[1]
Hoffmann, Jesuitenk. (1817), PW 2, 499
: Dabei war Florentins Sinn[5] keinesweges für das Höhere verschlossen; im Gegenteil drang er mehr als je ein moderner[9] Maler tief ein in den frommen Sinn[10] der Gemälde alter Meister.
[2]
Klein, Rheinreise (1828), 56
: Bingen bis St. Goar. | Erwartungsvoll zögert der Wanderer vor dem schauerlichen Eingange des Felsenthals, in welches wildrauschend der eingeengte Strom mit stürmischem Gebrause sich stürzt. Das Idyllische hört auf und das Romantisch[3/2/4/13]-Epische beginnt. Er betritt das eigentliche Gebiet der Vorzeit, wo der unruhige, aber kräftige Ritter mit seinen Knappen haußte. Schon sieht er die alten Wartthürme emporsteigen, er glaubt das Horn des Lugeners zu vernehmen; der ernste Geist[12] vergangener Jahrhunderte, über Heldengräbern wehend, haucht ihn an. [...] 〈57〉 [...] Jetzt treten gewaltige Steinwände zu beiden Seiten vor.
[3]
Köstlin, Sonnt. (
H1807), 89 f. (90)
: C. [...] Wohl ist die Farbe der Nacht etwas mystisches geheimnisvolles. Sehen wir ja auch über die Gräber den schwarzen Flor gebreitet – – | [...] Aber wie durch den Schleyer der Nacht die ewige Gestirne uns herniederwinken, so bedeutet die schwarze Hülle des Grabes ein unvergängliches Reich des Lichtes jenseits dieser Hülle. | B. Und so mögen wir denn glauben, daß dises auch der Sinn[2] war jener Sitte, sich in die Farbe der Nacht zu kleiden, dieser Sitte in ihrer ersten Unschuld und Reinheit: nemlich ein Ertödten des Endlichen am Menschen[1] zur Auferstehung in der 〈90〉 Welt des Ewigen und Göttlichen. – Ach, daß ich immer jener alten[1/11] Zeit[3] gedenken muß! Da berührte noch der Himmel die Erde, und die Erde hieng an ihm, wie seine sehnsuchtsvolle Braut.
[4]
A. W. Schlegel, Dt. Mundarten (1808), 74
: Unsre Alten liebten auch im Schreiben den überflüssigen Zwang nicht; sie kümmerten sich nicht ängstlich um Sylbenstechereyen; so ward zu großem Vortheil der Lebendigkeit alles biegsam und schwebend[5] erhalten. Jeder blieb der angewohnten Weise seines Geburtsortes treu: daher ihre Schreibung, wie das Ohr[3] die Aussprache auffaßte; in Wortformen und Wendungen homerische Fülle. ➢ Volltext
[5]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 427
: Man hat sich neuerdings bemüht, die Reste unsrer alten National-Poesie und Ueberlieferung auf mancherley Weise wieder zu beleben. Diese können dem Dichter eine Grundlage für das wundervolle Festspiel geben; die würdigste Gattung des romantischen[14] Schauspiels ist aber die historische. ➢ Volltext
[6]
Wackenroder, an seine Eltern (24. 8. 1793), VL 2, 221
: Die [Nürnberger] Lorenzkirche ist inwendig die ehrwürdigste, antikeste[6] u[nd] abentheuerlichste[3] Kirche die ich kenne. Das mittlere Schiff ist eng u[nd] hoch, u hat, wie alle alte Kirchen, gar keine Chöre.
[7]
Gerstenberg, Merkw. Litt. I (1766), 20
: Dem Trissino folgte Tasso, und nahm in seinem Gierusaleme liberata die Alten[10] zu Wegweisern; dabey aber blieb ihm das Nationalvorurtheil für idealische[3] Wesen und für romantische[2/4] Abenteuer noch allzuwichtig, als daß er sie gänzlich hätte verbannen oder verabsäumen sollen. Er hatte die classischen[7] Schönheiten[3] studirt, er hatte sie sich zu eigen gemacht [...]. Dennoch behielt er seine erste und Lieblingsbekanntschaft, die alten[11] provenzalischen Dichter[3], zum Augenmerk..
