[1]
A. v. Humboldt, Basalte Rhein (1790), 59
: Eine regelmäsige, prismatische Gestalt ist wenigen Mineralien aus den Siliceis eigen. Ehemals hielt man sie für ein charakteristisches Merkmal der Basalte und erst seit kurzem hat man sie bei den Porphyren [...] entdeckt.
[2]
A. v. Humboldt, Basalte Rhein (1790), 119
: Die Grundstoffe, welche wir in den meisten Laven erkennen, und die gleichsam das Characteristische derselben ausmachen, sind unserem Vaterlande so gut, als dem unteren Italien eigen..
[3]
A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 121
: Uebrigens ist [...] Mangel an Bart der americanischen Raçe[1] nicht characteristisch eigen, in dem manche Horden des östlichen Asiens und besonders einige africanische Völkerschaften so wenig Bart haben, daß man beinah an dessen Daseyn überhaupt zweifeln könnte. Auch beweisen die Neger von Congo und die Cariben, zwo ausserordentlich starke Menschenraçen, die oft von eigentlich colossaler Natur[12] sind, daß es nur ein physiologischer Traum ist, ein unbärtiges Kinn als ein gewisses Zeichen von Ausartung und physischer Schwäche der menschlichen Gattung anzusehen..
[4]
Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 282
: Die eigentliche Perle [...] ist die Kirche zu Offenbach am Glan. [...] Sie ist eins der allermerkwürdigsten frühgothischen Bauwerke in Deutschland, und sie bildet als solches ein ungemein interessantes[1] Seitenstück zu der im Jahr 1224 gegründeten Liebfrauenkirche zu Trier [...]. Aber während die letztere aus dem primitiven französisch-gothischen Säulenprincip hervorgegangen ist, läßt die Kirche von Offenbach ihren Ursprung aus dem nationell deutschen Princip des gegliederten romanischen[4] Pfeilers deutlichst erkennen; und gerade diese Erscheinung ist ein recht charakteristisches Merkzeichen, wie die deutsche Kunst[4] von vornherein darauf ausgehen mußte, die Einseitigkeit der französischen Grundform (die allerdings zwar für die Entwickelung des gothischen Styles nothwendig war) zu einem mehr organischen[6] Leben durchzubilden. [...] Uebrigens ist von ausschließlich romanischen[4] Elementen in der in Rede stehenden Kirche kaum etwas anderes zu bemerken, als die noch nicht beseitigten Rundbogenfriese im Aeußern und gewisse phantastische[2] Ornamente in den Capitellen; in allem Uebrigen herrscht bereits entschieden, ob auch noch sehr streng und noch gebunden, die gothische Gefühlsweise vor..
[5]
F. Schlegel, Rez. Jacobi (1796), 196
: Die Tendenz, ihr Wesen, ihre Thaten und ihre Verhältnisse für sich und unter einander außerordentlich, seltsam, sonderbar und unbegreiflich zu finden, ist eine karakteristische Familienähnlichkeit der Jakobischen Menschen[10]. Keiner ist aber von diesem Hange so ganz besessen, wie Woldemar. Er kan auch nicht einmal einen umgeworfnen Korb mit seiner Freundin aus dem Quark heben, ohne sich in Anbetung ihrer (und also auch seiner) Einzigkeit zu ergießen..
[6]
A. W. Schlegel/C. Schlegel, Rez. Schulz (1797), 219
: Man kann, ohne im geringsten undeutsch zu werden, das Schleppende und Schwerfällige, Fehler, denen unsre Sprache[3] durch die Natur[1] ihrer Wortfügungen und Wortstellungen nur allzusehr ausgesezt ist, mit dem raschen, flüchtigen Tritte der Französischen Prosa[5] vertauschen. Nichts würde uns im Grunde mehr von den Vorzügen dieses Musters entfernen als Gallicismen; denn keine Nation[1] wacht sorgfältiger über die charakteristische Reinheit ihrer Sprache[3], und verbannt alles, was sich nicht mit ihrer allgemeinen Beschaffenheit in Harmonie setzen läßt, mit größerer Strenge daraus, als die Französische. Diese Klippe, auf die man bey dem Bestreben nach Annäherung so leicht geräth, hat Hr. S. [sc. Friedrich Schulz] mehrentheils glücklich vermieden. Selbst wo er ganz nach fremden[1] Erfindungen arbeitet, überträgt er weniger wörtlich, und erinnert seltner an ein Original, als die deutsche Treue, die sich sonst auch im Uebersetzen[1] bewährt, es mit sich bringt. Vielleicht ist es ihm eben dadurch besser gelungen, den Eindruck im Ganzen wieder zu geben, wozu in dieser Gattung die Ungezwungenheit sehr wesentlich mitgehört..