[1]
A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 237
: Die Pferde sind übrigens im Ganzen auf den Vasengemählden nicht eben das vorzüglichste, ein heutiger Pferdekenner würde sowohl gegen ihre Proporzionen als die Art, die Beine zu setzen, manches einzuwenden haben. Unser Künstler hat daraus den Schnitt der Mähnen und die Art des Geschirres genommen, in der Zeichnung selbst aber hält er ein gewisses Mittel, so daß das fremde[4] Ansehen der Thiere[8] mit zu dem antiken[3] Götter und Heldenkostum zu gehören scheint. ➢ Volltext
[2]
C. Schlegel, an Schelling (6. 3. 1801), C 2, 69
: Der Künstler Tiek [sc. Friedrich Tieck] kommt auf Ostern nach Deutschland zurück und wird mit seinem Bruder [sc. Ludwig Tieck] den Sommer in Dresden zubringen.
[3]
?S. Boisserée, Rez. Quaglio (1820), 165
: Der Künstler, vollkommen Meister der Perspektive und der Beleuchtung, und sehr gewandt in der landschaftlichen Darstellung, bringt uns so die mannichfaltigsten[1] Denkmale mit allen ihren Umgebungen in der günstigsten Ansicht vor Augen, die sie in der Wirklichkeit gewähren..
[4]
?S. Boisserée, Rez. Quaglio (1820), 174
: Geschichtliche Nachforschungen anzustellen, ist uns benommen, da der Künstler nicht einmal den Ort im Tyrol genannt hat, wo das Denkmal steht. Wir müssen freylich voraussetzen, daß er zu einer so auffallenden Unterlassung einen ganz besonderen Grund gehabt, und vermuthen, daß er zu Gunsten seiner malerischen[1] Darstellung die Umgebung des Gebäudes wesentlich verändert habe. Ausnahmsweise dürften wir ihm auch diese Freyheit[17] wohl zugestehen, indessen hätte er doch bemerken sollen, daß er sich dieselbe erlaubt; wie er das denn in der Inschrift leicht hätte thun können, wenn er z. B. gesagt: Wallfarthskirche zu ... in Tyrol mit einer landschaftlichen Composition..
[5]
G. Forster, Ansichten I (1791), W 2, 427
: Die sinnliche Vorstellung dessen, was allen Begrif[5] übersteigt, kann nicht anders als verkleinerlich ausfallen. Wie mag es also der Künstler mit dem Zwecke seiner Kunst[4] zusammen reimen, daß er Dinge abzubilden wagt, die in seinem Bilde nicht an Größe und Erhabenheit gewinnen, sondern augenscheinlich verlieren? Doch dieser Fehler ist bei modernen[1] Künstlern so gewöhnlich, und so tief gewurzelt in der oft nicht von ihnen selbst abhangenden Anwendung ihres Talents auf die Geheimnisse des Christenthums, daß Rubens darum nicht mehr zu tadeln scheint als Michel Angelo..
[6]
Heyne, Antiquar. Aufs. I (1778), 156
: Unter dem Namen Venus Victrix gehen heut zu Tage verschiedne Antiken[3], die diesen Charakter[4] allem Ansehen nach blos dem neuern[3] Künstler zu danken haben, der sie ergänzt hat: er gab ihr einen Apfel in die Hand, die er ansetzte, so war es eine siegreiche Venus. Oft ist doch dieser Apfel sehr ungeschickt angebracht. Das berühmteste Stück dieser Art stehet zu Florenz neben der Mediceischen; [...] sie ist über Lebensgröße. [...] Das Gewand hängt hinterwärts herunter und ist über beyde Arme geschlagen; die rechte Hand hält den Apfel, die linke bedeckt die Natur[14]. ➢ Volltext.
[7]
A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 232
: Es versteht sich von selbst, daß der moderne[1] Künstler dasjenige in seinen Bildern, was uns in die Heroenwelt des Homer und Äschylus versetzt, nicht aus der Luft greifen oder aus eignen Mitteln hervorbringen konnte. Man erwartet schon ein vertrautes Studium der Antike[4] darin zu erkennen..
[8]
A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 243 f. (244)
: Bey der sonst feurigen und doch einfachen Komposizion vom Schwur der sieben Helden gegen Thebe, hat einmal ein moderner[1] Gebrauch zu fest in der Fantasie[1] des Künstlers gehaftet, als daß er den Irrthum hätte wahrnehmen sollen. Sie stehen nämlich in ihrer Rüstung und mit den Schilden gegen einander, drey an einer, 〈244〉 vier an der andern Seite des geschlachteten Stiers, und halten alle den Daum und die nächsten zwey Finger in die Höhe [❏], welches gewiß nicht die griechische[2] Weise zu schwören war. ➢ Volltext.
[9]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 72
: Die antiken[2] Statuen bedürfen keines Commentars, sie sprechen für sich, und jede vermeynte Nebenbuhlerey eines modernen[1] Künstlers würde nur als lächerliche Anmaßung erscheinen. ➢ Volltext.
[10]
L. Tieck, an A. F. Bernhardi u. a. (13. 8. 1796), ZMF, 14
: Ich hätte mit dem Künstler [sc. F. Tieck] wohl die Antiken[3] in Dresden sehn mögen, der uns herumführte, war ein Esel..
[11]
Trahndorff, Baukunst d. Mittelalt. (1828), 31
: Die Baukunst des Mittelalters ist [...] nicht eine fortgehende Ausartung der altgriechischen, sondern sie arbeitete sich aus dem Verfall der leztern zu einer selbstständigen Eigenthümlichkeit empor, nicht blos das abwerfend, was die griechische[2] entstellte, sondern selbst das Wesentliche derselben. Das Byzantinische oder Romanische[4] ist daher nicht blos an Gebäuden zu suchen, die wirklich von griechischen[2] oder italienischen Künstlern oder ihren Nachahmern aufgeführt wurden, sondern auch an solchen, die von deutschen[5] Künstlern, die nicht eigentlich nachahmen wollten, errichtet wurden, indem diese Künstler sich nur nach und nach von dem Herrschenden frey[1] machen konnten, um das Ziel einer selbstständigen Entwicklung zu erreichen..