Wortliste
Struktur
Allgemeines

Artikelübersicht

Semantik 
Belege 
[1] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 108: Eben so wenig können wir die Bildung[5] verläugnen die wir von der Bibel hergenommen haben, einer Sammlung bedeutender Documente, welche bis auf die letzten Tage einen lebendigen Einfluß hat, ob sie uns gleich so fern liegt und so fremd[4] ist, als irgend ein anderes Alterthum. Daß wir sie näher fühlen kommt daher, weil sie auf Glauben und höchste Sittlichkeit wirkt, da andere Literaturen nur auf Geschmack und mittlere Menschlichkeit hinleiten.

[2] Klopstock, Gramm. Gespr. (1794), 47: Man bekömt doch auf diesen grossen Büchersälen so mancherley Alterthümer zu sehn.

[3] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 143: Das Bestreben ungerechten Kriegen und dabey bezweckten Besitznehmungen von Ländern einen Schein des Rechtes zu verschaffen, hat die Sitte hervorgebracht, vor dem Kriege mit den Waffen einen mit der Feder zu führen, daß heißt eine von einem Rechtsgelehrten abgefaßte Deduction öffentlich bekannt zu machen, worin die alten Ansprüche und Rechte eines Fürsten auf einen gewissen Landstrich oder sonst etwas dargethan werden. Die andre Partey sucht diese dann zu widerlegen, beyde berufen sich auf Diplome, als die gültigsten Beweise, und da ist dann häufig über ihre Auslegung sowohl als Ächtheit gestritten worden. Dieser Umstand macht den Französischen Sprachgebrauch begreiflich, die Staatsbeamten, denen das Geschäft der Unterhandlungen mit andern Staaten aufgetragen ist, unter dem Namen des Corps diplomatique zu begreifen. Auch haben sie ja häufig Diplome abzufassen, denn die öffentlichen Verträge, Friedensschlüße, Bündnisse u. s. w. sind Diplome. Dieser noch fortdauernde Sprachgebrauch steht freylich in stärkstem Contrast mit dem bey der Französischen Revolution beobachteten Verfahren, wo alle Diplomatischen Alterthümer, worauf sich die Feudalverhältnisse, die Rechte und Besitzungen der Geistlichkeit und des Adels[2] gründeten, mit Einem Streich vernichtet wurden. Es ist aber nicht bloß die Gültigkeit derselben aufgehoben worden, sondern unzählig viele Diplome sind bey der Plünderung der Archive materiell vernichtet: ein großer Verlust für die Geschichte[4], so fern sie zum Behuf derselben noch nicht benutzt waren.

[4] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.1 (1809), 161: Von den Alterthümern der französischen Bühne habe ich das Nöthige schon in der Kürze berührt.

[5] S. Boisserée, an M. Boisserée (14. 9. 1812), MB, 176.

[6] A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 747.

[7] A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 761.

[8] A. W. Schlegel, Brchtg. Mißdt. (1828), 81.

[9] L. Tieck, an F. H. v. d. Hagen (3. 2. 1818), ZMF, 118.

[10] L. Tieck, an F. H. v. d. Hagen (3. 2. 1818), ZMF, 120.














162606 Besucher bislang. :: Admin Login