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[1] Adelung, Gesch. Cultur (1782), 143: Man sage, was man will, das Clima[1] hat auf die Cultur und die Art derselben unläugbare Einflüsse. Unter einem Himmel, wo die siedende Hitze des Clima[1] und der Leidenschaften nur für die entgegen gesetzten Gränzen Thätigkeit hat, und keine Mittelstraße kennet, wo alles entweder Despot oder Sclave ist, wo das andere Geschlecht ganz von dem Umgange mit dem männlichen abgesondert, und bloß zur Befriedigung der gröbsten Sinnlichkeit hinab gewürdiget ist, wo die Fruchtbarkeit des Bodens die natürliche[2] Trägheit begünstiget, wo die Stände im äußern noch so wenig abgesondert sind, daß auch der Herr sich nicht anders ausdruckt, als sein ⟨144⟩ Sclave, wo Leibesstärke das einige Verdienst ist; da muß man freylich keine feine Empfindungen des Schönen[1] erwarten, zumahl da der brennende Himmel hier wenig sanfte Schönheiten[3] zeuget. Was kann der Egyptier, der Araber, der Bewohner des mittlern Asiens, der Indianer, der Chineser für Begriffe[1] von menschlicher Schönheit[1] haben, er, der täglich keine andern als entweder plumpe Leibesstärke, oder von der Sonne verbrannte, von der Hitze ausgedörrte, und von träger Weichlichkeit entnervte menschliche Körper zu sehen gewohnt ist, und sie nie anders als mit den gierigen Augen des sinnlichsten Genusses betrachtet? Man darf es sich daher nicht befremden lassen, wenn man selbst in den Dichtungen dieser Zeit[3] den Geschmack so sehr vermisset. Ihre Schönheiten[1] rühren nicht von der Wahl und feinen Bearbeitung des Dichters, sondern von den Gegenständen selbst her, und da Homer ohne Unterschied schöne[1] und häßliche[1], angenehme und widerwärtige Gegenstände schildert, so sind auch die erstern mehr ein Werk des Zufalles, als seiner Wahl. Volltext

[2] Brockhaus, Conv.-Lex. IV (1809), 327: Es sind dieses [sc. Romanzen] erzählende Lieder aus der frühesten Epoche der sich entwickelnden, und kaum der Barbarei entwachsnen Cultur: daher ist [es] Einfalt, Natur[19], gutmüthiger Aberglauben ohne Fanatismus, Unbekanntschaft mit gelehrten Begriffen, Reinheit, aber Rohigkeit der Sitten, treuherziger Biedersinn der Geist[12], welcher darin athmen muß. Die Romanze kann daher scherzhaft und rührend, aber satyrisch und ironisch[1] darf sie nicht sein, wenn sie nicht ihren Geist[12] verläugnen will.

[3] Fichte, Best. d. Gelehrt. (1794), SW 6, 336: Ihm [sc. Rousseau] ist das Fortrücken der Cultur die einzige Ursache alles menschlichen Verderbens. Nach ihm ist kein Heil für den Menschen als in dem Naturstande: und – was denn in seinen Grundsätzen ganz richtig folgt – derjenige Stand, der den Fortgang der Cultur am meisten befördert, der Gelehrtenstand, ist nach ihm die Quelle sowohl, als auch der Mittelpunct alles menschlichen Elends und Verderbens.

[4] Fichte, Grundzg. d. Zeitalt. (1806), SW 7, 162: Dieser natürliche Krieg aller Staaten gegen die sie umgebende Wildheit ist für die Geschichte sehr bedeutend; fast er allein ist es, der ein lebendiges und ⟨163⟩ fortschreitendes Princip in dieselbe bringt [...]. – Selbst alsdann, nachdem das allgemeine Reich der Cultur so mächtig geworden, dass es von der auswärtigen Wildheit nichts mehr zu befürchten hat – nachdem es vielleicht durch weite Meere davon getrennt ist –, wird dennoch dieses Reich die Wilden, die zu ihm nicht mehr kommen können, selber aufsuchen, getrieben durch seine eigene innere Bedürftigkeit – um die von jenen nicht gebrauchten Producte ihrer Länder oder ihren Boden an sich zu nehmen, oder selbst ihre Kräfte, theils unmittelbar durch Sklaverei, theils mittelbar durch einen bevortheilenden Handel, sich zu unterwerfen. So ungerecht diese Zwecke auch an sich erscheinen mögen, so wird dennoch dadurch der erste Grundzug des Weltplans, die allgemeine Verbreitung der Cultur, allmählig befördert; und nach derselben Regel wird es unablässig so fortgehen, bis das ganze Geschlecht, das unsere Kugel bewohnt, zu einer einzigen Völkerrepublik der Cultur zusammengeschmolzen sey.

