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Semantik 
Belege 
[1] Adelung, Gramm.-krit. Wb. IV (21801), 226: Die Sprache [...]. [...] Im weitesten Verstande, das Vermögen, den innern Zustand seines Geistes[19] durch Töne auszudrucken, und in dieser Bedeutung haben auch die Thiere[2] eine Sprache. Die Thiersprache. Ach! und O! sind die Sprache des leidenden Menschen.

[2] Laube, Jg. Eur. II.2 (1837), 168: Diese Cholera ist eine vollkommen neue[1] Manifestation der Welt [...]. Die Sprache dieser Pest ist unsrer Gelehrsamkeit unverständlich, sie paßt in keines unsrer Wörterbücher, das Glück und das Genie[4] schnappt hie und da ein Wort[9] auf, und rettet einen Menschen, aber an Gesetze dieses neuen[1] Idioms ist nicht zu denken, wir warten wie die Juden[1] auf den Choleramessias.

[3] Mereau, Seraf. (1802), 167: [I]n des Tanzes heitre[5] Sprache webte | ich treu, was innig mir im Herzen lebte.

[4] R. Schumann, Tageb. I (*1828), 101: Wenn der Mensch[1] Etwas sagen will, was er nicht kann, so nimmt er die Sprache der Töne[11] oder die der Blumen – denn die Blumenwelt ist ja so heilig als die Tonwelt u. in Schmerzen oder in der Freude geht der Mensch[1] am liebsten an die Saiten oder in die Natur[2], u. beyde sind ja Bürgen einer Gottheit u. einer Unendlichkeit.

[5] R. Schumann, Tonblumen (1834), 98: Möglich ist es, daß dem Tauben die Blume eben so duftet, als dem Blinden der Ton[1] klingt. Die Sprache, die hier zu übersetzen war, scheint eine so verwandte und feingeistige, daß der Gedanke an ein Pinseln à la bataille de Ligny etc. gar nicht aufkommen kann. [⦿]

[6] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 821 f.: Noten. (Musik) Sind willkührliche Zeichen, wodurch die ein Tonstük ausmachende Reyhe der Töne, nach eines jeden Höhe und Tiefe sowol, als nach seiner Dauer angedeutet wird. Sie sind für den Gesang, was die Buchstaben[1] für die Rede. Ehe für diese beyden Sprachen die Zeichen erfunden worden, konnte weder ⟨822⟩ der Gesang noch Rede geschrieben werden, und man mußte sie durch wiederholtes Hören dem Gedächtnis einprägen, um sie zu wiederholen. Durch Erfindung der Noten wird der Gesang mit eben der Leichtigkeit aufgeschrieben, und andern mitgetheilet, als die Rede durch Schrift.

[7] L. Tieck, W. Lovell III (1796), 15: Manche Straßen hier reden mich mit einer wunderbaren Sprache an [...]. Volltext

[8] Wackenroder, Phant. ü. d. Kunst (1799), 166 f.: Es ist rührend zu sehen, wie diese drey Künste[2] die Himmelsburg von ganz verschiedenen Seiten bestürmen, und mit kühnem Wetteifer untereinander kämpfen, dem Throne Gottes am nächsten zu kommen. Ich glaube aber wohl, daß die vernunftreiche Muse der Dichtkunst, und vorzüglich die stille und ernste Muse der Mahlerey, ihre dritte Schwester für die allerdreisteste und verwegenste im Lobe Gottes achten mögen, weil sie in einer fremden, unübersetzbaren Sprache, mit lautem Schalle, mit heftiger Bewegung, und mit harmoni⟨167⟩scher Vereinigung einer ganzen Schaar lebendiger Wesen, von den Dingen des Himmels zu sprechen wagt. | Allein auch diese heilige Muse redet von den Dingen des Himmels nicht beständig auf einerley Art, sondern hat vielmehr ihre Freude daran, Gott auf ganz verschiedene Weise zu loben, – und ich finde, daß jegliche Art, wenn man deren wahre Bedeutung recht verstehet, ein Balsam für das menschliche Herz ist. | Bald geht sie in muntern, fröhlichen Tönen daher, läßt sich von einfachen und heiteren[5], oder auch von zierlichen und künstlichen Harmonieen in allerley liebliche, wohlklingende Irrgänge leiten, und lobt Gott nicht anders, als Kinder thun, welche vor ihrem guten Vater an seinem Geburtstage eine Rede oder einen dramatischen Actus halten [...].

[9] Wackenroder, Phant. ü. d. Kunst (1799), 188: Von denjenigen, welche die Musik[1] und alle Künste[2] nur als Anstalten betrachten, ihren nüchternen und groben Organen[3] die nothdürftig sinnliche Nahrung zu verschaffen, – da doch die Sinnlichkeit nur als die kräftigste, eindringlichste und menschlichste Sprache anzusehn ist, worin das Erhabene[3], Edle und Schöne[2] zu uns reden kann, – von diesen unfruchtbaren Seelen ist nicht zu reden. Volltext

[10] B. v. Arnim, Briefw. Kind I (1835), 327.

[11] C. de la Motte Fouqué, Fr. d. Falkenst. II (1810), 45.

[12] Heine, Florent. Nächte (1836), DHA 5, 231.

[13] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 24.

[14] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IV (1835), 341 f. (342).

[15] A. v. Humboldt, Einl. Königr. Neuspanien (1809), XCIX.

[16] A. W. Schlegel, Brf. Poes. I–II (1795), Hor. IV.11, 97.

[17] Wackenroder, Herz. (1797 [1796]), 133 f. (134).

[18] Wackenroder, Phant. ü. d. Kunst (1799), 155 ff. (156).














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