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Semantik 
Belege 
[1] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 23: Es entdecket nehmlich die fortgehende Erfahrung eine Reihe von Abweichungen zwischen dem Bilde der Dinge, und zwischen dem Wesen derselben, sofern es aus dem Bilde nicht kann erkannt werden. Bei dieser Bemerkung verläßt der Verstand die Einbildungskraft, und braucht sie als Mittel, um ihm Stoff für seine Operationen, Begriffe zuzuführen. Dieser Streit, welcher sich durch die fortgehende Erfahrung nothwendig entzündet, kann erst mit der geschlossenen geschlichtet werden, welche Bild und Begriff als Einheit aufstellt, Verstand und Einbildungskraft mit einander aussöhnt. Bis das geschehen, sucht Vernunft durch eine jede dieser Kräfte, die Wesenheit auf ganz verschiedenen Wegen; der Verstand glaubt sie durch Speculation, und die Einbildungskraft durch Poesie zu erreichen, und beide äußern durch eine Verkettung der Begriffe, und durch ein Spiel mit Bildern die Bestrebungen darnach. Volltext

[2] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 50: Der Mensch kann [...] die Natur[2] als Stoff für seine Einbildungskraft und sein Erkenntnißvermögen behandeln; und obgleich beide Ansichten ursprünglich eine sind, und am Ende wieder zusammenfallen; so giebt es doch einen großen Zeitraum, in welchem beide geschieden sind, und in welchem Poesie und Spekulation sich gradezu entgegen gesetzt werden. Auch die Poesie und die Spekulation, Dichten und Denken, hat zwei Epochen; entweder wir ahnden[1] nur die Freiheit[10], welche diese Operationen begleitet, oder wir sind uns derselben deutlich bewußt. Die Poesie producirt nun Bilder, der Verstand[2] Begriffe[1], und diese beiden Produktionen befassen wir unter dem Namen der freien Vorstellungen. Aus diesen entsteht aber das Correlat, die freien Darstellungen, von welchen eine Art als Darstellungsstoff auch den artikulirten Ton[1] wählen kann, wodurch dann freie Sprachdarstellungen als Produkte hervorgehen. Volltext

[3] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 79: Merkwürdig ist die in der Heraldik liegende Naturanschauung, wie sie [...] gleich der romantischen[12/10] Poesie[7/11] das entfernteste, z. B. Sterne und Blumen paart u. s. w.

[4] Schleiermacher, Ath.-Fragm. (1798), 102 f., Nr. 350: Keine Poesie, keine Wirklichkeit. So wie es trotz aller Sinne[4] ohne Fantasie[1] keine Außenwelt giebt, so ⟨103⟩ auch mit allem Sinn[5] ohne Gemüth keine Geisterwelt. Wer nur Sinn[5] hat, sieht keinen Menschen[9], sondern bloß Menschliches: dem Zauberstabe des Gemüths allein tut sich alles auf. Es setzt Menschen[9] und ergreift sie; es schaut an wie das Auge ohne sich seiner mathematischen Operazion bewußt zu seyn. Volltext

[5] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 72.














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