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Semantik 
Belege 
[1] Goethe, Theatr. Send. I (*1777\85), WA I, 51, 247: Wilhelm, der sie alle entzündet sah, war höchst ergötzt, so viele Menschen durch das Feuer seiner Dichtkunst angeflammt zu haben. Er glaubte was in ihm loderte auf ihnen verbreitet zu sehen, er fühlte sie wie sich und mit sich über das Gemeine erhöht. Er sprach Worte[2] voll Geistes, voll Adel[5] und Liebe.

[2] Heinse, H. v. Hohenth. II (1796), SW 5, 219:
[N. Jommelli,
Vologeso
:]
Der Zweifel und die Unentschlüssigkeit voll Pein und Leiden in der reinen zärtlich und heftig liebenden Seele ist vortreflich ausgedrückt;
⟨219⟩
der Styl ächt klassisch
[
3
]
, und in hoher Vollkommenheit. Es ist alles so weiblich, und doch kein schwacher Zug darin. Eine unaussprechliche Süßigkeit und Schönheit voll
Geist
und Empfindung. | Die zweyte klassische
[
3
]
Scene ist im dritten Akt gegen das Ende, wo Berenize ihren Geliebten für ermordet hält.


[3] A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 167: Meisners Andenken, an dessen Stelle Lafontaine gleichsam trat, ruft nur noch dann und wann ein grauer Apollo zurück. [⦿] Seine steife Eleganz hatte immer etwas todtes an sich. Er war so prüde und kostbar, als Lafontaine lebendig und ungezwungen, und es ist ihm nie wie diesem gelungen, der Liebenswürdige zu heißen. An Verstand übertraf ihn Meisner leicht, aber es war von der dürren Gattung, die den Geist[19] nicht zu fesseln vermag. Lieblingsschriftsteller ist er dennoch gewesen. Mehr kann Lafontaine auch nicht werden; das ist wenig genug, aber immer zu viel für die im Ganzen so herabziehende Tendenz seiner Produkte, denen es an Poesie[14], an Geist[27], ja sogar an romantischem[4] Schwunge fehlt. | Wer also einiges Bedürfniß für alle diese Dinge hat, wird sich gern von jener materiellen Masse, jener breiten Natürlichkeit, zu luftigeren Bildungen[16] der Fantasie[1] wenden, die bald heitern[5] Scherz hingaukeln, bald die Musik zarter Regungen anklingen lassen. Ihm wird alsdann eine ruhige Darstellung sehr erquickend entgegen kommen, die, wenn sie auch noch nicht bis zur Vollendung gediehen ist, doch in der milden Temperatur eines künstlerischen Sinnes geboren wurde. Die theils dramatisirten, theils erzählten Volksmährchen von Tieck unter dem Namen Peter ⟨168⟩ Leberecht, sind von dieser Art: doch scheinen sie bis jetzt nicht mit der Aufmerksamkeit bewillkommt worden zu seyn, auf die eine so gefällige Erscheinung wohl rechnen dürfte, wenn es nicht gar wenige gäbe, welche in der Dichtung nur die Dichtung suchen. Volltext

[4] F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 212: Während nun auf der einen Seite alle Vernünftler und die, welche vorzüglich in der Gegenwart leben und von dem Geist[12] derselben sich lenken und beherrschen lassen, fast ohne Ausnahme dem verderblichen und zerstörenden Grundsatze ergeben sind, alles durchaus neu und von vorn wie aus Nichts erschaffen zu wollen, ist auf der andern Seite wahre Kenntniß des Alterthums[2] und der Sinn[5] für dasselbe fast verschwunden, die Philologie zu einer in der That sehr schaalen und unfruchtbaren Buchstabengelehrsamkeit herabgesunken, und so bei manchen erwünschten Fortschritten im Einzelnen, doch das Ganze zersplittert und weder Kraft noch lebendiger Geist darin sichtbar. Volltext

[5] G. Forster, Ansichten II (1791), W 2, 556.

[6] Schiller, Naiv. u. sent. Dicht. II (1795), 23.

[7] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 67, Nr. 245.

[8] F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 67.

[9] F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 461 f. (462).

[10] Wackenroder, an L. Tieck (11. 12. 1792), VL 2, 96 f. (97).














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