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Semantik 
Belege 
[1] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 333: Der Mensch[1] [...] hat sich selbst und die Umgebung, in welcher er lebt, nicht nur auszuschmücken, sondern er muß die Außendinge auch praktisch zu seinen praktischen Bedürfnissen und Zwecken verwenden. In diesem Gebiete geht erst die volle Arbeit, Plage und Abhängigkeit des Menschen[1] von der Endlichkeit und Prosa[4] des Lebens an, und es fragt sich daher hier vor allem, in wie weit auch dieser Kreis den Fordrungen der Kunst[8] gemäß könne dargestellt werden. | [...] Die nächste Weise, in welcher die Kunst[18] diese ganze Sphäre, um welche es handelt, zu beseitigen versucht hat, ist die Vorstellung eines sogenannten goldenen Zeitalters oder auch eines idyllischen Zustandes. Von der einen Seite her befriedigt dann dem Menschen[1] die Natur[2] mühelos jedes Bedürfniß, das sich in ihm regen mag, von der anderen her begnügt er sich in seiner Unschuld mit dem was Wiese, Wald, Heerden, ein Gärtchen, eine Hütte u. s. f. ihm an Nahrung, Wohnung und sonstigen Annehmlichkeiten bieten können, indem alle Leidenschaften des Ehrgeizes oder der Habsucht, Neigungen, welche dem höheren Adel[5] der menschlichen Natur[1] zuwider erscheinen, noch durchweg schweigen[4]. Volltext

[2] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 157: [Über Märtyrerdarstellungen:] [E]iner Seits müssen die Individuen in einem ganz andern Grade noch, als wir es in der Leidensgeschichte Christi forderten, als wirkliche einzelne Individuen, mit dem Stempel der zeitlichen Existenz bezeichnet, und in den Gebrechen der Endlichkeit und Natürlichkeit herausgestellt werden, anderer Seits sind die Qualen und unerhörten Abscheulichkeiten, die Verzerrungen und Verrenkungen der Glieder, die leiblichen Martern, die Henkeranstalten, das Köpfen, Rösten, Verbrennen, in Oel Sieden, auf's Rad Flechten u. s. f. an sich selbst häßliche[1], widrige, ekelhafte Aeußerlichkeiten, deren Entfernung von der Schönheit[1] zu groß ist, als daß sie von einer gesunden Kunst sollten zum Gegenstande erwählt werden dürfen. Volltext

[3] Goethe, Sammler (1799), WA I, 47, 202.

[4] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 11 f. (12).

[5] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (1790), 257 f. (258).

[6] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 215.

[7] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 632.














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