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[1] Beethoven, an Fa. Breitkopf & Härtel (Anf. Febr. 1810), B 2, 108: [M]an hat mir neulich ein Gedicht „die Höllenfahrt des Erlösers“ [...] zugeschickt, [...] es ist mit Geist geschrieben.

[2] Goethe, Theatr. Send. I (*1777\85), WA I, 51, 216: Es fehlte Madame Melina nicht an einer Art von Verstand[1], nur war ihr Geist und Witz[1] nicht ausgebildet. Sie fand manchmal das Gute, doch oft fiel sie aus dem Übertriebenen in das Gemeine.

[3] Goethe, Not. u. Abhdlg. (1829), WA I, 7, 76: Der höchste Charakter[4] orientalischer Dichtkunst ist, was wir Deutsche Geist nennen, das Vorwaltende des oberen Leitenden; hier sind alle übrigen Eigenschaften vereinigt, ohne daß irgend eine, das eigenthümliche Recht behauptend, hervorträte. Der Geist gehört vorzüglich dem Alter, oder einer alternden Weltepoche. Übersicht des Weltwesens, Ironie[3], freien Gebrauch der Talente finden wir in allen Dichtern des Orients. Resultat und Prämisse wird uns zugleich geboten, deßhalb sehen wir auch, wie großer Werth auf ein Wort[2] aus dem Stegreife gelegt wird. Jene Dichter haben alle Gegenstände gegenwärtig und beziehen die entferntesten Dinge leicht auf einander, daher nähern sie sich auch dem was wir Witz[2] nennen; doch steht der Witz[2] nicht so hoch, denn dieser ist selbstsüchtig, selbstgefällig, wovon der Geist ganz frei bleibt, deßhalb er auch überall genialisch genannt werden kann und muß.

[4] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (21793), 192: Man sagt von gewissen Producten, von welchen man erwartet, daß sie sich, zum Theil wenigstens, als schöne[2] Kunst[9] zeigen sollten: sie sind ohne Geist; ob man gleich an ihnen, was den Geschmack betrift, nichts zu tadeln findet. Ein Gedicht kann recht nett und elegant seyn, aber es ist ohne Geist. Eine Geschichte[8] ist genau und ordentlich, aber ohne Geist. Eine feyerliche Rede ist gründlich und zugleich zierlich, aber ohne Geist. Manche Conversation ist nicht ohne Unterhaltung, aber doch ohne Geist; selbst von einem Frauenzimmer sagt man wohl, sie ist hübsch, gesprächig und artig, aber ohne Geist. [...] | Geist in ästhetischer Bedeutung, heißt das belebende Princip im Gemüthe. [...] | Nun behaupte ich, dieses Princip sey nichts anders, als das Vermögen der Darstellung ästhetischer Ideen; unter einer ästhetischen Idee aber verstehe ich diejenige Vorstellung der Einbildungskraft, die viel zu ⟨193⟩ denken veranlaßt, ohne daß ihr doch irgend ein bestimmter Gedanke, d. i. Begrif[1] adäquat seyn kann, die folglich keine Sprache[11] völlig erreicht und verständlich machen kann. – Man sieht leicht, daß sie das Gegenstück (Pendant) von einer Vernunftidee sey, welche umgekehrt ein Begrif[1] ist, dem keine Anschauung (Vorstellung der Einbildungskraft) adäquat seyn kann.

[5] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 127: Als wir ankamen war es bereits Nacht. Nanette, von der Hitze des Tages und ihrer eigenen Lebhaftigkeit ermüdet, sehnte sich nach Ruhe, und da Amanda, die, unveränderlich wie eine Göttin, noch wie am Morgen voll Geist und Leben war, sich gleichwol nicht von ihrer Freundin trennen wollte, so ließen wir übrigen sie allein und gingen in der heitersten[5] Laune und mit der angenehmen Aussicht auf ein paar glückliche Tage in die uns angewiesene Zimmer.

