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Belege 
[1] Goethe, Wilh. Meister VIII (1796), WA I, 23, 250: [S]o bilden sich Liebhaber und Künstler wechselsweise; der Liebhaber sucht nur einen allgemeinen unbestimmten Genuß; das Kunstwerk soll ihm ungefähr wie ein Naturwerk behagen, und die Menschen glauben, die Organe[3], ein Kunstwerk zu genießen, bildeten sich eben so von selbst aus, wie die Zunge und der Gaum, man urtheile über ein Kunstwerk, wie über eine Speise. Sie begreifen nicht, was für einer andern Cultur[4] es bedarf, um sich zum wahren Kunstgenusse zu erheben. Das Schwerste finde ich die Art von Absonderung, die der Mensch in sich selbst bewirken muß, wenn er sich überhaupt bilden will; deßwegen finden wir so viel einseitige Culturen, wovon doch jede sich anmaßt über das Ganze abzusprechen.

[2] Goethe, an Zelter (17. 4. 1815), WA IV, 266: Und nun dann ein Publicum aus so vielen Ständen und Culturen zusammengesetzt, das, wenn gleich mit gutem Willen, doch nur kalt und unvorbereitet heran kommt, und dem man ⟨267⟩ gar nicht übel nehmen kann, wenn es im gegenwärtigen Fall mit Unglauben, und in der schlechtesten Stimmung der Welt sich versammelte.

[3] Schiller, an F. Chr. v. Augustenburg (13. 7. 1793), NA 26, 263: Wenn die Kultur ausartet, so geht sie in eine weit bösartigere Verderbniß über, als die Barbarey je erfahren kann. Der sinnliche Mensch[1] kann nicht tiefer als zum Thier[10] herabstürzen; fällt aber der aufgeklärte, so fällt er bis zum Teuflischen herab, und treibt ein ruchloses Spiel mit dem heiligsten der Menschheit[1].

[4] Goethe, Zeichenb. Mannlich (1805), WA I, 48, 131.














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