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Belege 
[1] Goethe, Farbenl. Hist. Thl. I (1810), WA II, 3, 287: Wenn [Athanasius] Kircher auch wenig Probleme auflös't, so bringt er sie doch zur Sprache und betastet sie auf seine Weise. Er hat eine leichte Fassungskraft, Bequemlichkeit und Heiterkeit[4] in der Mittheilung, und wenn er sich aus gewissen technischen Späßen, Perspectiv- und Sonnenuhr-Zeichnungen gar nicht loswinden kann, so steht die Bemerkung hier am Platze, daß, wie jenes im vorigen Jahrhundert bemerkliche höhere Streben nachläßt, wie man mit den Eigenschaften der Natur[2] bekannter wird, wie die Technik zunimmt, man nun das Ende von Spielereien und Künsteleien gar nicht finden, sich durch Wiederholung und mannichfaltige Anwendung eben derselben Erscheinung, eben desselben Gesetzes, niemals ersättigen kann; wodurch zwar die Kenntniß verbreitet, die Ausübung erleichtert, Wissen und Thun aber zuletzt geistlos wird. Witz[1] und Klugheit arbeiten indessen jenen Forderungen des Wunderbaren entgegen und machen die Taschenspielerei vollkommner.

[2] Grosse, Genius II (1792), 70: Ich bitte Sie, mein Freund, nehmen Sie dies, was ich sage, ernsthafter. Es ist aus meiner Seele gesprochen. Wenn Sie mich einmal näher kennen lernen werden, so werden Sie sehen, daß ich zu dieser Sprache ein bitteres, aber ein bezahltes Recht besitze.

[3] Hegel, Engl. Reformbill (1831), W 11, 107: Die Interessen, wie sie in die Stände organisch[5] unterschieden sind – in dem angeführten Beispiele Schwedens in die Stände des Adels[2], der Geistlichkeit, der Städtebürger und der Bauern –, entsprechen zwar dem jetzigen Zustand der meisten Staaten, nachdem wie in England die erwähnten anderen Interessen nunmehr mächtig geworden sind, nicht mehr vollständig; dieser Mangel wäre jedoch leicht zu beseitigen, wenn die frühere Basis des inneren Staatsrechts wieder verstanden würde, nämlich daß die realen Grundlagen des Staatslebens, so wie sie wirklich unterschieden sind und auf ihren unterschiedenen Gehalt wesentlicher Bedacht in der Regierung und Verwaltung genommen werden muß, auch mit Bewußtsein und ausdrücklich herausgehoben, anerkannt und, wo von ihnen gesprochen und über sie entschieden werden soll, sie selbst, ohne daß dies dem Zufall überlassen würde, zur Sprache gelassen werden sollen.

[4] Hölderlin, Fragm. Hyp. (1793 [1794]), 209: Alles war nun stille. Wir sprachen kein Wort[2], wir berührten uns nicht, wir sahen uns nicht an, so gewiß von ihrem Einklang schienen alle Gemüther in diesem Augenblicke, so über Sprache und Aeusserung schien das zu gehen, was jezt in ihnen lebte.

[5] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 157 f. (158): Die Civilbeamten, welche jede Neuerung verabscheuen, und die Creolen, die Landeigenthümer sind, und meist ihren Vortheil dabei finden, wenn der Feldarbeiter in Erniedrigung und Elend hingehalten wird, behaupten, ⟨158⟩ daß man nichts bei den Eingebornen verändern dürfe, weil die Weissen, sobald man ihnen mehr Freiheit[6] gestatten würde, alles von der Rachsucht und der Anmaßung der indianischen Raçe[1] zu fürchten hätten, Allein diese Sprache hört man überall, wo es darauf ankommt, die Bauren Menschen- und Bürgerrechte genießen zu lassen, und ich habe in Mexico, Peru, und in Neu-Grenada alles das wiederholen hören, was man in verschiedenen Theilen von Deutschland, in Pohlen, Liefland und Rußland gegen die Aufhebung der Leibeigenschaft zu sagen pflegt.

[6] Kant, Crit. rein. Vern. (21787), 403: Uebrigens habe ich wegen der lateinischen Ausdrücke, die statt der gleichbedeutenden deutschen, wider den Geschmack der guten Schreibart, eingeflossen sind [...], zur Entschuldigung anzuführen: daß ich lieber etwas der Zierlichkeit der Sprache habe entziehen, als den Schulgebrauch durch die mindeste Unverständlichkeit erschweren wollen.

[7] Schiller, Piccolom. (1800), NA 8, 72: Verzagen wir auch nicht zu früh, mein Freund! | Stets ist die Sprache kecker als die Tat, | Und mancher, der in blindem Eifer jetzt | Zu jedem Äußersten entschlossen scheint, | Findet unerwartet in der Brust ein Herz, | Spricht man des Frevels wahren Namen aus.

[8] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.1 (1809), 186: Viriata geht, nebst andern artigen Redensarten, rund mit der Sprache heraus, sie wisse weder was lieben noch was hassen sey [...].

[9] R. Schumann, Tageb. I (*1827), 23: Ein Blik spricht manchmal besser, als tausend Sprachen[11]: aber die Sprache[1] spricht doch im̅er am besten, und das Auge kann nur sehen.

[10] L. Tieck, W. Lovell I (1795), 164: Ich hatte Lovell gestern Abends zu einem Tete-a-tete zu mir bestellt. Er stellte sich pünktlich ein [...], mein Kammermädchen hatte ihre gemessene Ordre. Sein Gesicht hatte sehr etwas anziehend Schwermüthiges, worunter eine sanfte Freude hervorleuchtete, er hatte mir so viel zu sagen, aber wir sprachen nur wenig, Küsse, Umarmungen, zärtliche Seufzer ersetzten die Sprache. Ich mußte ihm mehrere Sachen auf dem Fortepiano spielen, der Mond goß durch die rothen Vorhänge ein romantisches[5/8] Licht um uns her, die Töne[11] zerschmolzen im Zimmer in leisen Accenten. Volltext

[11] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 356.

[12] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. VII (1836), 475.

[13] Hölderlin, Hyp. I (1797), 99.

[14] Kant, Daseyn Gottes (1763), 104 f. (105).

[15] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 192.

[16] Kleist, Kohlhaas (1810), 141.

[17] Klingemann, Poesie (1800), 57.

[18] Schiller, Ged. I (1795), NA 1, 263.

[19] A. Schopenhauer, Wille u. Vorst. (1819 [1818]), 58 f. (59).

[20] Wieland, Gold. Spiegel (1772 [hier: 1795]), 61.














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