[6] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 80, Nr. 295: Hülsen ist seines Gedankens und seines Ausdrucks völlig Meister, er geht sicher und leise; und diese ruhige hohe Besonnenheit bey dem weltumfassenden Blick und der reinen Humanität, ist es eben was ein historischer Philosoph in seinem antiquarischen und aus der Mode gekommenen Dialekt[1] das Sokratische nennen würde; eine Terminiologie die sich jedoch ein Künstler, der so viel philologischen Geist hat, gefallen lassen muß.

[7] Arndt, Erinn. (1840), 162.

[8] Arndt, Erinn. (1840), 184.

[9] Arndt, Erinn. (1840), 220.

[10] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 109 f. (110).

[11] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 276.

[12] Brockhaus, Conv.-Lex. IV (1809), 170.

[13] Carus, Brf. Landsch. (1831), 99.

[14] Devrient, Gunst d. Augenbl. (1836), 181.

[15] Fichte, Urth. d. Publ. (1793), 43.

[16] Goethe, Andenk. Wieland (1813), WA I, 36, 323.

[17] Goethe, Andenk. Wieland (1813), WA I, 36, 324.

[18] W. Grimm, Selbstschild. (1831), 181.

[19] Hegel, Solger (1828), W 11, 214 f. (215).

[20] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 208 f. (209).

[21] W. v. Humboldt, Schiller (1830), GS I, 6.2, 520.

[22] Jean Paul, Vorsch. Ästh. II (1804), 263.

[23] Kleist [Brentano], Friedr. Seelandsch. (1810), 48.

[24] La Roche, Brf. Rosal. I (21797), 265.

[25] Ch. Michaelis, an C. Böhmer (Nov. 1785), C 1, 134.

[26] Moritz, Dt. in Engld. (1783), 183.

[27] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 53.

[28] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 275 f. (276).

[29] C. Schelling, an L. Wiedemann?Febr.˺ 1809), C 2, 541.

[30] Schiller, Räuber (1781), NA 3, 40.

[31] Schiller, an Körner ( 28.–31. 7. 1787), NA 24, 115.

[32] Schiller, Abfall Niederl. (1788), NA 17, 288.

[33] Schiller, an Körner (17. 3. 1802), NA 31, 118.

[34] Schiller, an Mme. de Staël (26. 4. 1804), NA 32, 129.

[35] A. W. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 26, Nr. 106.

[36] A. W. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 54, Nr. 205.

[37] A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 174.

[38] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (
!
1798–99), KAV 1, 93 f. (94).

[39] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (
!
1798–99), KAV 1, 99.

[40] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (
!
1798–99), KAV 1, 100.

[41] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. I (
!
1801–02), KAV 1, 411.

[42] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (
!
1803–04), KAV 2.1, 144.

[43] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 51.

[44] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 7.

[45] C. Schlegel, an L. Gotter (18. 7. 1796), C 1, 391.

[46] F. Schlegel, Lyc.-Fragm. (1797), 135, Nr. 9.

[47] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 8, Nr. 22.

[48] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 59, Nr. 220.

[49] F. Schlegel, Less. Ged. u. Mein. II (1804), 16.

[50] Chr. F. D. Schubart [L. Schubart], Id. Tonk. (*1784–85; 1806), 61.

[51] Chr. F. D. Schubart [L. Schubart], Id. Tonk. (*1784–85; 1806), 161.

[52] Chr. F. D. Schubart [L. Schubart], Id. Tonk. (*1784–85; 1806), 368 f. (369).

[53] R. Schumann, Tageb. I (*1828), 97.

[54] Solger, Erwin II (1815), 277.

[55] Spindler, Jude I (1827), 264.

[56] L. Tieck, an Wackenroder (28. 12. 1792), VL 2, 107.

[57] K. A. Varnhagen von Ense, Denkw. I (1837–42), 405.

[58] J. H. Voß, F. Stolberg (1819), 18 f. (19).

[59] Wackenroder, an L. Tieck (11. 12. 1792), VL 2, 96 f. (97).

[60] Wackenroder, Herz. (1797 [1796]), 121 ff. (123).

[61] Winckelmann, Anm. Gesch. Kunst (1767), 39.

[62] Zelter/Goethe, Haydn. Schöpf. (1826), WA I, 41.2, 384.














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