[1]
J. Grimm, Fr. Alda (1815), 42
: Unter solchen [...] Uebersetzungsgedanken ist die voranstehende Uebersetzung[2] eines sehr einfachen und zarten Originals hingeschrieben worden [...]. Absichtlich sind die Trochäen nicht durchaus regelmäßig gesetzt, im Text sind sie noch weniger glatt, denn überhaupt dünkt es mir, kann man von Volksweisen wohl sagen, dass sie einem trochäischen Ton[10] folgen, aber nicht, daß sie einen solchen sylbenmäßig und Wort[1] für Wort[1] ausmeßen. Beym Gesang kommt der rechte Ton[10] schon darüber. Der nervichten, starken deutschen Sprache[3] ist die Aßonanz ferner innerst widerwärtig und unser Ohr[4] fühlt ihre Weichheit nicht, gleich dem südlichen. ➢ Volltext.
[2]
Klingemann, Poesie (1800), 57
: Die Dichtkunst[1] ist wohl überall am zartesten, und an sich selbst schon näher mit dem Geistigen verwandt; darum muß auch in ihr das eigentlich Poetische[2] den höchsten Ausdruck erreichen: so ist jene südliche Erscheinung des Romantischen[4], für das auch wir jetzt einen lebhafteren Sinn[5] bekommen haben, ein auffallender Beweis einer höhern poetischen[2] Bildung[5]. Das Romantische[4] ist mehr Ahnung als Sprache[11], und es äußert sich in leichten Spielen, und umgaukelt die Phantasie[1] mit lachenden Bildern; es erscheint in der Kunst[10], wie der Abend in der Wirklichkeit; mehr ein leichter rosenfarbener Traum, als bestimmtes Dasein. Am zartesten entfaltet sich die Blüthe des Romantischen[4] in der Novelle; hier sind die Farben am durchsichtigsten, und es ist das bunte[1] Blumenufer, das im stillen Strome sich abbildet..