[1]
Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. IV (1841), 201
: Versuche [...], wie namentlich Klopstock machte, die nordische Mythologie an die Stelle der griech.[2] in die moderne[9] Poesie[1] einzuführen, fanden keinen allgemeinen Beifall, ein Beweis, wie die jetzt lebenden german. Völker[1] vermöge des Ganges ihrer Bildung dem griech.[2] Alterthume[2] geistig beiweitem näher stehen als dem altgermanischen..
[2]
Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IV (1835), 222
: Indem wir hier die weniger interessante[1] frühere Geschichte[3] der französischen Musik übergehen, wenden wir uns aus dem Gebiete ihrer Kindheit sogleich zu Lully, dem Schöpfer des Nationalgeschmacks. Dieser große Meister war zwar in Italien zu Florenz (1633) geboren; doch kam er schon in seinem 12. Jahre nach Paris, wo er, von Ludwig XIV. unterstützt, seine musikalische[1] Bildung vollendete, und bis zu seinem Tode blieb. Dort componirte er Opern, welche die französische Nation[1] ein halbes Jahrhundert hindurch entzückten, und viele andere klassische[3] Tonstücke..
[3]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 5
: Wir sehen eine Menge Menschen, ja ganze Nationen[1], so sehr befangen in den Gewöhnungen ihrer Erziehung und Lebensweise, daß sie sich auch dann nicht davon losreißen können, wenn vom Genusse schöner[2] Kunst[9] die Rede ist. Nur dasjenige, was in ihrer Sprache[3], ihren Sitten und ihren gesellschaftlichen Verhältnissen einheimisch und hergebracht ist, erscheint ihnen als natürlich[4], schicklich und schön[2]. In dieser ausschließenden Ansicht und Empfindungsweise kann man es durch Bildung zu einer großen Feinheit der Unterscheidung in dem engen Kreise bringen, worauf man sich nun einmal beschränkt hat. Aber ein ächter Kenner kann man nicht seyn ohne Universalität des Geistes[14], d. h. ohne die Biegsamkeit, welche uns in den Stand setzt, mit Verläugnung persönlicher Vorliebe und blinder Gewöhnung, uns in die Eigenheiten anderer Völker[1] 〈6〉 und Zeitalter zu versetzen, sie gleichsam aus ihrem Mittelpunkte heraus zu fühlen, und was die menschliche Natur[1] adelt, alles Schöne[2] und Große unter den äußerlichen Zuthaten, deren es zu seiner Verkörperung bedarf, ja bisweilen unter befremdlich scheinenden Verkleidungen zu erkennen und gehörig zu würdigen. ➢ Volltext.