[5] G. Forster, Menschenraßen (1786), W 2, 100: Weisser! der du so stolz und selbstzufrieden wahrnimmst, daß wohin du immer drangst, Geist[12] der Ordnung und Gesetzgebung den bürgerlichen Vertrag begründeten, Wissenschaft und Kunst[2] den Bau der Kultur vollführen halfen; der du fühlst, daß überall im weiten volkreichen Afrika die Vernunft[1] des Schwarzen nur die erste Kindheitsstufe ersteigt, und unter deiner Weisheit erliegt – Weisser! du schämst dich nicht am Schwachen deine Kraft zu misbrauchen, ihn tief hinab zu deinen Thieren[1] zu verstossen, bis auf die Spur der Denkkraft in ihm vertilgen zu wollen? Unglücklicher! von allen Pfändern, welche die Natur[2] deiner Pflege anbefohlen hat, ist er das edelste.

[6] G. Forster, Cook (*1787; 1789), W 2, 109 f. (110): Folglich dauerte der Kampf der Ungebundenheit so lange, bis allgemeine Rechte des Menschen anerkannt wurden, und mit diesen die Begriffe[1] der Sicherheit, der ⟨110⟩ Freyheit[1] des Eigenthums, der gegenseitigen Pflicht, und einer durch heilsame Einschränkung bewirkten Glückseligkeit entstanden. Der Wille schien nunmehr auf einmal wieder so viel Feld zu gewinnen, als er auf einer Seite verlor. Nicht handeln dürfen, wie man will, ja vollends nach der Vorschrift eines Andern handeln müssen, war allerdings gleichsam eine Vernichtung des eigenen Willens. Allein bey diesem unvermeidlichen, sowohl negativen als positiven Zwange, hatte die Vernunft[1] einen Schritt vorwärts gethan, und der Mensch fühlte seine Würde nun nicht mehr in körperlicher Stärke, sondern im Erkennen und Auswählen dessen, was recht und gut ist. Hier entstanden Gesetzgebung und bürgerliche Verfassung; künstliche, zerbrechliche Maschinen, die aber der höheren Kultur den Weg bahnten, und desto mehr Kräfte zur Entwicklung brachten, je gewaltsamer und schneller sich ihre Räder durch einander wälzten.

[7] G. Forster, Ansichten III (1794), W 2, 868: Überhaupt giebt es in Frankreich mehr große Städte, als in England. Aber der Schmutz in den Wirthshäusern, die schlechte Bedienung, das grobe Tischzeug machen das Reisen hier ungleich beschwerlicher. Das Volk in dieser Gegend ist im Ganzen phlegmatischer, als in der Picardie. Man findet im Allgemeinen unter den Franzosen vielleicht weniger Naturgaben – Phantasie ausgenommen – als unter den Engländern, aber mehr Kultur durch gesellschaftlichen Umgang: daher mehr Leichtigkeit und Artigkeit, und zugleich mehr Gleichgültigkeit gegen Reinlichkeit, Bequemlichkeit u.s.w., weniger Luxus.

[8] C. de la Motte Fouqué, Span. u. Frw. (1814), 44: Auch können wir es uns nicht wohl ableugnen, daß, die augenblicklichen Mißverständnisse abgerechnet, Paris der Sitz aller urbanen Gewandheit, des feinsten Gesellschaftswitzes und einer Cultur ist, wie wir sie anderswo nur im matten Wiederscheine finden. Die Franzosen bleiben immer unsre Vorbilder und wir streben vergebens sie zu erreichen. Gestehen wir es nur, wir bleiben bei allem Stolz weit hinter ihnen zurück.

[9] Goethe, Rez. Hebel [Allem. Ged.] (1805), WA I, 40, 304: Vielleicht könnte man sogar dem Verfasser zu bedenken geben, daß, wie es für eine Nation[1] ein Hauptschritt zur Cultur ist, wenn sie fremde Werke in ihre Sprache[3] übersetzt, es eben so ein Schritt zur Cultur der einzelnen Provinz sein muß, wenn man ihr Werke derselben Nation[1] in ihrem eigenen Dialekt[1] zu lesen gibt. Versuche doch der Verfasser aus dem sogenannten Hochdeutschen schickliche Gedichte in seinen oberrheinischen Dialekt[1] zu übersetzen. Haben doch die Italiäner ihren Tasso in mehrere Dialekte[1] übersetzt.

