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Belege 
[1] Fichte, Urth. d. Publ. (1793), 80: [N]iemand wird cultivirt, sondern jeder hat sich selbst zu cultiviren. Alles bloß leidende Verhalten ist das gerade Gegentheil der Cultur[3]; Bildung geschieht durch Selbstthätigkeit, und zweckt auf Selbstthätigkeit ab. Kein Plan der Cultur[3] kann also so angelegt werden, dass seine Erreichung nothwendig sey; er wirkt auf Freiheit[10], und hängt vom Gebrauche der Freiheit[10] ab. Die Frage steht also so: sind Gegenstände vorhanden gewesen, an denen freie[10] Wesen ihre Selbstthätigkeit auf den Endzweck der Cultur[3] hin üben konnten?

[2] Th. Huber, Klosterber. (*1811–15), 169: Der Fürst hatte einen älteren[3] Bruder, einen unschädlichen [›untadeligen, unverdorbenen‹, vgl. DWB XI/3, 1315] Menschen[1], der in seiner Bildung dem gemeinsten Adel[2] unsrer Nation[1] um keinen Schritt vorgeeilt ⟨170⟩ war. Ein roher Mann, starr und treu.

[3] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 336: Das Deutsche ist wirklich so sehr eine lebende Sprache[3], als es nur Statt finden kann. Aus der bisherigen Darstellung muß es schon klar geworden seyn, welchen Weg es zugleich mit der nationalen Bildung (denn dieß läuft immer parallel) einschlägt, und welch ein Ziel beyden vorgestellt ist. Universalität ist unsre wahre Eigenthümlichkeit: es ist auf nichts geringeres angelegt, als die Vorzüge der verschiedensten Nationalitäten zu vereinigen, sich in alle hineinzudenken und hineinzufühlen, und so einen kosmopolitischen Mittelpunkt für den menschlichen Geist[19] zu stiften. Nach dem Gange, welchen die Philosophie der Cultur[3] vorzeichnet, muß jede neue[1] Epoche derselben mit einem höheren Bewußtseyn verknüpft werden: es wird also auch die jetzt beginnende mehr den Charakter[1] der Freyheit[10] und Absichtlichkeit tragen als irgend eine frühere; und was uns so lange im äußern Glanze gegen die einseitige, beschränkte aber eben darum entschiedne Wirksamkeit andrer Nationen[1] hat zurückstehen lassen: der Mangel einer Richtung, welcher, in ein Positives verwandelt, zur Allseitigkeit der Richtungen wird: muß in der Folge die Überlegenheit auf unsre Seite bringen. Es ist daher gewiß keine zu sanguinische Hoffnung anzunehmen, daß der Zeitpunkt nicht so gar entfernt ist, wo das Deutsche allgemeines Organ[1] der Mittheilung für die gebildeten Nationen[1] seyn wird.

[4] D. Schlegel, Theaterkr. (1803), 174 f. (175): Theaterkritik. | Ungeachtet die französischen Schauspieler die Vergleichung mit den Deutschen recht wohl aushalten können, so werden sie dennoch in Zeitungen und Journalen, die mit der Schnelle und Allgemeinheit sich verbreiten, welche nur in den größten Städten möglich ist, mit einer Strenge und Härte getadelt und schonungslos angegriffen, ⟨175⟩ wovon man bei uns gar keinen Begriff[1] hat. Die guten Folgen davon sind sichtbar, denn das ist allgemein hier, daß der Schauspieler sich aufs äußerste anstrengt, und nicht selten der Fall, daß er sich belehren läßt. Unsre Landsleute sollten es also ja dem in diesem Stücke unvergleichlichen Bernhardi Dank wissen, wenn er es versuchen will, die deutschen Schauspieler gleichfalls mit diesem Mittel der Bildung bekannt zu machen.

[5] F. Schlegel, Entw. d. Philos. II (!1804–05), KFSA 13, 92: Zu einer regelmäßigen, gesetzmäßigen Tätigkeit soll der Mensch gebildet, das Gefühl der Ehre in ihm entwickelt und sollen alle seine Fähigkeiten methodisch gelenkt und geleitet werden. | Allein von dem eigentlich Sittlichen der innern Gesinnung kann bei dieser methodisch praktischen Bildung nicht die Rede sein. Diese ist kein Gegenstand der Erziehung; nur das Untergeordnete, was sich auf Anwendung und Ausübung bezieht, der Buchstaben[8] gleichsam der Sittlichkeit, nicht aber ihr Geist[12] kann gelehrt werden.

[6] B. v. Arnim, Günder. I (1840), 290.

[7] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 487.

[8] Goethe, Litt. Sanscül. (1795), 51 f. (52).

[9] Heine, Romant. Schule (1836), 58 f. (59).

[10] Novalis, an A. C. Just (26. 12. 1798), NS 4, 272.

[11] A. W. Schlegel, Geist d. Zeitalt. (1803), Eur. 2, 46.

[12] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 83.

[13] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 358.

[14] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 22.

[15] D. Schlegel, Gespr. Rom. Frz. (1803), 103.

[16] F. Schlegel, Philos. Lehrj. II (*1797), KFSA 18, 30, Nr. 121.

[17] F. Schlegel, Stud. Grch. Poes. (*1795; 1797), 32 ff. (33 f.).

[18] F. Schlegel, Stud. Grch. Poes. (*1795; 1797), 97.

[19] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 28 f., Nr. 116.

[20] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 60, Nr. 222.

[21] F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 174.














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