Wortliste
Semantik 
7. ›Phonem, artikulierter Laut‹; übertragene Verwendung von 1. Die Übertragung folgt dem zeitüblichen allgemeinen Sprachgebrauch, der zwischen einem sprachlichen Zeichen auf Lautebene und dessen graphischer Realisation terminologisch nicht unterscheidet. ⦿ A. W. Schlegel hält es für nötig, J. Grimms Verwendung des Wortes Laut durch B. zu übersetzen [8] – insofern verwunderlich, als Laut i. S. v. B. bei Schlegel selbst [7, 38] und auch sonst im zeitgenössischen Sprachgebrauch [15] belegt ist.
Belege 
[1] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
2
1793), 1347: Der Cónsonánt, [...] ein Buchstab, welcher durch den Druck irgend eines Theiles des Mundes hervor gebracht wird, zum Unterschiede von den Vocalen, welche durch die bloße Öffnung des Mundes oder sanfte Niederlassung der Lunge entstehen.

[2] A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 64 f. (65): Fragt man nun nach den Elementen, durch welche der Mensch die Nachahmung des Hörbaren zu Stande ⟨65⟩ bringt: so finden wir sie in den Buchstaben, von denen die, welche man Vokale nennt, die Höhe und Tiefe und die Consonanten das Charakteristische des Tons nachahmen. Volltext

[3] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 254: Das einzelne tönende Element einer Sprache[3] nennen wir in Zukunft einen Buchstab[7] [...]. Auch schließen wir durch die Bestimmung tönendes Element, das sichtbare orthographische Zeichen desselben, welches ebenfalls oft mit dem Nahmen: Buchstab[1] bezeichnet wird, von unserer Untersuchung aus. Die Summe der tönenden Elemente heißt das Alphabet. Volltext

[4] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 51: §. 15. | Von den Bedingungen, unter welchen die Buchstaben gehört werden. | [...] Ehe wir [...] zur Betrachtung der Buchstaben selbst kommen können, müssen wir die Bedingungen, unter welchen sie ausgesprochen werden können, sehr wohl untersuchen.

[5] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 56: Jedes deutlich tönende Element in der Sprache[1] heißt ein Buchstab.

[6] Riepel, Sylbenmaß I (1776), 27 (1): Dieser fragte, ob der Buchstabe e hier und da nicht stummer lautete als i, und daher die Freyheit[17] manchmal Gsang, gnug anstatt Gesang, genug nicht besser wäre als gütge, mächtge anstatt gütige, mächtige?

[7] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 294: Man muß bey der Etymologie davon ausgehen, daß alle Wörter[1] durch Hinzufügung bestimmender Laute und ableitender Sylben aus den einfachsten syllabischen Zusammenfügungen entstanden sind. Die einzelnen Buchstaben bedeuten aber schon an und für sich etwas, nur ist es sehr schwer, dieß zu fassen, weil es natürlich[4] schwankend und unbestimmt ist. Den größten Aufschluß hierüber muß die Betrachtung der Bewegungen welche mit den Sprachorganen zur Hervorbringung gewisser Laute vorgenommen werden, geben. Wiewohl die Alphabete verschiedner Nationen[1] von einander abweichen, so giebt es doch auch hierin etwas gemeinschaftliches, ein Grundalphabet, welches nicht zufällig aus grade so vielen, und diesen oder jenen Lauten besteht, sondern worin gesetzmäßige Einheit ist, so daß es ein wahres System ausmacht, in welchem alles zusammenhängt, ⟨295⟩ sich gegenseitig fordert und bestimmt.

[8] A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 735: S. 33 sagt der Verf., „der M-Laut (der Buchstabe M) werde den Vocalen häufig vor- oder abgesetzt [...].“

[9] F. Schlegel, Zur Poesie I (*1802), KFSA 16, 375, Nr. 97: Jede Sylbe [bestand] vielleicht ursprünglich aus drei Buchstaben.

[10] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 1244: Aber der Wolklang hängt nicht blos von der Annehmlichkeit der Stimm ab, auch die Aussprach muß angenehm seyn. Hiezu wird erfodert, daß die Mitlauter oder die so genannten stummen Buchstaben leicht und flüchtig, die Selbstlauter aber hell und nachdrüklich, doch ohne Schleppen und ohne Verdrähen ausgesprochen werden. Die Rede wird ungemein rauh und hart, wenn man sich auf den stummen Buchstaben verweilet und ihnen zu viel Deutlichkeit giebt.

[11] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
2
1793), 2.

[12] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
2
1793), 452.

[13] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
2
1793), 677.

[14] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
2
1793), 1242.

[15] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (21793), 1289 f..

[16] Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (
2
1796), 1946 f..

[17] A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 75.

[18] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 248.

[19] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 250.

[20] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 250 f. (251).

[21] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 252.

[22] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 253.

[23] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 286.

[24] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 287.

[25] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 295.

[26] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 301.

[27] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 302.

[28] A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 307.

[29] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 2.

[30] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 27.

[31] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 74.

[32] A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 77.

[33] Hegel [Hotho], Aesth. III (1838), 312 f. (313).

[34] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 187.

[35] Novalis, Allg. Brouill. (*1798), NS 3, 369, Nr. 591.

[36] Riepel, Sylbenmaß I (1776), 27 (2).

[37] Riepel, Sylbenmaß II (1776), 87.

[38] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (
!
1802–03), KAV 1, 614.

[39] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 307.

[40] A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 734.

[41] F. Schlegel, Philos. Lehrj. X (*1805), KFSA 19, 146, Nr. 532.

[42] F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 42 f..

[43] F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 225 f. (226).

[44] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 588.

[45] L. Tieck, Vorr. Minnelied. (1803), XII.














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