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[1] Brockhaus, Conv.-Lex. II (1809), 282: Die Classe[2] der vornehmern und reichen Juden[1] genießt zwar in großen Städten einer ungleich größern Achtung als ehedem, und unterscheidet sich auch durch Bildung und Kenntnisse vortheilhaft; allein der Aermere wird viel weniger geachtet, und steht noch auf eben der Stufe der Cultur[4] wie vormahls.

[2] Hölderlin, Fragm. Hyp. (1793 [1794]), 213 f. (214): So müssen, fuhr [...] der Tiniote fort, die Ahndungen der Kindheit dahin, um als Wahrheit wieder aufzustehen im Geiste[19] des Mannes. So verblühen die schönen[1] jugendlichen Myrthen der Vorwelt, die Dichtungen Homers und seiner Zeiten[5], die Prophezeiungen und Offenbarungen, aber der Keim, der in ihnen lag, gehet als reife Frucht hervor im Herbste. Die Einfalt und Unschuld der er⟨214⟩sten Zeit[5] erstirbt, daß sie wiederkehre in der vollendeten Bildung, und der heilige Friede des Paradieses gehet unter, daß, was nur Gabe der Natur[13] war, wiederaufblühe, als errungnes Eigenthum der Menschheit[2].

[3] A. v. Humboldt, Einl. Königr. Neuspanien (1809), LXXIII: Fray Pedro Font besuchte auch die berufenen Asteken-Ruinen, welche las Casas grandes genannt werden [...]. Diese leztere Ortsbestimmung [...] bezeichnet einen Sitz früher Bildung des wandernden Menschengeschlechtes!

[4] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 20: Wie lange wird man es [...] noch wiederhohlen müssen, bis sie es begreifen, oder vielmehr begreifen wollen, daß [...] die antike[2], klaßische[6] Bildung [...] in der Besonderheit ihrer Form nicht das Ideal aller Bildung sey, sondern daß dieser in der Geschichte[1] eine verschiedene, eben so bedeutende, die christliche (romantische[8]) gegenüberstehe, deren höchste Blüthezeit eben in die Periode des [...] sogenannten eigentlichen Mittelalters fällt?

[5] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (!1802–03), KAV 1, 549: Die Entstehung jener gewissermaßen unregelmäßigen aber unendlich reizenden Mannichfaltigkeit in der Sprache[3] muß man sich so denken, daß bey den vielen kleinen Völkerschaften, worein sich der Griech.[ische] Völkerstamm spaltete, bey den einen diese Formen, Ausdrücke und Sprecharten aufgekommen waren, bey andern jene; und daß bey nachher erfolgter Vermischung von allen etwas beybehalten ward. Wir werden durch diese Bemerkung auf einen Punkt geführt, der für die gesamte Griechische Bildung äußerst wichtig ist: daß nämlich die Lage dieser Nation[1] ganz dazu eingerichtet war, daß sie sich aufs mannichfaltigste individualisiren, und dann wieder durch lebhaften Verkehr, das Individuelle zu einem allgemeineren Charakter[1] verschmelzen mußte. Man sehe nur auf der Landcharte den Erdstrich an, welchen die Griechen inne hatten. Auf einer weiten ununterbrochnen Ebne hätten sie schwerlich das werden können, was sie wurden, und wären vielleicht, wie andre Nationen[1] in Asien unter einer despotischen Regierungsform auf einer sehr niedrigen Stufe für immer fixirt geblieben. [...] ⟨550⟩ [...] | Bey einer solchen Nation[1] mußten natürlicher[4] Weise Dialekte[1] entstehen: bey den Griechen allein aber (unter den Nationen[1] wenigstens, die wir bey solchen Betrachtungen vor Augen zu haben pflegen) haben wir die Erscheinung, daß die Dialekte[1] nicht bloß untergeordnete, mehr oder weniger rohe oder verderbte, Abarten einer vollkommneren Hauptsprache blieben, sondern sich zu einem bestimmten im Verhältniß gegen die übrige Nation[1] gültigen Charakter[1] entwickelten, und nicht bloß im gemeinen Leben, sondern auch in der Schrift gebraucht wurden, ja in verschiednen Gattungen der Poesie[11] kunstmäßig gebraucht werden mußten.

