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Semantik 
Belege 
[1] J. N. Forkel, Bach (1802), 26: Um [...] eine [...] Harmonie hervor zu bringen, in welcher die einzelnen Stimmen im höchsten Grade geschmeidig und biegsam gegen einander seyn müssen, wenn sie alle einen freyen[1], fließenden Gesang haben sollen, bediente sich Bach ganz besonderer Mittel, die in den damahligen musikalischen[1] Lehrbüchern noch nicht gelehrt wurden, die ihn aber sein großes Genie[2] lehrte. Sie lagen in der großen Freyheit[1], die er dem Gange seiner Stimmen gab. Er übertrat dadurch alle hergebrachte und zu seiner Zeit[3] für heilig gehaltene Regeln dem Scheine nach, aber nicht in der That. Denn er erfüllte ihren Zweck, der in nichts anderm als in der Beförderung reiner Harmonie und Melodie, oder successiven und coexistirenden Wohlklangs bestehen kann, aufs vollkommenste, nur auf ungewöhnlichen Wegen.

[2] Koch, Compos. I (1782), 334: Wenn es eine geschickte Folge der Töne nicht erlaubt, die Quinte eines Dreyklanges, oder die Terz eines Sextenaccordes in einer oder der andern Stimme zu brauchen, so hat man die ⟨335⟩ Freyheit[9], statt der ersten den Grundton, zuweilen auch die Terz, statt der andern aber die Sexte, zuweilen auch den Grundton zu verdopplen.

[3] Riepel, Sylbenmaß I (1776), 51: Das Oratorium bestund in 8. Arien zu 4. Stimmen.

[4] Riepel, Sylbenmaß II (1776), 76: Ein andrer Sänger [...] varierte [...] mehr aus Noth, weil er die Stimme nicht mehr halten konnte, und mit der Harmonie kam er selten überein.

[5] A. Schopenhauer, Wille u. Vorst. (1819 [1818]), 372: Nun ferner in den gesammten die Harmonie hervorbringenden Ripienstimmen, zwischen dem Basse und der leitenden, die Melodie singenden Stimme, erkenne ich die gesammte Stufenfolge der Ideen wieder, in denen der Wille sich objektivirt. Volltext

[6] Wieland, Rosalva (1772), W 1, 10: Anfangs hielt sich mein Herr vom Dintenfaß so gut, daß es nicht besser sein konnte; er machte ein paar Augen wie ein Cato, und veränderte nicht die kleinste von den Falten, in die er sein Gesicht alle Morgen zu legen pflegt, ungeachtet etliche Stellen kamen, bei denen ich und meine Frau[3] uns beinahe aus dem Atem lachten; allein [...] eine gewisse Stelle, auf die ich im Lesen kam, würkte mit einem solchen Nachdruck auf sein Zwerchfell, daß er in ein wieherndes Gelächter ausbrach, welches desto lauter erschallte, je mehr er sich bemühet hatte es zurück zu halten; das Stuben-Mensch, die indessen auch an die Türe gekommen war, machte die vierte Stimme in diesem Sardonischen Concerte, und da der Lerm, den wir machten, in kurzem auch die Köchin, und Hans, den Hausknecht, herbei zog, so wurde [...] der Effect unsrer wiehernden Symphonie so heftig, daß die Leute auf der Straße stehen blieben und mit zu lachen anfingen, ohne daß sie wußten warum?

[7] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (21793), 649.

[8] J. N. Forkel, Bach (1802), 34.

[9] Jean Paul, Hesp. III (1795), 388.

[10] Koch, Compos. I (1782), 148.

[11] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 36.

[12] Riepel, Sylbenmaß II (1776), 76.

[13] A. Schopenhauer, Wille u. Vorst. (1819 [1818]), 381.














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