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Belege 
[1] Goethe, Zeichenb. Mannlich (1805), WA I, 48, 131: Wir wünschen, diese Blätter in die Zeichenschulen aufgenommen zu sehen, damit der Herausgeber sich in dem Fall befinde, ein so löbliches Unternehmen fortzusetzen. Künstler und Liebhaber, welche bei Zeiten durch solche Umrisse zu Raphaels Werken und von da zur Antike[4] und zur Natur geleitet werden, wird ein guter Genius vor manchen Gebrechen unserer Zeit bewahren: vor der Neigung zur Karikatur, in der sich der formlose Witz[1] gefällt, und vor der Halbcultur die uns gern die altflorentinisch-deutschen mönchischen Holzschnittanfänge als das letzte Ziel der Kunst[4] aufstellen möchte.

[2] Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 183 f. (184): Laßet uns also auf die Tugenden des Weibes[1] kommen, wie sie sich in der Geschichte[2] der Menschheit[2] offenbahren. Auch ⟨184⟩ unter den wildesten Völkern[1] unterscheidet sich das Weib[1] vom Mann durch eine zärtere Gefälligkeit, durch Liebe zum Schmuck und zur Schönheit[3]; auch da noch sind diese Eigenschaften kennbar, wo die Nation[1] mit dem Klima[1] und dem schnödesten Mangel kämpfet. Ueberall schmückt sich das Weib[1], wie wenigen Putz es auch hie und da sich zu schmücken habe [...]. – – Reinlichkeit ist eine andre Weibertugend, dazu sie ihre Natur zwingt und der Trieb zu gefallen reizet.

[3] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. VI (1836), 487: Wie in der vegetabilischen und animalischen Natur kündigt sich auch in der Menschenbrust beim Nahen des Mai's ein zauberhafter Drang, eine Sehnsucht nach Freiheit[1], Liebe, nach etwas Unbestimmtem an, worauf nur die Blüthenbäume, die rauschenden Quellen, ⟨488⟩ die Nachtigallen, der Sternenhimmel Antwort geben!

[4] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 121: Uebrigens ist [...] Mangel an Bart der americanischen Raçe[1] nicht characteristisch[4] eigen, in dem manche Horden des östlichen Asiens und besonders einige africanische Völkerschaften so wenig Bart haben, daß man beinah an dessen Daseyn überhaupt zweifeln könnte. Auch beweisen die Neger von Congo und die Cariben, zwo ausserordentlich starke Menschenraçen, die oft von eigentlich colossaler Natur sind, daß es nur ein physiologischer Traum ist, ein unbärtiges Kinn als ein gewisses Zeichen von Ausartung und physischer Schwäche der menschlichen Gattung anzusehen.

[5] Krünitz [Korth], Oecon. Encycl. CLXIX (1838), 12: Nach Hufelands Untersuchung des Driburger Wassers steht dasselbe an Gehalt von Kohlensäure und Eisen, diesen beiden Hauptbestandtheilen ächter Gesundbrunnen, weder dem Pyrmonter, noch sonst einem andern bekannten Mineralwasser der ersten Klasse[1] nach, ja es soll das Erstere (Pyrmonter) zuweilen übertreffen, und sich für manche Naturen noch mehr geeigneter und wohlthätiger zeigen, als jenes.

[6] Schiller, Anm. u. Würd. (1793), 174: Der [...] Geist[19] läßt die von ihm abhängende Natur[12], sowohl da, wo sie im Dienst seines Willens handelt, als da, wo sie seinem Willen vorgreifen will, erfahren, daß er ihr Herr ist. Unter seiner strengen Zucht wird also die Sinnlichkeit unterdrückt erscheinen, und der innere Widerstand wird sich von außen durch Zwang verraten. Eine solche Verfassung des Gemüths kann [...] der Schönheit[1] nicht günstig seyn, welche die Natur[12] nicht anders als in ihrer Freyheit[1] hervorbringt, und es wird daher auch nicht Grazie seyn können, wodurch die mit dem Stoffe kämpfende moralische Freyheit[10] sich kenntlich macht. | Wenn hingegen der Mensch[1], unterjocht vom Bedürfniß, den Naturtrieb ungebunden über sich herrschen läßt, so verschwindet mit seiner innern Selbständigkeit auch jede Spur derselben in seiner Gestalt. [...] Nachgelassen hat aller ⟨175⟩ Widerstand der moralischen Kraft, und die Natur[13] in ihm ist in volle Freyheit[1] gesetzt. Aber eben dieser gänzliche Nachlaß der Selbstthätigkeit, der im Moment des sinnlichen Verlangens und noch mehr im Genuß zu erfolgen pflegt, setzt augenblicklich auch die rohe Materie in Freyheit[1], die durch das Gleichgewicht der thätigen und leidenden Kräfte bisher gebunden war. Die todten Naturkräfte fangen an, über die lebendigen der Organisation[3] die Oberhand zu bekommen, die Form von der Masse, die Menschheit[1] von gemeiner Natur[13] unterdrückt zu werden. Volltext

[7] D. Schlegel, an L. Tieck (13. 6. 1829), L, 198: Wenn ich durch Gottes[1] Gnade, und eine robustere Natur von manchen gewöhnlichen Aengstlichkeiten im Leben befreyt geblieben bin, so muß ich doch in manchen andern Fällen diese Schuld allerdings tragen, wie jeder Andre. Dahin gehört z. B. ⟨199⟩ Post Besorgnisse! daß nähmlich meine Briefe[1] verlohren, oder nicht an die rechte Adresse gelangt sind; oder daß sie nicht günstig aufgenommen wurden usw. Denken Sie also wie angenehm es mir ist, durch Ihren lieben Brief[1] zu erfahren, daß Sie alles richtig erhalten haben!

[8] Krünitz [Korth], Oecon. Encycl. CLXX (1839), 519 f. (520).

[9] Schiller, Anm. u. Würd. (1793), 143.

[10] Schiller, Anm. u. Würd. (1793), 162.

[11] Schiller, Anm. u. Würd. (1793), 187 f. (188).

[12] Schiller, Naiv. u. sent. Dicht. III (1796), 99.

[13] F. Schlegel, Lyc.-Fragm. (1797), 166, Nr. 119.

[14] Chr. F. D. Schubart, Leb. u. Gesinng. I (1791), 201.














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