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Semantik 
Belege 
[1] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (1790), 187 f. (188): Auch hat die Bildhauerkunst, weil an ihren Producten die Kunst[9] mit der Natur[10] beynahe verwechselt ⟨188⟩ wird, die unmittelbare Vorstellung häslicher[1] Gegenstände von ihren Bildungen ausgeschlossen, und dafür z. B. den Tod (in einem schönen[1] Genius), den Kriegsmuth (am Mars) durch eine Allegorie oder Attribute, die sich gefällig ausnehmen, [...] vorzustellen erlaubt.

[2] A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 167: Meisners Andenken, an dessen Stelle Lafontaine gleichsam trat, ruft nur noch dann und wann ein grauer Apollo zurück. [⦿] Seine steife Eleganz hatte immer etwas todtes an sich. Er war so prüde und kostbar, als Lafontaine lebendig und ungezwungen, und es ist ihm nie wie diesem gelungen, der Liebenswürdige zu heißen. An Verstand übertraf ihn Meisner leicht, aber es war von der dürren Gattung, die den Geist[19] nicht zu fesseln vermag. Lieblingsschriftsteller ist er dennoch gewesen. Mehr kann Lafontaine auch nicht werden; das ist wenig genug, aber immer zu viel für die im Ganzen so herabziehende Tendenz seiner Produkte, denen es an Poesie[14], an Geist[27], ja sogar an romantischem[4] Schwunge fehlt. | Wer also einiges Bedürfniß für alle diese Dinge hat, wird sich gern von jener materiellen Masse, jener breiten Natürlichkeit, zu luftigeren Bildungen der Fantasie[1] wenden, die bald heitern[5] Scherz hingaukeln, bald die Musik zarter Regungen anklingen lassen. Ihm wird alsdann eine ruhige Darstellung sehr erquickend entgegen kommen, die, wenn sie auch noch nicht bis zur Vollendung gediehen ist, doch in der milden Temperatur eines künstlerischen Sinnes geboren wurde. Die theils dramatisirten, theils erzählten Volksmährchen von Tieck unter dem Namen Peter ⟨168⟩ Leberecht, sind von dieser Art: doch scheinen sie bis jetzt nicht mit der Aufmerksamkeit bewillkommt worden zu seyn, auf die eine so gefällige Erscheinung wohl rechnen dürfte, wenn es nicht gar wenige gäbe, welche in der Dichtung nur die Dichtung suchen. Volltext

[3] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 398.

[4] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 148.

[5] L. Tieck, Phantasus I (1812), 98 f. (99).














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