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[1] ?S. Boisserée, Rez. Quaglio (1820), 166: Der einzige Gegenstand, an dem man einige Kunst[13] bemerkt: der achteckige Pfeiler mit einem attischen Säulen-Fuß und einem auf das Korinthische hinweisenden nur halb angelegten Kapitäl, ist wohl ursprünglich eine einfache viereckte Masse gewesen, und kann seine jetzige Gestalt eben so gut in dem 6ten als in dem 10ten oder 11ten Jahrhundert erhalten haben. Denn in diesem Zeitraum ist in dem Einzelnen der damals allgemein herrschenden romanischen oder byzantinischen Bauart kein so genauer Unterschied, daß man daraus etwas Bestimmendes folgern dürfte.

[2] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), I: Wir kennen in keinem Land eine Gegend, wo sich so viele und so bedeutende Baudenkmale aus der ersten, grössern Hälfte des Mittelalters erhalten haben, als an den Ufern des Niederrheins von Koblenz bis Köln, und in der Umgebung dieser beiden Städte. Nirgend findet man in einem so kleinen Kreise eine so vollständige Reihe von Gebäuden, welche die verschiedenen Epochen der rundbogigen oder romanischen Baukunst und die erste Entwicklung der spitzbogigen oder deutschen[4] Baukunst bezeichnen.

[3] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), 24: Die Heisterbacher Kirche gehört zu den wenigen uns bekannten, vollständig nach einem Plan ausgeführten grossen Gebäuden, an denen man den Uebergang von der romanischen zu der germanischen oder deutschen[4] Bauart sehen kann. Die spitzbogige Wölbung, wodurch diese grosse Veränderung in der Baukunst entstand, wurde zuerst gegen die Mitte des 12ten Jahrhunderts bei bedeutenden Gebäuden im nördlichen Frankreich und in Deutschland angewendet; in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts fand dieses auch in England und in Italien statt.

[4] v. d. Hagen, Denkm. rom. Baukunst (1827), 91: Bey diesen Bemerkungen gedenke ich, daß es [...] Gebäude von jener sogenannten sächsischen oder normännischen Art in unseren Gegenden gibt. | Auf einer Reise im vorigen Sommer hatte ich Gelegenheit, eine ganze Reihe solcher Gebäude [...] in diesem Rundbogenstyle zu sehen, welcher der spitzbogigen, vorzugsweise Gothisch genannten Baukunst vorausging und zum Grunde liegt, und am füglichsten die Romanische genannt wird, weil sie in den Ländern der neurömischen Zunge zu Hause, dort am häufigsten und längsten im Gebrauch war, ja gewissermaßen noch fortlebt, und dieser Name dabey den Antheil des byzantischen oder oströmischen Reichs nicht ausschließt.

[5] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 291: [Carl Richard Lepsius] fehlt das Auge, um überhaupt Stylunterschiede, wenn sie nicht so auffallend sind wie der Unterschied des Romanischen und Gothischen, wahrzunehmen; er gehr sogar [...] so weit, daß er die Stylunterschiede in den verschiedenen Entwickelungsphasen der romanischen Bauweise völlig läugnet, und daß er [...] die Dome von Limburg an der Lahn und von Worms als einander ähnlich bezeichnet; dieß letztere aber klingt so, als ob man das Englische und das Portugiesische für ähnliche Sprachen[3] ausgeben wollte. (Römisches Element ist freilich in beiden Domen, aber auch nicht mehr als etwa in diesen beiden Sprachen[3].)

[6] Trahndorff, Baukunst d. Mittelalt. (1828), 31: Die Baukunst des Mittelalters ist [...] nicht eine fortgehende Ausartung der altgriechischen, sondern sie arbeitete sich aus dem Verfall der leztern zu einer selbstständigen Eigenthümlichkeit empor, nicht blos das abwerfend, was die griechische[2] entstellte, sondern selbst das Wesentliche derselben. Das Byzantinische oder Romanische ist daher nicht blos an Gebäuden zu suchen, die wirklich von griechischen[2] oder italienischen Künstlern[2] oder ihren Nachahmern aufgeführt wurden, sondern auch an solchen, die von deutschen[5] Künstlern[2], die nicht eigentlich nachahmen wollten, errichtet wurden, indem diese Künstler[2] sich nur nach und nach von dem Herrschenden frey[1] machen konnten, um das Ziel einer selbstständigen Entwicklung zu erreichen.

[7] Waagen, Kunstw. Erzgeb. (*1839; 1843), 7 f. (8): Schon sehr zeitig stand ich [sc. in Freiberg] vor der berühmten [...] „goldenen Pforte“ [...]. Es ist dieses reich mit Sculpturen geschmückte Portal der Hauptüberrest der im Jahr 1484 abgebrannten Frauenkirche. [...] ⟨8⟩ [...] Die Architektur ist durchaus in dem Styl durchgeführt, welcher gewöhnlich der byzantinische heißt, den ich aber den romanischen nenne, und stimmt in den halbkreisförmigen Bogen, den Verhältnissen, den Verzierungen der Schäfte und Capitäle der Säulen, wie der Archivolten völlig mit anderen Gebäuden in Deutschland überein, deren Entstehung in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts außer allem Zweifel ist. Keinenfalls aber kann der Bau derselben später als bis 1250 fallen, denn, wenn schon bis dahin jene romanische Bauweise sich in vielen Fällen, wie z. B. an dem Dome zu Münster, in Gebrauch erhalten, tritt doch später überall der Spitzbogen mit den anderen Eigenthümlichkeiten der gothischen Baukunst ein.

[8] Waagen, Kunstw. Erzgeb. (*1839; 1843), 21: Ein Eingang ist noch von dem ursprünglichem Bau übrig geblieben und zeigt in dem runden Bogen, den Verzierungen von vier Capitälen und in zwei Basen von Pilastern noch den romanischen Styl. Die übrigen Theile, unter denen sich ein gewölbter Saal auszeichnet, sind dagegen im gothischen Geschmack des funfzehnten und sechszehnten Jahrhunderts gebauet.

[9] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), I.

[10] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), 16.

[11] S. Boisserée, Denkm. Baukunst (1833), 33 f. (34).

[12] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 275.

[13] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 276.

[14] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 282 (1).

[15] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 282 (2).

[16] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 286.

[17] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 290.

[18] Kugler, Gesch. dt. Kunst (1842), 291.














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