[6] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 69: Es fehlt noch an einem Werke, welches die gesamte poetische[4], künstlerische, wissenschaftliche und gesellige Bildung der Griechen, als ein großes harmonisches Ganzes, als ein wahres Kunstwerk[2] der Natur[2], worin ein wunderwürdiges Ebenmaaß der Theile herrscht, in demselben Geiste[14] schilderte, und ihre zusammenhängende Entwickelung verfolgte, wie Winckelmann es an Einer Seite davon geleistet ⟨70⟩ hat. Ein Versuch ist zwar gemacht worden in einem populären Buche, das in Aller Händen ist, ich meine die Reise des jungen Anacharsis [sc. Jean-Jacques Barthélémy, Voyage du Jeune Anacharsis en Grèce (Paris 1788).]. Dieß Buch ist von Seiten der Gelehrsamkeit schätzbar und kann sehr nützlich seyn, um Kenntniß der Alterthümer[5] zu verbreiten; aber, ohne noch das Verfehlte der Einkleidung zu rügen, es beweiset mehr guten Willen, den Griechen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, als Fähigkeit in ihren Geist[26] tief einzudringen. In dieser Hinsicht ist vieles nur von der Oberfläche geschöpft, ja nach modernen[1] Ansichten umgekleidet. Es ist nicht die Reise eines jungen Scythen, sondern eines alten[2] Parisers. Volltext

[7] F. Schlegel, Philos. Lehrj. II (*1797), KFSA 18, 81, Nr. 620: Daß die Dialektik bei d[en] Scholastikern als d[er] wichtigste Theil d[er] φ [Philosophie] angesehen ward, [ist] schon ein tiefliegender Beweiß von Bildung und ein Anfang von progreßiver[3] φσ [Philosophie].

[8] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 59, Nr. 220: Kant der Kopernikus der Philosophie hat von Natur[1] vielleicht noch mehr synkretistischen Geist[20] und kritischen[1] Witz[2/3?] als Leibniz: aber seine Situazion und seine Bildung ist nicht so witzig; auch geht es seinen Einfällen wie beliebten Melodieen: die Kantianer haben sie todt gesungen; daher kann man ihm leicht Unrecht thun, und ihn für weniger witzig halten, als er ist.

[9] B. v. Arnim, Günder. I (1840), 290.

[10] G. Forster, Leitfad. Gesch. d. Menschh. (1789), 282.

[11] C. de la Motte Fouqué, Dt. Geselligk. (1814), 30.

[12] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 105.

[13] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 107.

[14] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 108.

[15] Grabbe, Brfw. Schiller-Goethe (*1830; T1835), HKA 4, 99.

[16] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 270.

[17] Hegel [Hotho], Aesth. III (1838), 473 f. (474).

[18] Hegel [Hotho], Aesth. III (1838), 502.

[19] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 203.

[20] Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 45.

[21] Klingemann, Poesie (1800), 57.

[22] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 53.

[23] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 55 f. (56).

[24] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 60.

[25] Novalis, an seinen Vater (9. 2. 1793), NS 4, 109.

[26] Novalis, an A. W. Schlegel (12. 1. 1798), NS 4, 245.

[27] Ramdohr, Landsch. Friedr. (1809), 109.

[28] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 5.

[29] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 21.

[30] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 29.

[31] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 42.

[32] Schiller, an Körner ( 28.–31. 7. 1787), NA 24, 115.

[33] Schiller, Universalgesch. (1789), NA 17, 364.

[34] A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 149 f..

[35] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (!1802–03), KAV 1, 551.

[36] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (
!
1802–03), KAV 1, 555.

[37] A. W. Schlegel, Geist d. Zeitalt. (1803), Eur. 2, 77 f. (78).

[38] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 68.

[39] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 160.

[40] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 13.

[41] F. Schlegel, Fragm. Litt. u. Poes. (*1797), KFSA 16, 90, Nr. 65.

[42] F. Schlegel, Stud. Grch. Poes. (*1795; 1797), 32.

[43] F. Schlegel, Vorr. Grch. u. Röm. (1797), XXIII.

[44] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 34, Nr. 125.

[45] F. Schlegel, Ueber d. Philos. (1799), 14 f. (15).

[46] F. Schlegel, Ideen (1800), 4, Nr. 4.

[47] F. Schlegel, Ideen (1800), 6, Nr. 14.

[48] F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 477 f..

[49] K. A. Varnhagen von Ense, Denkw. I (1837–42), 66.














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