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Semantik 
Belege 
[1] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 286: Vorzüglich [...] ist in neuester[3] Zeit[3] die innre haltlose Zerrissenheit, welche alle widrigsten Dissonanzen durchgeht, Mode geworden, und hat einen Humor der Abscheulichkeit und eine Fratzenhaftigkeit der Ironie[1] zu Wege gebracht, in der sich Theodor Hoffmann z. B. wohlgefiel. Volltext

[2] Novalis, Blüthenstaub (1798), 79, Nr. 29: Humor ist eine willkührlich angenommene Manier. Das Willkührliche ist das Pikante daran: Humor ist Resultat einer freyen Vermischung des Bedingten und Unbedingten. Durch Humor wird das eigenthümlich Bedingte allgemein interessant[1], und erhält objektiven Werth. Wo Fantasie[4] und Urtheilskraft sich berühren, entsteht Witz[1]; wo sich Vernunft und Willkühr paaren, Humor. Persifflage gehört zum Humor, ist aber um einen Grad geringer: es ist nicht mehr rein artistisch, und viel beschränkter. Was Fr. Schlegel als Ironie[3] karakterisirt, ist meinem Bedünken nach nichts anders als die Folge, der Karakter[4] der Besonnenheit, der wahrhaften Gegenwart [›aktuellen Wirksamkeit‹] des Geistes[22]. Schlegels Ironie[3] scheint mir ächter Humor zu seyn. Mehre Nahmen sind einer Idee vortheilhaft. Volltext

[3] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 45: Unter den prosaischen[1] Autorn des 16ten Jahrhunderts verdient noch ganz vorzüglich angemerkt zu werden Joh. Fischhart, der Verdeutscher oder Bearbeiter des Rabelais. Wenn ich auf diesen komme, werde ich noch etwas über den eigenthümlichen Charakter[1] seines Witzes[4] sagen. Vielleicht hat niemand die komische Willkühr mit der Sprache[1] weiter getrieben als er, und dabey mit so gründlichem Tiefsinn die possenhafte Tollheit gleichsam erschöpft. In Wortspielen könnten zehn Plagiare über ihn kommen, ohne ihn arm zu stehlen; allein man muß auch gestehen, daß die Freyheit[15] der Zeiten[5] dem guten Humor zu Statten kam: solche Verwegenheit im Scherzen würde jetzt sehr übel aufgenommen werden.

[4] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (
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1803–04), KAV 2.1, 127: Auch verschiedne scherzhafte Romanzen giebt es unter den alten Englischen und Schottischen, worin ein unendlich guter Humor und ein gewisser zierlicher Muthwille herrscht, der in der neueren Englischen Poesie[11] ganz und gar ausgegangen, wo der Witz[1] meistens schwerfällig ist, und der Spott in widerwärtigen Übertreibungen besteht.

[5] C. de la Motte Fouqué, Resign. I (1829), 211.

[6] Goethe, Entopt. Farb. (1820), WA II, 5.1, 292.

[7] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 285 f. (286).

[8] Heine, Romant. Schule (1836), 165.

[9] Jean Paul, Vorsch. Ästh. I (1804), 213 f. (214).

[10] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 114.

[11] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.1 (1809), 282.

[12] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 28, Nr. 116.














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