[8]
Goethe, Andenk. Wieland (1813), WA I, 36, 324 f. (325)
: Haben wir jedoch, in sofern von Ansicht, Gesinnung, Übersicht die Rede sein kann, Shaftesbury und Wieland vollkommen ähnlich gefunden, so war doch dieser jenem an Talent weit überlegen; denn was der Engländer verständig lehrt und wünscht, das weiß der Deutsche, in Versen und Prosa[1], dichterisch und rednerisch auszuführen. | Zu dieser Ausführung aber mußte ihm die französische Behandlungsweise am meisten zusagen. Heiterkeit[4], Witz[1], Geist[20], Eleganz ist in Frankreich schon vorhanden; seine blühende Einbildungskraft, welche sich jetzt nur mit leichten und frohen Gegenständen beschäftigen 〈325〉 will, wendet sich nach den Feen- und Rittermährchen, welche ihm die größte Freiheit[5] gewähren. Auch hier reicht ihm Frankreich in der Tausend und Einen Nacht, in der Romanenbibliothek schon halb verarbeitete zugerichtete Stoffe, indessen die alten Schätze dieses Fachs, welche Deutschland besitzt, noch roh und ungenießbar dalagen..
[9]
Klein, Rheinreise (1828), 20
: Das Gemälde des Rheingau's, welches sich hier mit seiner ganzen Lebendigkeit und in jugendlicher Frische entfaltet, hat einen eigenthümlichen Reiz; Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen zugleich Phantasie[1] und Auge. Während auf einer Seite mannichfaltig[1] gefärbte Wolkenmassen über dem Taunus gleichsam zu alten[10] Römerburgen sich gestaltend, tiefer abwärts mit Epheu umrankte Wartthürme zerfallener Schlösser aus deutscher Ritterzeit auf den Vorsprüngen des Gebirges sich wirklich erheben, scheint links Kaiser Karl der Große mit seinen eisengepanzerten Helden über Ingelheims altem[11] Palaste zu schweben[5], und zahlreiche Kreuzfahrer das Ufer zu bedecken. [...] 〈21〉 [...] Friedliche Dörfer, geschäftiges Treiben größerer Flecken, stolze Landhäuser, stille friedliche Hütten, ehrwürdige Kirchtürme, ferne Einsiedeleien wechseln zwischen weinbekränzten Hügeln, Obstgärten, Getreidefeldern. Grüne Thalgründe, wiesenbedeckte Flächen mischen sich mit schroffen Felsen in buntem[2] Gewühle von verschiedenartiger Beleuchtung. Der seichte Fluß, zum weiten See ausgebreitet, dessen silberhelle Wellen um die vielen blühenden Auen in seiner Mitte spielen, scheint absichtlich zu zögern, um den Schiffenden Zeit zu lassen zur Beschauung des herrlichen Ganzen. Der Freund der Idylle, wie jener der Romantik[2], des frohen wie des ernsten Lebens, fühlt sich mächtig ergriffen, jeder stimmt ein in das Lob des reizenden Landes..
[10]
Klein, Rheinreise (1828), 71
: Gesehen zu werden verdienen die alte Kirche und mehrere Burghäuser, namentlich das der Herrn von Sohlern, mit antiquen[7] Bildhauerarbeiten..
[11]
Köstlin, Sonnt. (
H1807), 86 f. (87)
: C. (tritt rasch ein, das Sonntagsblatt No. 4. in der Hand.) | Ein Sonntags Stük, meine Herrn! ich bringe die Kirche zu euch, weil ihr nicht zu der Kirche kommt. Laßt euch predigen von diesem Manne Gottes[1], sezt euch nieder zu dieser ehrenwerthen Zuhörerschaft; aber wekt nicht die süßschlafenden! [⦿] | A. Daß wir selbst nicht schlafen werden, prophezeyhe ich festiglich, der Zwang, das Lachen zu unterdrücken, wird unsere Geister[19] in einer behaglich-unbehaglichen Spannung erhalten. Aber dir, mein guter B., gilt es nun einen gewaltigen Sprung 〈87〉 aus jenen alten Zeiten[3], worinn du schwärmtest, in diese moderne[9] Scene herein..
[12]
Krünitz, Oecon. Encycl. LXIV (1794;
21803), 443
: Ein kleines Land-Haus, wo man die ersten Monathe des Sommers zu genießen pflegt, eine Akademie, würde einen heitern[5] Garten fordern; ein Kloster, eine Einsiedler-Wohnung, eine Capelle oder ein Begräbniß-Ort einen sanftmelancholischen; ein altes Schloß einen romantischen[3/4]..