[10] Goethe, an C. v. Knebel (19. 1. 1814), WA IV, 116: August befindet sich in Frankfurt ganz wohl, doch will es ihm nicht gerade behagen wie sonst, da er jünger war und nicht so scharf bemerkte, was für ein Unterschied in den Culturen ist. Das religiosmystische, leider oft hohle und stets dünkelhafte Wesen hat auch die besten Menschen ergriffen, und Werner, findet die beste Gelegenheit, seine Spitzbübereyen auszuüben.

[11] Goethe, an C. L. F. Schultz (24. 9. 1817), WA IV, 28, 261: Wenn wir dasjenige aussprechen was wir im Augenblick für wahr halten, so bezeichnen wir eine Stufe der allgemeinen Cultur und unserer besondern; ob ich mich selbst, oder durch andere zurechtweisen lasse, ist für die Sache selbst gleichviel, je geschwinder es geschieht desto besser. Ist doch nichts in der Welt was nicht eine Gegenrede erduldete.

[12] Görres, Tt. Volksb. (1807), 250: Gerade weil unsere einseitige Cultur uns nach und nach auf eine alberne Ziererey hingetrieben hat, die die Natur[19] verläugnen will, und sich der Wohlthaten schämt, die sie von ihr empfängt, weil sich alles gerade eben nicht mit eleganter Sauberkeit abthun läßt; für diese ist eben Eulenspiegel eine sehr gute Gegenwucht, und eine ironirende Apostrophe der Verachteten an die Hoffärtigen, die gegen sie fremd[4] und vornehm thun, damit sie sich erinneren, daß sie auch aus Fleisch und Bein gemacht sind, und der Erde angehören.

[13] Heinse, H. v. Hohenth. II (1796), SW 5, 310: Der Anfang des zweyten Akts [sc. von Traettas Antigone] gehört aber unter das Allervortreflichste der Italiänischen Musik; es ist so recht der eigentliche wahre edle tragische Ton aus der Seele gehohlt, was der Mensch von hoher Kultur empfinden muß, wenn er die erhabensten Stellen im Sophokles und Euripides liest.

[14] Herder, Engl. u. dt. Dichtk. (1777), 430: [W]ir müssen Hand anlegen, aufnehmen, suchen
[sc. ältere deutsche Literatur]
, ehe wir Alle klassisch[8] gebildet dastehn, französische Lieder singen, wie französische Menuets tanzen, oder gar allesamt Hexameter und horazische Oden schreiben. Das Licht der sogenannten Kultur will jedes Winkelchen erleuchten, und Sachen der Art liegen nur im Winkel. Legt also Hand an, meine Brüder, und zeigt unsrer Nazion[1], was sie ist und nicht ist? wie sie dachte und fühlte, oder wie sie denkt und fühlt.


[15] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 158: Man ist gewohnt, die Nationen[1] der Erde in Jäger, Fischer, Hirten und Ackerleute abzutheilen und nach dieser Abtheilung nicht nur den Rang derselben in der Cultur, sondern auch die Cultur selbst als eine nothwendige Folge dieser oder jener Le⟨159⟩bensweise zu bestimmen.

[16] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 302: Die Nationen[1] blühen auf und ab; in eine abgeblühete Nation[1] kommt keine junge, geschweige eine schönere[1] Blüthe wieder. Die Cultur rückt fort, sie wird aber damit nicht vollkommener; am neuen[1] Ort werden neue[1] Fähigkeiten entwickelt; die alten[6] des alten[6] Orts gingen unwiederbringlich unter. Waren die Römer weiser und glücklicher, als es die Griechen waren? Und sind wirs mehr als beide?

