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Semantik 
Belege 
[1] Fichte, Urth. d. Publ. (1793), 194: Weniger gefährlich, seitdem er nicht mehr der ausschließende Besitzer der Reichthümer und der dürftigen Cultur unmündiger Völker[1] ist, aber doch noch immer ein wirklicher ⟨195⟩ Staat im Staate ist der Adel[2], abgesondert durch seinen Zunftgeist, durch seine Verheirathungen unter einander, und durch das noch immer ausschließende Recht auf gewisse Bedienungen; allenfalls nur da gut, wo das Volk[1] noch einer solchen Vormauer gegen den Despotismus bedarf.

[2] Goethe, an J. H. Meyer, WA (1. 8. 1796), 146: Ihren dritten Brief[1] von Florenz erhalte ich heute den ersten August, Ihr zweyter war schon vor einiger Zeit[6] angekommen. In den seltsamen Zuständen, in denen wir, nicht leben, sondern schweben[5], kann mir nichts tröstlicheres seyn als Sie in Florenz zu wissen und ich freue mich in jedem Ihrer Briefe[1] die Bestätigung des herrlichen Kunstgenusses zu vernehmen, dessen Sie sich an diesem Orte erfreuen. [...] Jetzt, da die Zeit[7] herannahet, in der ich abreisen sollte, fühle ich erst recht lebhaft wie nöthig mir die Cultur war, die mir eine so große und schöne[2] Reife gegeben hätte, alles was ich mir statt derselben vornehmen kann ist ein kümmerliches Wesen und bringt mich nicht vom Flecke [...].

[3] Goethe, Tageb. (1797), WA III, 83: Früh verschiedenes durchdacht, besonders die Wirkungen verschiedner Culturen, nützlich und schädlich auf Menschen.

[4] Herder, Gesch. d. Menschh. III (1787), 62 f. (63): Man erstaunt über die Menge der Künste[1/2] und Gewerbe, die man in den Nachrichten der Ebräer, schon von den frühesten Zeiten[3] an, mehreren kleinen Nomadenvölkern dieser Gegend [sc. Vorderasien] gemein findet. Den Ackerbau mit mancherlei Geräthen, die Gärtnerei, Fischerei, Jagd, insonderheit die Viehzucht, das Mahlen des Getreides, das Backen des Brots, das Kochen der Speisen, Wein, Oel, zur Kleidung die Bereitung der Wolle und der Thierhäute, das Spinnen, Weben und Nähen, das Färben, Tapetenmachen und Sticken, das Stempeln des Geldes, das Siegelgraben und Steinschneiden, die Bereitung des Glases, die Korallenfischerei, den Bergbau und das Hüttenwesen, mancherlei Kunstarbeiten in Metall, im Modellieren, Zeichnen und Formen, die Bildnerei und Baukunst, Musik[1] und Tanz, die Schreib- und Dichtkunst, Handel mit Maas und Gewicht, an den Küsten Schiffahrt, in den Wissenschaften einige Anfangsgründe der Stern-, Zeiten- und Länderkunde, der Arzneiwissenschaft und Kriegskunst, der Arithmetik, Geometrie und Mechanik, in politischen Einrichtungen Gesetze, Gerichte, Gottesdienst, Contrakte, Strafen und eine Menge sittlicher Gebräuche, alles dies finden wir bei den Völ⟨63⟩kern[1] des Vorder-Asiens so früh' im Gange, daß wir die ganze Cultur[7/4] dieses Erdstrichs für den Rest einer gebildeten Vorwelt ansehen müßten, wenn uns auch keine Tradition darauf brächte. Nur die Völker[1], die der Mitte Asiens weit entlegen, in der Irre umherzogen; nur sie sind barbarisch und wilde geworden, daher ihnen auf mancherlei Wegen früher oder später eine zweite Cultur[3] zukommen mußte.

[5] A. v. Humboldt, Einl. Königr. Neuspanien (1809), CVIII f. (CIX): Es gibt wenige Länder, die ein so mannigfaltiges Interesse einflößen als das Thal von Tenoch⟨CIX⟩titlan, der Sitz einer alten[1] Cultur mexicanischer Völker[1].

[6] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), 24.

[7] Brockhaus, Conv.-Lex. VI (1809), 173.

[8] Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 40.

[9] Herder, Gesch. d. Menschh. I (1784), 45.

[10] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 107.

[11] Krünitz, Oecon. Encycl. XL (1787), 447 f. (448).

[12] F. Schlegel, Philolog. II (*1797), KFSA 16, 71, Nr. 112.














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