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[1] Ahlefeld, Marie Müller (21814 [11799]), 250: Der Graf kam an. Josephine empfing ihn mit ernster Würde. Ich habe Sie beleidigt, theure Josephine! sagte er, aber die unglückliche Ursach, die uns trennte, ist nicht mehr. Sie starb, indem sie mir vergab! Wollen Sie dem Beyspiel ihrer Versöhnung folgen? – – Er reichte ihr hier Mariens Brief[1] und schwieg[1]. – Josephine nahm ihn kalt und gleichgültig, aber sein Inhalt machte ihr Herz weich, und sanft wurde ihr stolzes Auge von Thränen überzogen, die sie der Unglücklichen nicht verweigern konnte. Rasch wandte sie sich zu ihrem Gemahl, mit festem Entschluß und festem Blicke, obgleich einer gerührten Stimme. Dieser Brief[1], sagte sie, indem sie ihn zurück gab, sey unser Scheidebrief. ⟨251⟩ Ich verlange nichts von Ihnen zur Entschädigung meines Kummers, als den Besitz meines Kindes, und die Sorge für seine Erziehung, damit sein Herz rein bleibt von der Falschheit seines Vaters.

[2] A. v. Arnim, Dolores (1810), RuE 1, 282: Arnika mußte bei ihrem Witze[3] und ihrer schönen[1] Stimme mit den Zuschauern reden; Divina, die sehr dumm war, und eine rauhe männliche Stimme in ihrem weichen Munde verschloß, spielte die schöne[1] Stumme [...].

[3] Eichendorff, Freier (1833), W 1, 883: Aber die Nacht hat lange Ohren[2] – die Gräfin wird daher, um alles Aufsehen zu vermeiden, auch ganz die Stimme des Herrn Arthur nachahmen; lassen Sie sich dadurch nicht irremachen.

[4] G. Forster, Reise u. d. Welt I (1778), 112: Zur Linken dieser herrlichen Scene stiegen schroffe braune Felsen empor, deren Gipfel mit überhängendem Buschwerk und Bäumen gekrönt waren. Zur Rechten lag ein Haufen großer Steine, den, allem Anschein nach, die Gewalt des vom Berge herabströmenden Wassers zusammengethürmt hatte; über diesem hinaus erhob sich eine abhängige Felsen-Schicht zu einer Höhe von etwa 150 Fus, und auf diese war eine 75 Fuß hohe, senkrechte Felsenwand mit Grün- und Buschwerk überwachsen, aufgesetzt. Weiter zur Rechten sahe man Gruppen von gebrochenen Felsen, durch Moos, Farnkraut, Gras und allerhand Blumen verschiedentlich schattirt, den dort herkommenden Strohm aber zu beyden Seiten mit Bäumen eingefaßt, die, vermöge ihrer Höhe von ohngefähr 40 Fus, das Wasser gegen die Strahlen der Sonne decken. Das Getöse des Wasserfalls war so heftig, und schallte von den benachbarten, wiedertönenden Felsen so stark zurück, daß man keinen andern Laut dafür unterscheiden konnte. Die Vögel schienen sich deshalb auch etwas davon entfernt zu halten, weiter hin aber ließ sich die durchdringend helle Kehle der Drosseln [...], die tiefere Stimme des Barth-Vogels [...] und der bezaubernde Gesang verschiedner Baumläufer oder Baumklettrer [...] an allen Seiten hören, und machte die Schönheit[1] dieser wilden, romantischen[3] Gegend vollkommen.

[5] Goethe, Wilh. Meister II (1795), WA I, 21, 130: So haben die Dichter[1] in Zeiten[3] gelebt, wo das Ehrwürdige mehr erkannt ward, rief Wilhelm aus, und so sollten sie immer leben. Genugsam in ihrem Innersten ausgestattet bedurften sie wenig von außen; die Gabe, schöne[1] Empfindungen, herrliche Bilder den Menschen[1] in süßen, sich an jeden Gegenstand anschmiegenden Worten[2] und Melodien mitzutheilen, bezauberte von jeher die Welt, und war für den Begabten ein reichliches Erbtheil. An der Könige Höfen, an den Tischen der Reichen, vor den Thüren der Verliebten horchte man auf sie, indem sich das Ohr[3] und die Seele für alles andere verschloß, wie man sich selig preis't und entzückt stille steht, wenn aus den Gebüschen, durch die man wandelt, die Stimme der Nachtigall gewaltig rührend hervordringt!

