle und dergleichen nicht ⟨VI⟩ seyn sollen: denn von ihnen als sittlichen Kunsterscheinungen verlangt man mit Recht eine innere Consequenz, die, wir mögen durch noch so viel Labyrinthe durchgeführt werden, doch wieder hervortreten und das Ganze in sich selbst abschliessen soll. | Das Leben des Menschen[1] aber, treulich aufgezeichnet, stellt sich nie als ein Ganzes dar; den herrlichsten Anfängen folgen kühne Fortschritte, dann mischt sich der Unfall drein, der Mensch[1] erholt sich, er beginnt, vielleicht auf einer höheren Stufe, sein altes Spiel, das ihm gemäß war, dann verschwindet er, entweder frühzeitig, oder schwindet nach und nach, ohne daß auf jeden geknüpften Knoten eine Auflösung erfolgte.

[4] Hirschfeld, Gartenkunst IV (1782), 113: Einige Ueberbleibsel der maurischen Baukunst in Spanien zeigen, daß sie dem Charakter[4] des Romantischen[3/4] besonders angemessen scheint. Unerwartete Springwasser, [...] die sich für Gebäude dieser Art ungemein schicken, würden hier von einer überaus glücklichen Wirkung seyn, wenn diese nicht schon durch die allgemeine Nachahmung der alten Manier zu sehr geschwächt wäre. Alle übrige Werke der Architectur, die in romantischen[3/4] Gegenden erscheinen, müssen kühn und sonderbar seyn, wie z. B. eine schwebende[2] Brücke, die auf beyden Ufern an Bäumen befestigt ist. Volltext

[5] Hölderlin, Fragm. Hyp. (1793 [1794]), 186: Mein alter Freund, der Frühling, hatte mich überrascht in meiner Finsterniß. Sonst hätt' ich ihn noch von ferne gefühlt, wenn die erstarrten Zweige sich regten, und ein lindes Wehen ⟨187⟩ meine Wange berührte. Sonst hätt' ich für jedes Weh Linderung von ihm gehoft. Aber das Hoffen und Ahnden[1] war allmählig aus meiner Seele verschwunden. | Itzt war er da, in aller Glorie der Jugend.

[6] Kant, Metaph. d. Sitt. II (1797), 128: Dankbarkeit [...] geht [...] nicht allein auf Zeitgenossen, sondern auch auf die Vorfahren, selbst diejenige, die man nicht mit Gewißheit namhaft machen kann. Das ist auch die Ursache, weswegen es für unanständig gehalten wird, die Alten, die als unsere Lehrer angesehen werden können, nicht nach Möglichkeit wider alle Angriffe, Beschuldigungen und Geringschätzung zu vertheidigen; wobey es aber ein thörigter Wahn ist, ihnen um des Alterthums[1] willen einen Vorzug in Talenten und gutem Willen vor den Neueren[3], gleich als ob die Welt in continuirlicher Abnahme ihrer ursprünglichen Vollkommenheit nach Naturgesetzen wäre, anzudichten und alles Neue[3] in Vergleichung damit zu verachten.

[7] Köstlin, Sonnt. (H1807), 91: Nur in dem Werden und Vergehen aller endlichen Formen ist das Leben des Ewigen. Das einmal Vergangne kehrt nie wieder. Aber die Menschen[1] werden wieder herausgehen aus den todten Mauern, und mit frohem Erstaunen, wie ein aus schweren Träumen erwachter, die ihnen wieder leuchtende Erde und die ihnen wieder redende Gestirne begrüssen. Die Naturgeister werden wieder spielen um die kindlichen Gemüther, und der verwandte Geist[32] wird zur alten Freyheit[1] erwachen.

[8] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 121: Wir sehen nicht, daß die attischen Dichter sich bemüht hätten, die alten Könige ihres Vaterlandes auf der Bühne verhaßt zu machen; vielmehr stellen sie ihren Stammhelden Theseus immer als ein Vorbild der Gerechtigkeit und Mäßigung, als den Beschützer der Unterdrückten, als den ersten Gesetzgeber, sogar als den Gründer der Freyheit[6] für die öffentliche Verehrung auf [...]. Volltext

[9] Börne, Aph. u. Misz. (1829), SS 2, 199.

[10] C. de la Motte Fouqué, Dt. Geselligk. (1814), 30 f. (31).

[11] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 208.

[12] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 302.

[13] Hirschfeld, Gartenkunst I (1779), 121.

[14] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 159.

[15] Jahn, Dt. Volksth. (1810), 176.

[16] Jahn, Dt. Volksth. (1810), 191.

[17] Kant, Crit. rein. Vern. (21787), 368 f. (369).

[18] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 280.

[19] Kleist, Zweikampf (1811), 166.

[20] Laube, Jg. Eur. I.2 (1833), 155.

[21] Laube, Jg. Eur. I.2 (1833), 163 f. (164).

[22] Laube, Jg. Eur. II.2 (1837), 137.

[23] Novalis, Europa (*1799), NS 3, 518.

[24] H. Sander, Beschr. Reis. I (1783), 15.

[25] F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 483.

[26] Schleiermacher, Ath.-Fragm. (1798), 104, Nr. 353.

[27] Seume, Spaz. n. Syrakus (1803), 181.

[28] L. Tieck, Vorr. Minnelied. (1803), 493 f. (494).














162169 Besucher bislang. :: Admin Login