[13]
Krünitz [Korth], Oecon. Encycl. CXXVI (1819), 714 f. (715)
: Die Gegenstände, welche den romantischen[3/4] Charakter[1] im höchsten Grade an sich tragen und die der Land〈715〉schaftsmaler mit dem ihm eigenen Zauber auf der Leinwand etc. dazustellen versuchen muß, sind: graue Felsmassen, die sich in der Ferne aus einer üppigen unbeschornen Vegetation zu des Himmels Azur erheben; ein stürmischer See, der seine Wellen mit Ungestüm empor treibt und über dem gewitterschwangere Wolken sich ihres Feuerstoffs entladen; oder ein See, der sich ruhig zwischen grünen Schilfmassen und prächtigen Wiesen dahin schlänget und über den in der Entfernung Städte und Dörfer aus grüner Umgebung ihre Zinnen und Thürme im vergoldeten Morgen- und Abendglanz emporheben. Hierzu geselle sich nun ein Fischer mit seinem Netze am See, oder ein Schäfer mit seiner Heerde und seinem Hunde auf dem grünen Teppich der Wiese; auch eine alte Ritterburg, einsam auf einer Höhe gelegen, wo durch des Fensters Trümmer, im Gegenscheine der untergehenden Sonne, sich des Vollmondes falbes Licht blicken läßt, und über welcher einige Vögel schwärmen etc..
[14]
Krünitz [Korth], Oecon. Encycl. CXXVI (1819), 720 f. (721)
: Wir finden in jeder Poesie[11] romantische[2] Partien. So fehlt es dem griechischen[2], als auch dem nordischen Fabelkreise nicht an reizenden romantischen[2] Einzelnheiten; nur der [sic] eigentliche vorherrschende Charakter[5], der [sic] wahre Geist[12] des Romantischen[2] findet man in den provenzalischen 〈721〉 Dichtern[3], und in dem Mythenkreise der eigentlichen alten Ritterromane, der dem Süden von Europa angehört, und sich von da erst weiter ausgebreitet hat. Diesen romantischen[2] Geist[12] finden wir zuerste in Spanien und Frankreich. In Spanien verschaffte der Kampf der Christen mit den Mohren, das allmählige Aufkommen christlicher Königreiche, der romantischen[2] Poesie[1], Zunder und Nahrung; denn die ritterlichen Spiele und Thaten; die großen Feste, die unter verschiedenen Gestalten, bald in den geräumigen hochgewölbten Sälen der Palläste, bald im grünen Walde, unter dem schützenden Laubdache majestätischer Bäume abgehalten wurden, und woran Könige und Herzöge Theil nahmen, und sich mit den Rittern, Damen und Dichtern[1] unter Spiel und Gesang belustigten, trugen einen eigenen Zauber. [...] Hierzu kamen nun noch die Kreuzzüge, die gerade in jenen Ländern die meiste Theilnahme fanden, und das romantischste[2] Gemälde in der ganzen Geschichte[3] abgeben, woraus sich dann in Frankreich die schönen[1] Dichtungen von Carl dem Großen, seinen Pärs, seinen Kämpfen mit den Mauren etc. entfalteten. Von Frankreich und Spanien gelangte die Romantik[3] auch nach England und Deutschland. Im ersteren Reiche finden wir das echt Romantische[2] in dem Mythus vom fabelhaften König Uterpendragon, dem Erneurer des heiligen Graals, von Arthus etc. ausgebildet, und in Deutschland, im Süden desselben, geschah die Ausbildung des Romantischen[2], jedoch 〈722〉 nicht in dem Umfange, wie in Spanien, Frankreich und England, durch die Minnesänger..
[15]
Pückler-Muskau, Andeut. Landsch. (1834), 45
: Wo wirklich alte[11] (nicht bloss im alten[13] Styl neu[9] aufgebaute) Schlösser, als langer Familienbesitz vorhanden sind, bin ich der Meinung, dass man sie nur wohnlicher, ansehnlicher mache, aber sonst in dem alten[11] Charakter[4] möglichst erhalte, wenn auch ein weit schönerer[1] an sich denkbar wäre..
