[1]
Heine, Romant. Schule (1836), 122
: Fr. Schlegel starb im Sommer 1829, wie man sagte, infolge einer gastronomischen Unmäßigkeit. Er wurde 57 Jahr alt. ➢ Volltext
[2]
Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. I (1834), 356
: Sie war einige dreißig Jahre alt, und die Ideen von Freiheit[6] und Gleichheit, die damals in allen Köpfen spukten, blieben dem ihrigen nicht fremd[4].
[3]
A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 107
: Aus diesem Abriß sieht man, daß in der Intendantschaft von Oaxaca auf 180 Menschen 88 Indianer zu zählen sind. Diese große Anzahl von Ureinwohnern beweißt indeß mit Zuverläßigkeit, wie alt die Cultur[7] dieses Landes bereits ist. Wirklich findet man in der Nähe von Oaxaca auch Ueberbleibsel von Denkmalen mexicanischer Architectur, welche einen schon auffallend vorgerückten Civilisationsstand verrathen.
[4]
Metzger, Heidelbg. Schloss (1829), 40
: Der [...] Schloßbrunnen [...] scheint gleich alt mit einem der angrenzenden Gebäude zu seyn.
[5]
S. Bernhardi, an A. W. Schlegel (11. 1. 1806), KJ 1, 275
: Wir sehen hier viel den Maler Mül[l]er [...]. [...] Ich habe ihn ganz entzückt von Ihrer Übersetzung[2] des Calderon gesehn, und er kann sich gar nicht darüber zufrieden geben daß er so alt geworden ist ohne zu ahnden[2] daß waß solches in der Welt ist. Er ist hier [sc. in Rom] so abgeschnitten von Deutschland gewesen, daß er gar nicht gewußt hatt waß indeß aus der Sprache[3] und aus allem geworden ist. ➢ Volltext.
[6]
Börne, Brf. Paris VI (1834), 18
: Es ist ein großer Streit unter den Gelehrten, in welchem Alter Ninon [de l'Enclos] zum letzten male glücklich gewesen, ob in ihrem siebenzigsten oder in ihrem achtzigsten Jahre. Ich glaube aber weder das eine noch das andere; denn sie war neunzig Jahre alt[3] als sie starb. Chesterfield fragte einmal eine Dame von vierundsiebenzig Jahren, in welchem Alter die Frauen[1] zu lieben[4] aufhörten? diese erwiederte: Mylord, das weiß ich nicht, Sie müssen eine ältere[2] fragen..
[7]
M. Forkel, Maria I (1784), 306
: Es befanden sich ein kleiner Knabe und zwey Mädchen von sechs und acht Jahren im Zimmer. Das älteste Mädchen war schön[1], aber schon ganz eines von den Gesichtern, die stets bemüht zu seyn scheinen, es selbst zu sagen. Das jüngste war von den Pocken verdorben worden, hatte aber doch eine gute offne Miene. Ich bemerkte dieses letzte gegen die Mutter. | 〈307〉 „Ach! sprach sie, was thue ich mit der offnen Miene, da das Mädchen so häßlich[1] ist wie eine Fratze? Sie glauben gar nicht, was ich für Aerger von ihr habe. Keinen Augenblick kann sie auf einer Stelle sitzen. Ruckst du schon wieder auf deinem Stuhl, du garstiges Thier[7]! Du möchtest wohl gern den ganzen Tag auf der Straße liegen, wie die Bauernkinder, und du hättest doch gewiß nicht nöthig, den Leuten dein Fratzengesicht zu zeigen. Ehe ich michs versehe, entwischt das alberne Mensch[3] vor die Straßenthür, und spricht mit den gemeinen Kindern. Habe ich dir es nicht so oft verboten, du solltest dich nicht mit dem schlechten gemeinen Volk[5] abgeben? [...]“.
[8]
Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 151
: Wir wachsen immer aus einer Kindheit, so alt wir seyn mögen, sind immer im Gange, unruhig, ungesättigt: Das Wesentliche unsres Lebens ist nie Genuß, sondern immer Progreßion, und wir sind nie Menschen[1] gewesen, bis wir – zu Ende gelebt haben; dahingegen die Biene, Biene war, als sie ihre erste Zelle bauete. ➢ Volltext.
[9]
Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 78
: Der Menschen[1] ältere Brüder sind die Thiere[1]. Ehe jene da waren, waren diese: und auch in jedem einzelnen Lande 〈79〉 fanden die Ankömmlinge des Menschengeschlechts die Gegend, wenigstens in einigen Elementen, schon besetzt: denn wovon sollte außer den Pflanzen[1] sonst der Ankömmling leben? Jede Geschichte[7] des Menschen[2] also, die ihn ausser diesem Verhältniß betrachtet, muß mangelhaft und einseitig werden. Freilich ist die Erde dem Menschen[2] gegeben; aber nicht ihm allein, nicht ihm zuvörderst; in jedem Element machten ihm die Thiere[1] seine Alleinherrschaft streitig. Dies Geschlecht[7] mußte er zähmen; mit jenem lange kämpfen. Einige entronnen seiner Herrschaft: mit andern lebet er in ewigem Kriege. Kurz, so viel Geschicklichkeit, Klugheit, Herz und Macht jede Art äußerte; so weit nahm sie Besitz auf der Erde..
