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[1] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 221 f. (222): Was ich gesehen hab noch? – Eine Biene die sich ⟨222⟩ ein Bad zurecht machte in dem Schüsselblatt von einer Geisblattblüthe, sie patschte drinn herum, tauchte den Kopf unter und wusch sich von allen Seiten mit ihrem Rüsselchen, grad wie eine Katze. – Nun denk ich, ob man eine Biene nicht könne zahm machen auch wie eine Katze. Daß sie hereingeflogen käm, Abends und schlief da auf einem Nelkenstock oder Wicken, oder sonst einem Blumenstock den die Bienen lieben. Der Gärtner meint, eine oder die andere die einen apparten Sinn habe, könne das wohl – und sagte noch allerlei von den Bienen was die Leute nicht glauben, weil es zu gescheut wär für so kleine Thiere[1], aber es sei dennoch wahr; ich glaubs, warum soll er es nicht besser wissen, da er diese mit so großer Liebe beobachtet [...]. Volltext

[2] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IV (1835), 341 f.: Gefühl (Aesthetik), ist die Fähigkeit der Seele (Gefühlsvermögen), die durch die äußeren Sinne empfangenen Eindrücke sich als gut oder nicht gut, als schön[1] oder nicht schön[1] zu denken. ⟨342⟩ Ohne Denken findet kein Fühlen Statt; Gefühl lebt nur durch die Vernunft[6], d. i. durch das Erkenntnißvermögen. Das Thier[1] empfindet nur. So bewußtlos auch das Gefühl sich in uns anzukünden scheint, so unabhängig es vom Geiste[22] wirkt, so innig verbunden ist es doch mit dem höheren Denken (nicht mit dem Verstande[1], als dem niederen Erkenntnißvermögen), nämlich mit der Vernunft[1]. Das Gefühl ist die Sprache[2] der Seele, die Gesammtheit der inneren Sinne, die durch die äußeren in Thätigkeit versetzt werden, und durch welche der Wille angeregt wird.

[3] Ch. Michaelis, an C. Böhmer (Nov. 1785), C 1, 134: Gestern den ganzen Morgen von 9 Uhr bis 12 Uhr bin ich mit Louisen bey der Paradis gewesen, die uns beiden sehr lieb hat und ein liebes Mädchen ist mit viel Geist[20] bey ihrer Blindheit, sie Singt nicht schön[1], aber mit ausdruck, den nur die haben können, denen sonst ein Sin fehlt, Pfeffel hatte sie der Leßen empfohlen – die Leßen ist ganz bezaubert – Bürger ist außer sich gekommen, wie er das Tralirum larum leyer von ihr gehört hat, und hat gesagt, das wäre einen Kieselstein in Gold gefast.

[4] Novalis, Blüthenstaub (1798), 75, Nr. 22: Das willkührlichste Vorurtheil ist, daß dem Menschen[1] das Vermögen außer sich zu seyn, mit Bewußtseyn jenseits der Sinne zu seyn, versagt sey. Der Mensch[1] vermag in jedem Augenblicke ein übersinnliches Wesen zu seyn. Ohne dies wäre er nicht Weltbürger, er wäre ein Thier[11]. Freylich ist die Besonnenheit, Sichselbstfindung, in diesem Zustande sehr schwer, da er so unaufhörlich, so nothwendig mit dem Wechsel unsrer übrigen Zustände verbunden ist. Je mehr wir uns aber dieses Zustandes bewußt zu seyn vermögen, desto lebendiger, mächtiger, genügender ist die Überzeugung, die daraus entsteht; der Glaube an ⟨76⟩ ächte Offenbarungen des Geistes[1/19]. Volltext

[5] Novalis, Stud. Bild. Kunst (*1798), NS 2, 650 f. (651), Nr. 485: Unser Körper ist ein Theil der Welt – Glied ist besser gesagt: Es drückt schon die Selbstständigkeit, die Analogie mit dem Ganzen – ⟨651⟩ kurz den Begriff[1] des Microcosmus aus. Diesem Gliede muß das Ganze entsprechen. So viel Sinne, so viel Modi des Universums – das Universum völlig ein Analogon des menschlichen Wesens in Leib – Seele und Geist[22].

[6] Adelung, Gramm.-krit. Wb. IV (21801), 1146.

[7] B. v. Arnim, Günder. I (1840), 290.

[8] B. v. Arnim, Günder. I (1840), 311.

[9] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 109.

[10] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 111.

[11] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 111.

[12] A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 76.

[13] C. Böhmer, an L. Gotter (20. 4. 1792), C 1, 251.

[14] Brockhaus, Conv.-Lex. VIII (1811), 176.

[15] Ehrmann, Amalie (1788), 86 f. (87).

[16] Goethe, Wilh. Meister II (1795), WA I, 21, 193.

[17] Goethe, Sammler (1799), WA I, 47, 202.

[18] Hegel, Fichte u. Schelling (1801), 121 f..

[19] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 103.

[20] Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 219 f..

[21] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 138.

[22] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 140.

[23] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 150 f. (151).

[24] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 226.

[25] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. I (1834), 484.

[26] Kant, Crit. rein. Vern. (21787), XXII.

[27] Kant, Crit. rein. Vern. (21787), 75.

[28] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 260.

[29] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 25.

[30] Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 152 f. (153).

[31] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 54 f. .

[32] Novalis, Aftdg II (*1799–1800), 162.

[33] Novalis, Aftdg II (*1799–1800), 183 f..

[34] Pestalozzi, Schwanenges. (1826), 126.

[35] Schiller, Abfall Niederl. (1788), NA 17, 41 f. (42).

[36] A. W. Schlegel, Brf. Poes. IV (1796), Hor. V.2, 61.

[37] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 9.

[38] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 153.

[39] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. I (!1801–02), KAV 1, 218.

[40] A. W. Schlegel, Vorr. krit. Schr. (1828), XII f..

[41] Schleiermacher, Ath.-Fragm. (1798), 102 f., Nr. 350.

[42] Sulzer, Allg. Theor. I (1771), 457.

[43] L. Tieck, Phantasus II (1812), 4.

[44] L. Tieck, Dichterleben II (1831), 22.

[45] Wackenroder, Phant. ü. d. Kunst (1799), 151.

[46] Wackenroder, Phant. ü. d. Kunst (1799), 151 f. (152).

[47] Wieland, Gold. Spiegel (1772 [hier: 1795]), 61.

[48] Wieland, Aristipp. II (1800–01), SW 23, 96.














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