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[1] Brockhaus, Conv.-Lex. II (1809), 166: Die Landwirthschaft ist in vielen Gegenden, wo es der Boden zuläßt, in gutem Zustande, wird auch von der Regierung sehr befördert; allein es giebt auch große Strecken Landes, vorzüglich im Lüneburgschen, welche keiner Cultur fähig sind.

[2] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 487: Cultur[3/1] wird nach dem Lateinischen im Allgemeinen das Bestreben genannt, die einer Sache inwohnenden Kräfte zweckmäßig zu entwickeln, und man spricht in diesem Sinne sowol von der Cultur[1] des Bodens, worunter dessen zweckmäßiger Anbau verstanden wird, als von der geistigen und körperlichen Cultur[3] oder Ausbildung des Menschen[1]. Beide können nicht voneinander getrennt werden, wenn der Mensch[1] eine allseitige und übereinstimmende Bildung[2] erhalten soll, und es ist daher eine Hauptaufgabe aller Erziehungs- oder Bildungsanstalten, die ebenmäßige Bildung[2] der Jugend nie aus dem Gesicht zu verlieren und sie zugleich in den Stand zu setzen, nach erlangter Selbständigkeit ebenso für ihre Fortbildung sorgen zu können. Daß der Mensch[1] dies selbst vermag, stellt ihn so hoch über das Thier[1], allein ebendarum ist es auch seine Pflicht, in dem Bestreben, sich auszubilden oder zu cultiviren, nie still zu stehen.

[3] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. II (1838), 610: Der Süßkirschbaum wächst in Europa wild als Vogel- oder Waldkirschbaum (lat. Prunus avium) mit kleinen, roth oder schwarz gefärbten süßen Früchten. Durch Cultur hat man eine große Anzahl veredelter Arten gewonnen.

[4] G. Forster, Reise u. d. Welt II (1780), 84: Selbst diejenigen Pflanzen, welche auf Tahiti die mehreste Cultur erfordern, nämlich der Papyr-Maulbeerbaum und die Arumwurzeln, kosten einem Tahitier nicht mehr Arbeit, als uns unser Kohl- oder andrer Gartenbau.

[5] G. Forster, Brodbaum (1784), 8: Ich lasse es dahin gestellt, ob diese Verstümmelung der Frucht eine Folge der Methode sey, die Bäume durch Schnittlinge und Ableger zu vermehren; sie ist wenigstens Folge der Kultur überhaupt, die man an dem wilden Brodbaum nicht wahrnimmt.

[6] Goethe, Pflanz.cultur (1822), WA II, 6, 233: Der Belvederische Pflanzengarten wird ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken bestimmt, daher der Küchengarten und die Ananas-Cultur und dergleichen in eine Abtheilung des Parks bei Weimar verlegt.

[7] Hirschfeld, Gartenkunst V (1785), 150 f.: Alles muß rings um eine Meyerey her das volle Gepräge des Fleißes und der Cultur tragen. Jeder Fleck muß bepflanzt, besäet, oder auf eine andere Art benutzt seyn. Bey der Wohnung ist Schatten für den Menschen und das Vieh fast unentbehrlich, und ein angepflanztes wildes Wäldchen sehr erfreulich. Liegt eine Pfütze oder ein feuchter quellreicher Grund in der Nähe, so suche man ihn durch Ausgraben und Reinigung in ein nützliches Wasserstück zu verwandeln, oder, wenn dieß nicht ausführbar ist, ihn mit Weiden, Pappeln und Ellern zu bepflanzen. Es ⟨151⟩ ist kein Platz so öde, so unfruchtbar, der nicht irgend einer Cultur und Verbesserung seines Ansehens fähig wäre.

[8] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 111: Auf dem alten[1] Continent sehen wir die Cultur der Cerealien und den Gebrauch der Milch von den ältesten[1] Epochen her, zu denen die Geschichte[4] aufsteigt, eingeführt. Die Bewohner des neuen[3] Continents hingegen bauten keine andere Grasgewächse, als den Mais, [...] und nährten sich von gar keiner Art von Milchwerk, unerachtet ihnen die Lamas, die Alpaka's und zwo ganz eigene, ursprünglich dem Land angehörige, Stiergattungen im Norden von Mexico und Canada Milch im Ueberfluß anboten. – Dieß sind sehr auffallende Contraste zwischen Völkern[1] der mongolischen und americanischen Menschenraçe!

[9] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 280: [K]ein Boden [ist] den Fichten gedeihlicher, als ein Sandboden. Nun hat das alte[6] Meer, ehe es sich vom Lande zurückzog, so viele Sandstriche in unsern nordlichen Gegenden zurückgelassen, daß auf diesem für alle Cultur sonst so unbrauch⟨281⟩baren Boden weitläuftige Fichtenwälder haben aufschlagen können, wegen deren unvernünftiger Ausrottung wir häufig unsere Vorfahren anklagen [...].

[10] Paalzow, Ste. Roche III (1839), SR 6, 185: So durchzog man erst den anmuthigen, kleinen Burggarten, der unter den Fenstern der von ihnen bewohnten Zimmer lag und von einer hohen Brüstung untermauert war, an deren Fuße sich die schönen, grünen Waldwege anschlossen, die wenig von der Kultur erfahren hatten und mit kurzem, saftigem Waldmoose bedeckt waren.

[11] Adelung, Gramm.-krit. Wb. IV (21801), 1542.

[12] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 43.

[13] Brockhaus, Conv.-Lex. I (1809), 309.

[14] Fichte, Handelsstaat (1800), SW 3, 500.

[15] G. Forster, Leckr. (1789), 120.

[16] G. Forster, Ansichten III (1794), W 2, 863.

[17] Herder, Philos. Gesch. Bild. (1774), 23 f. (24).

[18] Hirschfeld, Gartenkunst V (1785), 243.

[19] A. v. Humboldt, Luftkreis (1799), 118.

[20] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 4.

[21] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 34.

[22] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 57.

[23] Klein, Rheinreise (1828), 218.

[24] Musäus, Volksmärchen (1782–86), 684.

[25] A. W. Schlegel, Nachschr. (1799), 282.

[26] A. W. Schlegel, Continentalsyst. (1813), 44.

[27] Wackenroder, an seine Eltern (23. 7. 1793), VL 2, 199.

[28] Wolzogen, A. v. Lilien I (1798), 327.














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