[1]
Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (
21796), 51
: Irrig [...] werden bey den Thieren[1] und Pflanzen[1] die kleinsten organischen Theile derselben, welche die Gestalt eines Fadens haben, und aus welchen die festen Theile bestehen, [...] die Fibern, von einigen Fasern genannt.
[2]
Herder, Gesch. d. Menschh. II (1785), 138
: Gesicht und Gehör endlich sind die edelsten Sinne[4], zu denen der Mensch[1] schon seiner organischen Anlage nach vorzüglich geschaffen worden: denn bei ihm sind die Werkzeuge dieser Sinne[4] vor allen Thieren[2] Kunstreich ausgebildet. Zu welcher Schärfe haben manche Nationen[1] Auge und Ohr[3] gebracht! Der Kalmucke sieht Rauch, wo ihn kein Europäisches Auge gewahr wird: der scheue Araber horcht weit umher in seiner stillen Wüste. .
[3]
v. d. Recke, Cagliostro (1787), 56 f. (58)
: Da die Herren sich am Morgen bey Cagliostro versammelten, sagte Cagliostro denselben: Daß meine Nerven und mein Körper zu schwach wären, als daß 〈58〉 er mir den magischen Traum hätte geben können, ohne mein Leben in Gefahr zu bringen. Er hätte seine wichtigsten Geister[1] aufgeboten, um auf meine Organisation[3] zu wirken, und mich zu einer Unterredung im Traume mit meinem Bruder vorzubereiten; aber mein Körper wäre so beschaffen, daß ich immer nur bey allen Beschwörungen die ängstlichsten unzusammenhängendsten Träume gehabt hätte, und jetzt noch [...] von dieser Beschwörung ganz matt und krank wäre. Hätte er seine Citation noch weiter getrieben, so hätte mein organischer Bau ganz aufgelöset werden können..
[4]
Schelling, Philos. d. Erf. (1798), SW I, 1, 471
: Was nicht progressiv[3] ist, ist kein Objekt der Geschichte[4]. | Der Begriff[1] von progressiv[3] aber muß genauer bestimmt werden. Der Mechanismus z. B. ist, obgleich eine Folge von Handlungen in ihm stattfindet, nicht progressiv[3], weil diese Handlungen im Kreise gehen, wo dann jeder solcher Cyklus von Handlungen nur Einer (immer wiederholten) Handlung gleichgerechnet werden kann. – So gibt es aus demselben Grunde auch keine Geschichte[1] der Thiere[1], als nur im uneigentlichsten Sinn. Erstens keine Geschichte[1] des einzelnen Thiers[1] (als solchen). Denn es ist eingeschlossen in einem Cirkel von Handlungen, über den es nie hinaustritt; was es ist, ist es auf immer, was es seyn wird, ist ihm durch Gesetze eines höhern zwar, aber doch unverbrüchlichen, Mechanismus vorgezeichnet. Dem Menschen[1] aber ist seine Geschichte[1] nicht vorgezeichnet, er kann und soll seine Geschichte[1] sich selbst machen; denn das eben ist der Charakter[1] des Menschen[1], daß seine Geschichte[1], obgleich sie in praktischer Hinsicht planmäßig seyn soll, doch (eben deßwegen) in theoretischer Rücksicht es nicht seyn kann. – Analogisch nur spricht man von einer Geschichte[1] solcher Thiere[1], in denen 〈471〉 Kunsttrieb ist, z. B. von einer Geschichte[1] des Bibers, der Bienen u. s. w., weil man an ihrer produktiven Arbeitsamkeit ein Analogon von Freiheit[10] wahrzunehmen glaubt, obgleich auch das Täuschung ist, weil, wenn wir den innern Mechanismus der organischen Kräfte eines solchen Thiers[1] einsehen könnten, alle Zufälligkeit jener Produkte verschwinden würde – (vom Gedicht, das auf ächt poetische[4] Art entstanden ist, muß keine Geschichte[1] möglich seyn). .