[16]
A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 743
: Man kann es nicht genug wiederholen, die Beschäftigung mit den alten einheimischen Schriften kann nur durch Auslegungskunst und Kritik[3] gedeihen; und wie sind diese möglich ohne genaue grammatische Kenntniß?.
[17]
A. W. Schlegel, Vorr. Flor. Blansch. (1822), XVII
: Man hat sich auf verschiedene Art bemüht, die zuvor ganz in Vergessenheit begrabenen alten Ritterromane wieder ans Licht zu ziehn. Zuvörderst durch prosaische[1] Auszüge: dieß ist besonders in Frankreich geschehen, aber ohne Kritik[3], ohne Kenntniß der wahren Quellen, nach vergleichungsweise sehr späten und verfälschten Bearbeitungen [...].
[18]
F. Schlegel, an L. Tieck (25. 9. 1802), L, 115
: Die alten Geschichten[8] und romantischen[1] Dichtungen, welche Du nicht so entfalten kannst oder willst, wie Genoveva und Octavian, würden sich gegenseitig heben, wenn sie in einem Dekameron, Gartenwochen oder dergleichen zu einem Kranz geordnet wären..
[19]
F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 484
: Spensers Rittergedicht, die Königin der Feen, schildert uns ganz den romantischen[7] Geist[14], wie er noch damals in England unter Elisabeth herrschend war [...]. Spenser ist mahlerisch[3] reich, in seinen lyrischen Gedichten idyllisch sanft und liebevoll, er athmet überhaupt ganz den Geist[14] des alten Minnegesangs. ➢ Volltext.
[20]
L. Tieck, Phantasus I (1812), 3
: In der heitersten[2] Sommerszeit hatte ich die Fahrt über den Lago maggiore gemacht und die Borromäischen Inseln besucht; von einem kleinen Flecken am See ritt ich dann mit dem frühsten Morgen nach Belinzona, das mit seinen Zinnen und Thürmen auf Hügeln und im engen Thal ganz alterthümlich sich darstellt, und uns alte Sagen und Geschichten[8] wunderlich vergegenwärtigt, und von dort reisete ich am Nachmittage ab, um am folgenden Tage den Weg über den Sankt Gotthard anzutreten..
[21]
L. Tieck, Phantasus I (1812), 396
: Häufig [...], wenn wir vom Dramatischen sprechen, verwechseln wir dieses mit dem Theatralischen, und wiederum ein mögliches besseres Theater mit unserm gegenwärtigen und seiner ungeschickten Form; und in dieser Verwirrung verwerfen wir viele Gegenstände und Gedichte als unschicklich, weil sie sich freilich auf unsrer Bühne nicht ausnehmen würden. Sehn wir also ein, daß ein neues[1] Element erst das dramatische Werk als ein solches beurkundet, so ist wohl ohne Zweifel eine Art der Poesie[11] erlaubt, welche auch das beste Theater nicht brauchen kann, sondern in der Phantasie[1] eine Bühne für die Phantasie[2] erbaut, und Compositionen versucht, die vielleicht zugleich lyrisch, episch und dramatisch sind, die einen Umfang gewinnen, welcher gewissermaßen dem Roman[1] untersagt ist, und sich Kühnheiten aneignen, die keinem andern dramatischen Gedichte ziemen. Diese Bühne der Phantasie[2] eröffnet der romantischen[1/4] Dichtkunst[1] ein großes Feld, und auf ihr dürfte diese Magelone und manche alte[1/11] anmuthige Tradition sich wohl zu zeigen wagen..
[22]
Wackenroder, an L. Tieck (5. 5. 1792), VL 2, 30
: Wer noch jetzt die Trümmer der nord[ischen] Mythol[ogie] zu einem Gebäude zusammensetzen, und die Lücken ausfüllen wollte, würde ein schönes[7] Flickwerk zu Stande bringen. Und es ist doch gar nicht zu läugnen, daß bey aller vortrefflichen, großen Simplicität, bey aller der erhabenen[3] und feurigen Phantasie[20], die die alten nord[ischen] Dichtungen zeigen, dennoch so viel Ungeheures was ans Lächerliche u[nd] Ungereimte gränzt, so viel schwerfälliges, so viele entsetzlich harte, unschmackhafte Bilder vorkommen, daß man, wenn man bestän〈31〉dig sein Auge auf die eingepelzten Götter[5] Skandinaviens heften wollte, allen Sinn[5] für ein sanftes Griechisches[6] Profil verlieren würde. Der Unterschied ist wie Nebeldämmerung u[nd] Morgenröthe, wie – – nun Du magst Dir selbst Vergleichungen aussinnen..
