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Laube, Jg. Eur. III (1837), 145
: Wer nie gefangen saß, der weiß es nicht zu schätzen, was Menschennähe sagen will. Ich liege jetzt den größten Theil des Tages auf meinem Bett, das Gesicht nach unten kehrend, weil ich in dieser Stellung, so unbequem sie auf die Länge ist, meinen Nachbar am Besten verstehen kann. Der Glückliche hat drei Bücher[1/2] [...]. Er lies't mir vor, und obwohl die Wand Manches verschlingt, und in je zwei Minuten eine Pause eintreten muß, wenn die Wache vorüberschreitet, so genieß ich doch Manches davon. Freilich müssen wir sehr aufpassen, daß nicht einer der Wärter oder Aufseher nahen kann, ohne daß wir's bemerken, denn sonst hat unsre Herrlichkeit schnell ein Ende. Wir sind aber schon so eingeübt, wie ein Paar Wilde, die durch die stillen[3] Urwälder 〈146〉 flüchten, und auf große Entfernung hin den Tritt eines Hirsches oder Panthers, einer Rothhaut oder eines Weißen unterscheiden. Wir haben auch ihren Signalruf angenommen, und wer von uns zuerst etwas nahen hört, oder die Möglichkeit einer Gefahr wittert, der ruft „hugh!“ und der Andere schweigt sogleich. Beneide mich um die Romantik[4], welche in meine Oede gekommen ist, aber stähle mir auch die Nerven dafür..