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Belege 
[1] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 437: Classisch[3] und Classiker[4] wurden zuerst diejenigen Bürger des alten[10] Roms genannt, welche zufolge der durch den König Servius Tullius, 578–534 v. Chr., angeordneten Eintheilung des Volkes[4] in sechs Vermögensclassen, in die erste Classe[1] gehörten. Nach Wiederherstellung des Studiums der aus dem Alterthume übrigen Schriftsteller wurden aber beide Ausdrücke auf die griech.[2] und röm. Autoren im Allgemeinen angewandt und man legte ihren gesammten Schriften, im Gegensatze zur neuern[5] oder romantischen{12], den Namen der classischen[7] Literatur bei, obgleich Vieles nicht als classisch[3], d. h. durch seine äußere und innere Vollendung in die erste Classe[1] gehörend, betrachtet werden kann. Auch die Schöpfungen der Kunst[2] der Alten[10] werden classisch[7] genannt, und insofern man darunter die innere und äußere Vollendung und musterhafte Ausführung eines Schrift- oder Kunstwerks[4] versteht, besitzt auch die neuere[5] Zeit[3] ihre classischen[3] Schriftsteller und Künstler.

[2] Herwegh, Übervölk. (1839), W 2, 89: Ich glaube, ich habe keine sechs Freunde, die nicht wenigstens einmal in ihrem Leben den Ehrgeiz gehabt hätten, wenn auch nur in dem Provinzialblatt ihres Landstädtchens, als Schriftsteller aufzutreten und für einige Minuten das geneigte Gehör eines bescheidenen Publikums[3] sich zu erbitten. Es ist, als ob niemand mehr Geltung oder Anspruch hätte, über der Masse zu stehen, der nicht einen Bogen Gedrucktes als Dokument der Bildung[6] aufzuweisen hat. Das Altertum war tatenlustig. Die moderne[9] Zeit[5] ist schreibselig.

[3] Heyne, Antiquar. Aufs. I (1778), IV: Man hat sich bey einzelnen, und oft bey den unbedeutendsten Stücken am längsten aufgehalten; von den großen Meisterstücken des Alterthums haben die Italiener am wenigsten geschrieben, während daß sie über elende Idolen Abhandlungen compilirt haben, die den Leser tödten möchten. Volltext

[4] Heyne, Antiquar. Aufs. I (1778), 75: Sonst war das Vergülden der Bronze im Alterthume keine ungewöhnliche Sache, so wenig sie dem Geschmacke Ehre macht. Volltext

[5] W. v. Humboldt, Lat. u. Hell. (*?1806), GS I, 3, 136: Es giebt einen vierfachen Genuss des Alterthums: | in der Lesung der alten[10] Schriftsteller, | in der Anschauung der alten[10] Kunstwerke[4], | in dem Studium der alten[10] Geschichte[1], | in dem Leben auf classischem[3/7] Boden.

[6] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 38, Nr. 147: Klassisch
[
3
]
zu leben, und das
Alterthum
praktisch in sich zu realisiren, ist der Gipfel und das Ziel der Philologie.


[7] Schleiermacher [Lücke], Hermen. u. Krit. (1838), SW I, 7, 4: Wie Hermeneutik und Kritik[3] zusammengehören, so beide mit der Grammatik. Alle drei haben schon als philologische Disciplinen zusammengestellt Fr. A. Wolf und Ast, jener als philologische Vorbereitungswissenschaften, dieser als Anhang zur Philologie. Beide aber fassen sie zu speciell, nur in Beziehung auf die beiden klassischen[3] Sprachen[3] des Alterthums.

[8] Börne, Brf. Paris V (1834), 131.

[9] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. IV (1841), 201.

[10] Droysen, Alex. (o. J. [1833]), 248.

[11] Goethe, Klass. u. Rom. (1820), 104.

[12] Goethe, an H. K. A. Eichstädt (30. 9. 1827), WA IV, 43, 94 f. (95).

[13] Goethe, Max. u. Refl. (*?1829; 1836), WA I, 41.2, 246 f. (247).

[14] Heine, Romant. Schule (1836), 58.

[15] Herder, Bef. d. Hum. VI (1795), 159.

[16] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IV (1835), 57.

[17] Herwegh, Verscholl. (1839), W 2, 80.

[18] Hirt, Baukunst (1809), 160 f. (161).

[19] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 167 f. (168).

[20] Krünitz [Korth], Oecon. Encycl. CLXX (1839), 519 f. (520).

[21] Novalis, Über Goethe (*1798), NS 2, 641, Nr. 445.

[22] Novalis, Aftdg I (*1799–1800; 1802), 77.

[23] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 429.

[24] Schiller, Brf. Dän. (1785), NA 20, 102.

[25] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. I (!1801–02), KAV 1, 455.

[26] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 4.

[27] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 13.

[28] A. W. Schlegel, Brchtg. Mißdt. (1828), 13 f. (14).

[29] F. Schlegel, Fragm. Litt. u. Poes. (*1797), KFSA 16, 93, Nr. 101.

[30] F. Schlegel, Philolog. I (*1797), KFSA 16, 35, Nr. 1.

[31] F. Schlegel, Philolog. II (*1797), KFSA 16, 69, Nr. 100.

[32] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 124, Nr. 404.

[33] F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 103.

[34] F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 122.

[35] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 55.

[36] F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 479.

[37] L. Tieck, Phantasus I (1812), 98 f. (99).

[38] J. H. Voß, Romant. (*1801; 1808), 45.

[39] Waiblinger, Od. u. Eleg. (1829), 83.














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