[6] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 89: In der Reihe der Wesen hat jedes Ding seine Stimme und eine Sprache[12] nach seiner Stimme. Die Sprache[12] der Liebe ist im Nest der Nachtigall süßer Gesang, wie in der Höle des Löwen Gebrüll: im Forste des Wildes wiehernde Brunst, und im Winkel der Katze Zetergeschrei; jede Gattung redet die ihrige, nicht für den Menschen[1], sondern für sich, und für sich so angenehm als Petrarchs Gesang an seine Laura! Volltext

[7] Hölderlin, Hyp. I (1797), 99: Nur, wenn sie sang, erkannte man die liebende Schweigende[1], die so ungern sich zur Sprache[11] verstand. | Da, da gieng erst die himmlische Ungefällige in ihrer Majestät und Lieblichkeit hervor; da weht' es oft so bittend und so schmeichelnd, oft, wie ein Göttergebot, von den zarten blühenden Lippen. Und wie das Herz sich regt' in dieser göttlichen Stimme, wie alle Größe und Demuth, alle Lust und alle Trauer des Lebens verschönert im Adel[5] dieser Töne[11] erschien! Volltext

[8] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 222: Ich wußte es, eine solche Nacht ließ Dich nicht ruhen. Du eiltest hinaus, in die Natur[2], vor Deinen Augen entfaltete sich eine neue Welt, himmlische Freiheit[1] und Liebe empfing Dich, und die heiligen Stimmen der Nacht, riefen wunderbare Bilder vor Dein Gemüth.

[9] Chr. F. D. Schubart [L. Schubart], Id. Tonk. (*1784–85; 1806), 335: Die Menschenstimme | ist ganz natürlich[4] Urton, und alle übrigen Stimmen der Welt sind nur ferner Nachhall dieser göttlichen Urstimme. Die Menschenkehle ist das erste, reinste, vortrefflichste Instrument[3] in der Schöpfung. Ein natürlich[1] schönsingendes Bauernmädchen rührt mehr, als der erste Violinist der Welt.

[10] Sulzer, Allg. Theor. I (1771), 9: Accent. [...] Die Modification der Stimme, wodurch in der Rede oder in dem Gesang einige Töne[1] sich vor andern ausnehmen, und wodurch also überhaupt Abwechslung und Mannigfaltigkeit in die Rede kommen. Wenn alle Sylben mit gleicher Stärke und Höhe der Stimme ausgesprochen würden, so wäre weder Annehmlichkeit noch Deutlichkeit in derselben; sogar die Bemerkung des Unterschieds der Wörter[1] würde wegfallen. Denn daß das Ohr[3] die Rede in Wörter[1] abtheilet, kommt blos von dem Accent her.

[11] Ahlefeld, Erna (1820), 146.

[12] Arndt, Erinn. (1840), 52.

[13] A. v. Arnim, Kronenwächt. II (*1812–17), RuE 1, 686.

[14] A. v. Arnim, Drei Schwest. (1812), 259.

[15] B. v. Arnim, Günder. I (1840), 311.

[16] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 109 f. (110).

[17] A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 16.

[18] C. Böhmer, an ?Ph. Michaelis (Dez. 1789), C 1, 197.

[19] Brentano [Kleist], Friedr. Seelandsch. (1810), 47.

[20] Brockhaus, Conv.-Lex. VIII (1811), 49.

[21] C. de la Motte Fouqué, Span. u. Frw. (1814), 37.

[22] Goethe, Theatr. Send. I (*1777\85), WA I, 51, 165.

[23] Goethe, an Chr. G. Voigt (9. 12. 1808), WA IV, 20, 256.

[24] Goethe, Brf. Schweiz (1808), WA I, 19, 276.

[25] Goethe, Trenng. Schausp. Oper (*1808), WA I, 53, 268.

[26] Grabbe, Napoleon (1831), HKA 2, 332.

[27] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 22.

[28] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 150.

[29] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 177.

[30] Herder, Bef. d. Hum. I (1793), 72.

[31] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IX (1837), 317.

[32] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IX (1837), 365 f. (366).

[33] Hoffmann, Rez. Beethoven [Op. 67] (1810), 632.

[34] Hoffmann, Elix. d. Teuf. I (1815), PW 2, 37.

[35] Hoffmann, Fermate (1815), 354.

[36] Jean Paul, Hesp. III (1795), 388.

[37] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 416.

[38] Mereau, Blüth. d. Empf. (1794), 12.

[39] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 55 f. (56).

[40] Novalis, Begeist. (*?1790), NS 2, 22 f. (23).

[41] A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 164 f. (165).

[42] F. Schlegel, Goethe's Meister (1798), 177 f. (178).

[43] Schubert, Nachtseite (1808), 349.

[44] R. Schumann, Symph. Berlioz (1835), 47.

[45] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 610.

[46] Uhland, Romant. (H1807), 138.

[47] Uhland, Romant. (H1807), 142.

[48] Wackenroder, Herz. (1797 [1796]), 82.

[49] Wieland, Agath. (1766–67), W 1, 411.

[50] Wieland, Gold. Spiegel (1772 [hier: 1795]), 61.














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