[17] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 321: Selbst unsre kurze Geschichte[7] beweiset es daher schon klar, daß mit der wachsenden wahren Aufklärung der Völker[1] die menschenfeindlichen, sinnlosen Zerstörungen derselben sich glücklich vermindert haben. Seit Roms Untergange ist in Europa kein cultiviertes Reich mehr entstanden, das seine ganze Einrichtung auf Kriege und Eroberungen gebauet hätte; denn die verheerenden Nationen[1] der mittleren Zeiten[3] waren rohe, wilde Völker[1]. Je mehr aber auch sie Cultur empfingen und ihr Eigenthum liebgewinnen lernten, desto mehr drang sich ihnen unvermerkt, ja oft wider ihren Willen, der schönere[1], ruhige Geist[14] des Kunstfleißes, des Ackerbaues, des Handels und der Wissenschaft[1] auf. Man lernte nutzen ohne zu vernichten, weil das Vernichtete sich ⟨322⟩ nicht mehr nutzen läßt, und so ward mit der Zeit[1], gleichsam durch die Natur[1] der Sache selbst, ein friedliches Gleichgewicht zwischen den Völkern[1], weil nach Jahrhunderten wilder Befehdung es endlich alle einsehen lernten, daß der Zweck, den Jeder wünschte, sich nicht anders erreichen ließe, als daß sie gemeinschaftlich dazu beitrügen.

[18] Herder, Bef. d. Hum. X (1797), 249: Am wenigsten kann also unsre Europäische Cultur das Maas allgemeiner Menschengüte und Menschenwerthes seyn; sie ist kein oder ein falscher Maasstab. Europäische Cultur ist ein abgezogener Begriff[1], ein Name. Wo existiert sie ganz? bei welchem Volk[1]? in welchen Zeiten[3]? Ueberdem sind mit ihr (wer darf es läugnen?) so viele Mängel und Schwächen, so viele Verzuckungen und Abscheulichkeiten verbunden, daß nur ein ungütiges Wesen diese Veranlassungen höherer Cultur zu einem Gesammt-Zustande unsres ganzen Geschlechts machen könnte. Die Cultur der Menschheit[2] ist eine andre Sache; Ort- und Zeitmäßig sprießt sie allenthalben hervor, hier reicher und üppiger, dort ärmer und kärger. Der Genius der Menschen-Naturgeschichte lebt in und mit jedem Volk[1], als ob dies das einzige auf Erden wäre.

[19] Hoffmann, Kreisl. IX (1814), PW 1, 426: Nicht verhehlen kann ich, daß der seltene, junge Mann seiner Geburt und ursprünglichen Profession nach eigentlich – ein Affe ist, der im Hause des Kommerzienrats sprechen, lesen, schreiben, musizieren u.s.w. lernte; kurz, es in der Kultur so weit brachte, daß er seiner Kunst[6] und Wissenschaft sowie der Anmut seiner Sitten wegen sich eine Menge Freunde erwarb und in allen geistreichen Zirkeln gern gesehen ⟨427⟩ wird.

[20] Knigge, Umgang (
3
1790), 311: Verlange nicht einen übermäßigen Grad von Kultur und Aufklärung von Leuten, die bestimmt sind, im niedern Stande zu leben.

[21] Knigge, Umgang (
3
1790), 267: Auch mische man sich, wenn es uns ein Ernst ist, unsre Menschen- und Länderkenntnis zu erweitern, unter Personen von allerlei ⟨268⟩ Ständen. Die Leute von gutem Tone sehen einander in allen europäischen Staaten und Residenzen ähnlich, aber das eigentliche Volk[5], oder noch mehr der Mittelstand trägt das Gepräge der Sitten des Landes. Nach ihnen muß man den Grad der Kultur und Aufklärung beurteilen.

[22] Knigge, Noldmann (1791), 243: Mit wahrer Traurigkeit bemerkte ich auf dieser Reise das abscheuliche Verderbnis der Sitten in allen Ständen, das, leider! mit den Graden der Kultur in gleichem Verhältnisse stand, und ich rief oft mißmütig aus: „Müssen denn die Menschen um so lasterhafter werden, je mehr sie ihre intellektuellen Anlagen ausbilden, oder ist dies alles nur Folge der halben Aufklärung; werden nicht endlich diese Nebenwege, diese Abwege dennoch zu dem letzten großen Ziele, zu dem Triumphe der Aufklärung, zu der auf Erfahrung gestützten Wahrheit hinführen, daß der höchste Grad von Weisheit in dem höchsten Grade von Tugend beruhe und daß nur der mäßige, nüchterne, von unruhigen Leidenschaften freie Mensch den großen Genuß des Lebens, aller geistigen und körperlichen Kräfte, häuslicher Glückseligkeit und bürgerlicher Vorteile schmecken könne?“

