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[1] Günderrode, Bram. (1805), SW 1, 311: Eine heiße Liebe zu seinem Volk[1] beseelte den Braminen, er trauerte über dessen Fall, als sey es sein eigner, und weidete sich an dessen voriger Größe; und der lebhafte Antheil, den auch ich daran nahm, machte mich ihm immer lieber; er lehrte mich die Geschichte seines Vaterlandes genauer kennen, und mit Erstaunen sah ich, daß Indiens Kultur[4] in ein Alterthum hinauf reicht, wo die Zeitrechnungen anderer Völker[1] noch ungeboren sind. Mögen, sagte er einst zu mir, die stolzen Europäer sich rühmen, der Mittelpunkt der gebildeten und aufgeklärten Welt zu seyn, im Morgenlande[2] ist doch jede Sonne aufgegangen, die die Erde erleuchtet und erwärmet hat; später und bleicher sendet sie ihre ⟨312⟩ Strahlen dem Abendlande[2].

[2] v. d. Hagen, Zueign. Nibel. (1810), V: Schon in der Sache selber würde ich hinlänglichen Grund finden, Ihnen, als dem gefeierten Hersteller der Homerischen Gesänge, in ihrer wahren Gestalt und Bedeutung, diese Ausgabe des Deutschen Nazionalepos zu widmen: außerdem aber folge ich noch gern einem eigenen Antriebe, Ihnen, Dessen Schüler zu sein ich mich rühme, hauptsächlich in der durch Sie vor allen verherrlichten, für die klassischen[3] Werke jedes Alterthums gültigen und ziemlichen Wissenschaft der Philologie, und Der mir stäts auf dieser Bahn als ein großes Vorbild vorleuchten wird, durch diese Zuschrift öffentlich meine Erkenntlichkeit und Verehrung zu bezeigen.

[3] Herder, Urspr. d. Spr. (1772), 115: Der Grund der kühnen Wortmetaphern lag in der ersten Empfindung; aber wie? wenn spät nachher, wenn schon alles Bedürfniß weggefallen ist, aus bloßer Nachahmungssucht, oder Liebe zum Alterthum dergleichen Wort- und Bildergattungen bleiben? Und gar noch ausgedehnt und erhöhet werden? Denn, o denn wird der erhabne Unsinn, das aufgedunsne Wortspiel daraus, was es im Anfang eigentlich nicht war. Dort wars kühner, männlicher Witz[2], der denn vielleicht am wenigsten spielen wollte, wenn er am meisten zu spielen schien! es war rohe Erhabenheit der Phantasie[2], die solch Gefühl in solchem Worte[1] herausarbeitete; aber nun im Gebrauche schaaler Nachahmer, ohne solches Gefühl, ohne solche Gelegenheit – Ach! Ampullen von Worten[1] ohne Geist[30]! und das ist „das Schicksal aller derer Sprachen[3] in spätern Zeiten[3] gewesen, deren erste Formen so kühn waren.Volltext

[4] F. Schlegel, Ath.-Fragm. (1798), 40, Nr. 155: Die rohen kosmopolitischen Versuche der Carthager und andrer Völker[1] des Alterthums erscheinen gegen die politische Universalität der Römer, wie die Naturpoesie ungebildeter Nazionen[1] gegen die klassische[3] Kunst[12] der Griechen. Nur die Römer waren zufrieden mit dem Geist[12] des Despotismus, und verachteten den Buchstaben[8]; nur sie haben naive[2] Tyrannen gehabt. Volltext

[5] F. Schlegel, Gedanken (*1808–09), KFSA 19, 268, Nr. 35: Daß man im Deutschen jetzt die fremden[1/5] Worte[1] mit der fremden[1/5] Orthographie schreibt – hat einen tiefen Grund – es deutet an, daß von dieser Seite die deutsche Sprache[3] jetzt geschlossen sei, daß sie keine fremdartigen Worte[1] mehr sich lebendig einverleiben kann. – Ihre Bildsamkeit geht jetzt in sich selbst, und auf das Alterthum zurück – wo sie fast noch unbegränzt ist. Daher sollte man auch die ursprüngl[ich] bloß römischen Buchstaben[1] qu und v aus Deutschen Worten[1] ausmerzen. y desgl[eichen.]

[6] A. W. Schlegel/F. Schlegel, Eleg. (1798), 114: Zwar kann die Zeit[3], wenn Phanokles lebte und blühte, nicht mit Genauigkeit bestimmt werden. Wenn es aber auch gar keine Winke darüber gäbe, so würde ihm doch schon der in dem Bruchstücke vom Orpheus sichtbare Hang, alte Sitten sinnreich durch alte seiner Absicht gemäß ausgebildete und der Gegenwart angeschmiegte Sagen zu erklären, seine Stelle in der Periode der elegischen Kunst anweisen, wo die Dichter zugleich auch Gelehrte, Liebhaber und Kenner des schönen Alterthums, waren, und wo die erotische Poe⟨115⟩sie[3], nicht zufrieden, die lieblichen Freuden der Gegenwart, die zarte Leidenschaft des Dichters selbst, durch eine gebildete Darstellung zu verewigen, auch die Vergangenheit nach ihrer eigenthümlichen Ansicht verwandelte, und die Gestalten der Vorwelt mit dem Geist[30] der reizendsten Sinnlichkeit neu beseelte.

[7] Brockhaus, Conv.-Lex. VI (1809), 421.

[8] Brockhaus, Conv.-Lex. VII (1809), 445.

[9] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 90.

[10] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. I (1837), 557.

[11] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. III (1839), 489.

[12] Brockhaus, Bild.-Conv.-Lex. IV (1841), 201.

[13] Fichte, Grundzg. d. Zeitalt. (1806), SW 7, 74.

[14] Goethe, an S. S. v. Uwarow (22. 12. 1825), WA IV, 40, 186.

[15] Gutzkow, Wally (1835), 108.

[16] v. d. Hagen, Vorr. Nibel. (1810), VII.

[17] v. d. Hagen, Vorr. Nibel. (1810), XVI.

[18] Heine, Relig. u. Philos. in Dtld. (1835), DHA 8.1, 45.

[19] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. III (1835), 177.

[20] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. IV (1835), 203.

[21] A. v. Humboldt, Königr. Neuspanien (1809), 172 f. (173).

[22] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 286.

[23] Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 113 f. (114).

[24] Ramdohr, Landsch. Friedr. (1809), 119 (1).

[25] Ramdohr, Landsch. Friedr. (1809), 119 (2).

[26] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 440.

[27] A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 216.

[28] A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 224 f..

[29] A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 228.

[30] A. W. Schlegel, Entw. Krit. Inst. (*1800), SW 8, 51 ff. (52).

[31] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. I (!1801–02), KAV 1, 195.

[32] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. II (!1802–03), KAV 1, 640.

[33] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 183.

[34] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (
!
1803–04), KAV 3, 57.

[35] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 160.

[36] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 15.

[37] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.1 (1809), 32.

[38] A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 734.

[39] A. W. Schlegel, Gesch. Dt. Spr. (!1818–19), 7.3.

[40] F. Schlegel, Fragm. Litt. u. Poes. (*1797), KFSA 16, 93, Nr. 105.

[41] F. Schlegel, Stud. Grch. Poes. (*1795; 1797), 248.

[42] F. Schlegel, Spr. u. Weish. d. Ind. (1808), 212.

[43] A. W. Schlegel/F. Schlegel, Vorerinn. (1798), III.

[44] Wackenroder, an seine Eltern (24. 6. 1793), VL 2, 188.

[45] Wienbarg, Aesth. Feldzg. (1834), 44.














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