[23]
Wackenroder, an L. Tieck (11. 12. 1792), VL 2, 96 f. (97)
: Du hast vielleicht schon aus meiner neulichen Anführung aus einem altdeutschen Gedichte, ersehen, womit ich mich jetzt beschäftige. Ich höre beym Prediger Koch, der in der That ein äußerst gelehrter, kenntniß〈97〉reicher u[nd] eifrigthätiger Mann ist, ein Kolleg[ium] über die allg[e]m[eine] Litteratur-Geschichte, vornehml[ich] über die schönen[1] Wiss[enschaften] unter den Deutschen. Da hab' ich denn manche sehr interressante[1] Bekanntschaft mit altdeutschen Dichtern gemacht, u[nd] gesehn, daß dies Studium, mit einigem Geist[20] betrieben, sehr viel anziehendes hat. Ich habe mir auch einige Stücke abgeschrieben; u[nd] schmeichle mir jetzt öfters mit der (wenn auch kindischen, doch ergötzenden) Hoffnung, einmal in dem Winkel mancher Bibliothek, Entdeckungen in diesem Fach zu machen, oder wenigstens es durch kleine Aufklärungen zu erweitern. Schon Sprache[3], Etymologie, u[nd] Wortverwandtschaften, (besonders auch das Wohlklingende der alten Ostfränk[ischen] Sprache[3]) machen das Lesen jener alten Ueberbleibsel interressant[1]. Aber auch davon abstrahirt, findet man viel Genie[5] u[nd] poet[ischen][4] Geist[27] darin. .
[24]
Wackenroder, an L. Tieck (11.–14. 1. 1793), VL 2, 122
: Die Minnesinger sind, so viel ich sie kenne, freil[ich] einförmig. – Die Beobachtungen für die alte Sprache[3], u[nd] ihre Verwandtschaft mit der neuern[9], sind auch oft interressanter[1] als das poetische[4] Verdienst. Aber dies sucht man doch sehr oft nicht vergebl[ich]. Sehn wir uns, so kann ich Dir manches Schöne[1] aus dem Heldenbuche mittheilen, das ich itzt gelesen habe..
[25]
Wackenroder, an seine Eltern (23. 6. 1793), VL 2, 187
: Die Stadt [Nürnberg] selbst kann ich nicht genug mit Verwunderung ansehen; weil man kein einziges neues[9] Gebäude, sondern lauter alte, vom 10ten Säc[culo] an, findet, so wird man ganz ins Alterthum[9] versetzt, u[nd] erwartet immer einem Ritter, od[er] einem Mönch, oder einem Bürger in alter Tracht zu begegnen, denn die neue[7] Tracht paßt gar nicht zu dem Kostum in der Bauart..
[26]
Wackenroder, an seine Eltern (23. 7. 1793), VL 2, 200
: Es kann sehr interressant[1] seyn, alle diese Denkmähler der alten Kunst[4] genau anzugeben, u[nd] zu beschreiben; aus den alten Inschriften ergibt sich vielleicht manches neue[1] Datum zur Landesgeschichte; u[nd] unter den Gemählden u[nd] andren Kunstwerken[4] findet man zuweilen Meisterstücke versteckt, oder doch Seltenheiten in Ansehung des Alterthums[1]..
[27]
Wienbarg, Holland I (1833), 79
: Goethe ist gestorben, ach wär' er jetzt erst geboren. Goethe, ein Kind unserer Zeit, welche eiserne Hand würde er aus der Wiege strecken. | Ausgeleuchtet hat die Sonne seines Jahrhunderts, das schöne[1] griechische[4] Kunst- und Südlicht, das Winckelmann am deutschen Himmel heraufführte; es ist verflogen, wie sein Widerspiel, das kalte Fouqueische Nordlicht und wie der romantische[8/14] Mondschein der Schlegelianer und Tieckianer, der, Gott weiß, in welcher alten deutschen Burg- und Klosterruine steckt und verwittert..