[1]
A. v. Arnim, Wintergart. (1809), 145
: Es brachten auch zweye einen Bauersmann, er trug ein Brieflein zwischen zweien Fingern, das aber keiner lesen konnte, sie brachten es mir, ich fand, daß es französisch mit griechischen Buchstaben[1] war [...].
[2]
A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (
!1802–03), KAV 1, 627
: Trissino [...] war ein pedantischer Gelehrter, der unter andern den Versuch machte eine neue Orthographie mit einigen Griechischen Buchstaben[1] in seine Muttersprache einzuführen.
[3]
Heinse, Musik. Dialog. (1805), 95
: Könnet ihr von Jemanden verlangen, den Homer griechisch zu lesen und zu verstehen, der die griechischen Buchstaben[1] nicht kennt?.
[4]
Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 73
: Bei den Morgenländern ists der gewöhnlichste Idiotismus geworden, das Anerkennen einer Sache Namengebung zu nennen: denn im Grunde der Seele sind beide Handlungen[1] Eins. Sie nennen den Menschen[1] das redende Thier[2], und die unvernünftigen Thiere[2] die Stummen: der Ausdruck ist sinnlich Charakteristisch[2]: und das griechische ἄλογος fasset beides. Es wird so nach die Sprache[1] ein natürliches[3] Organ[1] des Verstandes[2], [...] wie sich [...] der Instinkt der Biene seine Zelle bauet. | [...] Ich kann nicht den ersten menschlichen Gedanken denken, nicht das Erste besonnene Urtheil reihen, ohne daß 〈74〉 ich in meiner Seele dialogire oder zu dialogiren strebe; der erste menschliche Gedanke bereitet also seinem Wesen nach, mit andern dialogiren zu können! Das erste Merkmal, was ich erfasse, ist Merkwort für mich, und Mittheilungswort für andre! ➢ Volltext.
[5]
Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 124
: Die Kirchensprache der Rußischen Nation[1] ist meistens Griechisch: die christlichen Begriffe[4] der Letten sind deutsche Worte[1], oder deutsche Begriffe[4] lettisirt. ➢ Volltext.
[6]
Moritz, Dt. in Engld. (1783), 79
: Indem wir in die Klasse[4] traten, ließ er gerade die Knaben ganz nach dem alten[1] Schlendrian lateinisch deklinieren, und es klingt einem sehr sonderbar, wenn man z. B. anstatt viri, nach der Englischen Aussprache, weirei, des Mannes, weiro, dem Manne, u. s. w. deklinieren hört. Eben so ging es nachher auch mit dem Griechischen..
[7]
A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (
!1802–03), KAV 1, 691
: Um unser eignes Ohr[3] in der Muttersprache entscheiden zu lassen, habe ich in folgendem Epigramme oder Idyllion auf die Elegie selbst, die Distichen ganz nach Griechischer Weise zu bauen versucht, welches bis jetzt im Deutschen ohne Beyspiel ist, vielleicht aber auch in längeren Stücken auszuführen nicht unmöglich wäre, da der vielsylbige Schluß ja nicht durchgängig Statt zu finden braucht, da wir viele zusammengesetzte Wörter[1] in unsrer Sprache[3] haben, welche dahin passen, und es erlaubt ist auch Griechische zu Hülfe zu nehmen. Freylich muß erst die Aufmerksamkeit darauf gerichtet und das Ohr[3] für diesen Wohllaut empfänglich gemacht werden..
[8]
A. W. Schlegel, Gesch. Dt. Spr. (
!1818–19), 7.5
: Schwierigkeit die alten[1] Namen zu deuten. [...] Corruption der Namen, besonders bey den ältern[1] Römischen und besonders Griechischen Schriftstellern. Sie gaben sich nicht die Mühe, die fremden[4] Laute gehörig nachzusprechen. Je schwächer das Römische Reich, je größer der Einfluß der Barbaren, desto vertrauter wurden sie mit den Namen. Aber die Romanischen[2] Copisten entstellen noch viel, selbst in so späten Schriftstellern wie Jornandes u[nd] Paul[us] Diaconus. ➢ Volltext.
[9]
F. Schlegel, Fragm. Poes. u. Litt. (*1801), KFSA 16, 322, Nr. 810
: Der Charakter[1] d[er] oriental.[ischen][1] Sprache[n][3] viell.[eicht] das Auseinandertreten der Pole. Daher Diphtonge [sic] und Di[phtong-]Consonanten (Analogie des Deutschen) dahingegen d[as] Griech[ische] auf ein Mit〈322〉telmaaß geht. [...] Zwischen dies[em] und d[em] Deutsch[en] oder d[em] Eleg.[ischen] die Prosa[1] in drei Epochen 1) Classisch[5] ohne Farbe 2) auf Vokale und Conson.[anten] berechnet, rom[antisch][1] pict[oresk2] und μους [musikalisch7] 3) Synthesis von beiden, groß romantisch[1/10]..
[10]
F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 33 f.
: Nehmen wir vollends die Grammatik der ältern[1] Mundarten[1] hinzu, des Gothischen und Angelsächsischen für den Deutschen[6], des Isländischen für den skandinavischen Zweig unsrer Sprache[5]; so finden wir nicht nur ein Perfectum mit einem Augment, wie im Griechischen und Indischen, einen Dualis, genauere Geschlechts- und Verhältnißbestimmungen der Participien und der Declination, die jetzt verlohren, sondern auch viele andre Flexionen, die jetzt schon etwas abgestumpft und weniger kenntlich sind; die dritte 〈34〉 Person im Singularis und Pluralis der Zeitworte zum Beispiel, zeigen sich wieder vollständig und in vollkommner Uebereinstimmung. Es kann mit einem Worte[2] bei der Betrachtung dieser alten[1] Denkmahle der germanischen Sprache[5] nicht der mindeste Zweifel übrig bleiben, daß sie ehedem eine ganz ähnliche grammatische Structur hatte, wie das Griechische und Römische. ➢ Volltext.
[11]
F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 40
: Obwohl es zu viel gesagt sein würde, wenn man es auf alles ausdehnen wollte, daß sich das Griechische und Römische in Rücksicht der Grammatik zum Indischen wieder verhalte, wie die romanischen[1] Sprachen[3] zur lateinischen; so ist es doch unläugbar wahr, daß sie in einigen Punkten, durch die Beihülfe der Präpositionen und durch die schwankendere Unregelmäßigkeit, schon den Uebergang zu der modernen[1] Gramma〈41〉tik bilden, und daß die regelmäßige Einfachheit der indischen Sprache[3] in der gleichen Structur ein untrügliches Kennzeichen des höhern Alterthums[1] ist. ➢ Volltext.