[10]
Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 53
: Sollten sich diese Reiche allesammt jetzt bilden, so würden sie schwerlich werden, was sie vor drei, vier Jahrtausenden wurden; das ganze Thier[7], das Erde heißt und auf dessen Rücken wir wohnen, ist jetzt Jahrtausende älter..
[11]
Th. Huber, Klosterber. (*1811–15), 169
: Der Fürst hatte einen älteren Bruder, einen unschädlichen [›untadeligen, unverdorbenen‹, vgl. DWB XI/3, 1315] Menschen[1], der in seiner Bildung[2] dem gemeinsten Adel[2] unsrer Nation[1] um keinen Schritt vorgeeilt 〈170〉 war. Ein roher Mann, starr und treu..
[12]
Kant, Crit. d. Urtheilskr. (
21793), 251
: Das Flüßige ist, allem Ansehen nach, überhaupt älter als das Feste, und sowohl die Pflanzen als thierische Körper werden aus flüßiger Nahrungsmaterie gebildet, sofern sie sich in Ruhe formt: freylich zwar in der letztern zuförderst nach einer gewissen ursprünglichen auf Zwecke gerichteten Anlage [...]; aber nebenbey doch auch vielleicht als, dem allgemeinen Gesetze der Verwandtschaft der Materien gemäß, anschießend und sich in Freyheit[12] bildend..
[13]
Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 290
: Die von Hrn. L. namhaft gemachten Bauwerke sind die älteren Theile der Hauptkirchen von Naumburg, Memleben, Merseburg, Freiburg an der Unstrut, Basel, Nürnberg (St. Sebald) und Bamberg; seine Untersuchung über die Geschichte[3] dieser Kirchen[2] kommt im Wesentlichen darauf hinaus: daß über einige von ihnen eine Anzahl urkundlicher Nachrichten vorliege, aus welchen die angeführte frühe Gründungszeit der Gebäude hervorgehe, daß sich aber keine Urkunde finde, die von einem Neubau in der Periode um das J. 1200 spreche, daß somit ein solcher nicht könne statt gefunden haben. Neben diesem, für historische Kritik[3] (nicht Hyperkritik) doch wohl nicht ganz zureichenden Beweise, werden nur noch einige Gründe für das angenommene höhere Alter der älteren Theile des Doms von Naumburg vorgelegt; die letzteren betreffen das Schiff sammt den Thürmen und der Krypta, die jenen spätromanischen Baustyl mit Anwendung des Spitzbogens haben (doch hat ein Theil der Krypta, was Hr. L. übersehen, noch das Gepräge eines ungleich mehr alterthümlichen Styls, während der westliche Chor frühgothisch und der östliche Chor spätgothisch erscheinen..
[14]
Schiller, Räuber (1781), NA 3, 40
: Franz. Wirklich, Herrmann? wünschest du wirklich, ich wäre Herr? – aber mein Vater hat das Mark eines Löwen, und ich bin der jüngere Sohn. | Hermann. Ich wollt', ihr wärt der ältere Sohn, und euer Vater hätte das Mark eines schwindsüchtigen Mädgens. | Franz. Ha! wie dich der ältere Sohn dann belohnen wollte! wie er dich aus diesem unedlen Staub, der sich so wenig mit deinem Geist[20] und Adel[1] verträgt, ans Licht emporheben wollte! – Dann solltest du, ganz wie du da bist, mit Gold überzogen werden, und mit vier Pferden durch die Strasen dahinrasseln [...]! [⦿].
[15]
L. Tieck, Herz. (1797 [1796]), 198
: Die Muse. | Dieser Jüngling hier war Raphael. | Der Jüngling. Dieser Jüngling? – Unerforschlich, Gott[1]! | Sind Deine Wege, | Unerforschlich die tiefen Wunder der Kunst[2]! | Dieses heitre[1], unbefangne Auge | Sah auf selbsterschaffne Christusbilder, | Madonnen, Heilige und Apostel, | Und alte[2] Weisen, und wilde Schlachten! – | Ach! er scheint nicht älter[3] als ich selber. | Über kleine frohe Spiele scheint er sinnend, | Und das Sinnen wieder scheint ihm Spiel. ➢ Volltext.
[16]
L. Tieck, an J. Ph. Le Pique (1809), ZMF, 126
: Sie haben auf meinen lezten, schon fast 2 Jahr alten Brief[1] nicht geantwortet, ich hoffe aber, wir hängen inniger als durch Buchstaben[9] zusammen: meine Liebe[2] ist immer die nehmliche, und an der Ihrigen erlaube ich mir keinen Zweifel..