[23] Mundt, Madonna (1835), 44 f.: Ist es nicht seltsam und abermals seltsam, daß ein Trieb im Menschen für die Cultur kämpft, ein Trieb wider sie streitet? So jubelt der Ansiedler von Massachusetts, wenn er die Axt und die Flamme an den finstern Urwald legt, um ihn für Wohnung und Acker zu lichten, und in demselben Augenblick, wo die alten hohen Bäume stürzen und brennen, und die vielhundertjährigen Dryaden seufzend und schreiend entfliehn, fährt auch ihm ein banger Schmerz über die Seele, das Auge wird ihm naß, und er weiß nicht, wird er sich zum Heil oder Unheil die Wildniß bebauen? Und wem geht es ⟨45⟩ nicht so, daß er sich aus dem hellglänzenden Gesellschaftszimmer, wo die große Civilisation alle Vortheile bequemen Genusses und feiner Geselligkeit um einen Tisch gereiht hat, plötzlich in die entlegenste Wüste fortwünscht, und den uncultivirten Sohn der Sandsteppe beneidet, der unter freiem Himmel sein Weib umarmt, und seinen Kindern einen jungen Bären zum Spielkameraden mit nach Hause bringt, und sich mit seiner schönen kalten Tischnachbarin nicht herumzuquälen braucht in einem trivialen geistreichen Gespräch? Mich wenigstens beschleicht, bei all meiner soliden Liebe zur Cultur, die mich an die Gesellschaft, an Menschen und an Bücher nur zu sehr fesselt, doch oft eine unbändige Passion für die Wildniß, oder ich mache mir zum Mindesten nichts daraus, daß ich mich cultivire.

[24] Schelling, Notizenbl. III (1802), 70: Es wäre eine Kritik[1] über die Kritik[1] erfoderlich gewesen, um die Frage zu beantworten: welche Elemente der Kantischen Philosophie eignen sich dazu aus der besondern und nationalen Kultur der Deutschen in die allgemeine aufgenommen zu werden, und die französische Nation[1], deren Kultur die der andern mehr oder weniger gebieterisch bestimmt und bis jetzt am meisten den Charakter[4] der Allgemeinheit sich zu geben gewußt hat, konnte hier zum bestimmtesten Maasstab dienen. Volltext

[25] Schiller, Naiv. u. sent. Dicht. I (1795), 414: Wir waren Natur[10], [...] und unsere Kultur[3/4] soll uns, auf dem Wege der Vernunft[1] und der Freyheit[10], zur Natur[19] zurückführen.

[26] Schiller, Naiv. u. sent. Dicht. I (1795), 427: Mit schmerzlichem Verlangen sehnen wir uns dahin [sc. zur Natur19] zurück, sobald wir angefangen, die Drangsale der Kultur[4/3] zu erfahren und hören im fernen Auslande der Kunst[14] der Mutter rührende Stimme. Solange wir bloße Natur[2]kinder waren, waren wir glücklich und vollkommen; wir sind frey geworden, und haben beydes verloren. Daraus entspringt eine doppelte und sehr ungleiche Sehnsucht nach der Natur[19]; eine Sehnsucht nach ihrer Glückseligkeit, eine Sehnsucht ⟨428⟩ nach ihrer Vollkommenheit.

[27] Seume, Sommer (1806), 203: Das Bad oder vielmehr der Lustort Himmelsdalund ist ein freundlicher Spaziergang nicht weit von der Stadt, wo der Genügsame mehr findet, als er hofft, an Natur[2] und Lebensgenuß, und wo auch der feinere Schmecker befriedigt wird. Die Gesellschaft ist artig, gebildet und unterrichtet; wie man denn in keinem Lande mehr allgemeine Kultur findet, als in Schweden.

[28] Adelung, Gramm.-krit. Wb. IV (21801), 1542 f. (1543).

[29] A. v. Arnim, Halle u. Jerus. (*1809; 1811), SW 16, 13.

[30] B. v. Arnim, Briefw. Kind II (1835), 233.

[31] A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 110 f. (111).

[32] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 23.

[33] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 88.

[34] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 399.

[35] Brockhaus, Conv.-Lex. II (1809), 282.

[36] Brockhaus, Conv.-Lex. II (1809), 331.

[37] Brockhaus, Conv.-Lex. II (1809), 393.

[38] Brockhaus, Conv.-Lex. IV (1809), 298 f. (299).

[39] Brockhaus, Conv.-Lex. IV (1809), 299.

[40] Brockhaus, Conv.-Lex. V (1809), 49.

[41] Brockhaus, Conv.-Lex. VI (1809), 291.

[42] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 450.

[43] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. II (1838), 148.

[44] Bürger, Antikrit. (1791), 1230.

[45] Claudius, Asmus I/II (1775), 58.

[46] Ehrmann, Amalie (1788), 66.

[47] Ehrmann, Amalie (1788), 74.

[48] Ehrmann, Amalie (1788), 76.

[49] Ehrmann, Amalie (1788), 166.

[50] Fischer, Honigm. I (1802), 35.

[51] G. Forster, Reise u. d. Welt I (1778), 437.

[52] G. Forster, Cook (*1787; 1789), W 2, 112.

[53] G. Forster, Cook (*1787; 1789), W 2, 115.

[54] G. Forster, Cook (*1787; 1789), W 2, 213.

[55] G. Forster, Leitfad. Gesch. d. Menschh. (1789), 82.

[56] G. Forster, Leitfad. Gesch. d. Menschh. (1789), 282.

[57] G. Forster, Ansichten I (1791), W 2, 402.

[58] G. Forster, Ansichten I (1791), W 2, 494.

[59] G. Forster, Gel. Zunftzwang (1792), W 3, 369.

[60] G. Forster, Ansichten III (1794), W 2, 819.

[61] Goethe, Litt. Sanscül. (1795), 51 f. (52).

[62] Goethe, Wilh. Meister VIII (1796), WA I, 23, 250.

[63] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 103.

[64] Goethe, Pfingstmont. II (1820), WA I, 41.1, 242 f. (243).

[65] Görres, Tt. Volksb. (1807), 278 f..

[66] Grosse, Genius I (1791), 77.

[67] Günderrode, Bram. (1805), SW 1, 311.

[68] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 367.

[69] Herder, Krit. Wäld. III (1769), 397.

[70] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 122.

[71] Herder, Philos. Gesch. Bild. (1774), 38.

[72] Herder, Philos. Gesch. Bild. (1774), 91.

[73] Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 46.

[74] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 184.

[75] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 62 f. (63).

[76] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 96 f. (97).

[77] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 144.

[78] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 152.

[79] Herder, Bef. d. Hum. VII (1796), 3 f..

[80] Herder, Bef. d. Hum. X (1797), 287.

[81] Herder, Bef. d. Hum. X (1797), 290.

[82] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. III (1835), 297 f..

[83] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IX (1837), 172.

[84] Hoffmann, Meister Floh (1822), PW 6, 35.

[85] Hoffmann, Murr II (1822), PW 5, 554.

[86] Hoffmann, Murr II (1822), PW 5, 566.

[87] Hoffmann, Murr II (1822), PW 5, 568.

[88] A. v. Humboldt, Basalte Rhein (1790), 21.

[89] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), III f. (IV).

[90] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 108.

[91] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 116.

[92] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 136.

[93] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 167 f. (168).

[94] W. v. Humboldt, Stud. Alterth. (*1793), GS I, 1, 268 f..

[95] F. M. Klinger, Betr. u. Ged. (1809), 91.

[96] Klopstock, Gramm. Gespr. (1794), 16.

[97] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 286 f. (287).

[98] Mundt, Dt. Prosa (1837), 244 f. (245).

[99] Nachtigal, Volcks-Sagen (1800), 15.

[100] Pückler-Muskau, Brf. Verstorb. II (1830), 227.

[101] Schelling/C. Schelling, Sch. Knst. (1806), 273.

[102] Schiller, an Hoven (22. 11. 1794), NA 27, 91.

[103] Schiller, Naiv. u. sent. Dicht. II (1795), 436.

[104] A. W. Schlegel, Rez. Schiller [Künstl.] (1790), 162.

[105] A. W. Schlegel, Sprachen (1798), 30 f..

[106] A. W. Schlegel, Geist d. Zeitalt. (1803), Eur. 2, 46 f. (47).

[107] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (
!
1803–04), KAV 3, 217.

[108] A. W. Schlegel, Brchtg. Mißdt. (1828), 46.

[109] F. Schlegel, Lucinde (1799), 59.

[110] Chr. F. D. Schubart, Ged. (1776), G, 203.

[111] Seume, Ged. (Einzeldatierung), 82.

[112] Seume, Sommer (1806), 231 f. (232).

[113] Sulzer, Allg. Theor. I (1771), 208.

[114] Thümmel, Mittägl. Prov. VIII (1803), W 4, 55.

[115] Wackenroder, Herz. (1797 [1796]), 264 f. (265).

[116] Wienbarg, Holland II (1833), 71.














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