[1]
Ahlefeld, Ges. Erz. I (1822), 173
: Saget dem Grafen, daß ich bei dem Blute meines Bruders [...] ihm schwöre, daß ich dessen Tod und den Schimpf, den er mir und meinem Geschlecht angethan, an ihm rächen wolle, so wahr mir Gott[1] helfe, und ich von ächtem, makellosem Adel[1] bin.
[2]
A. v. Arnim, Caboga (1826), 479
: Das fremde[1] Kriegsvolk, das im Solde der Geschlechter war, benutzt zur Plünderung die Unglücksstunde.
[3]
Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
21793), 165
: Adelig, adj. et adv. 1) Eigentlich, mit dem Adel[1] bekleidet. Von adeliger Geburt. Von adeligem Geblüte herkommen. Ein adeliges Geschlecht. Adeliges Sieges und Wapen. 2) Figürlich, nach Art des wahren Adels[5], großmüthig, tapfer, vortrefflich. Eine adlige That. Das ist nicht adelig. In dieser figürlichen Bedeutung fängt das Beywort an zu veralten, vermuthlich weil die Sache selbst bey unserm heutigen Adel[2] aus der Gewohnheit gekommen ist..
[4]
Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
21793), 242
: Der Stammvater eines Geschlechtes, eines Volkes[1], einer Religion[6] oder einer Secte..
[5]
Chr. W. Hufeland, Selbstbiogr. (*
bis1831), 122
: [D]as Ordenszeichen meines Königs trug ich als Sinnbild meiner Treue gern und beständig. – Nun wollte aber seine Gnade mich und meine Kinder[2] in den Adelsstand erheben. Dies setzte mich in große Verlegenheit, denn hier mußte ich nicht bloß für mich, sondern auch für meine Kinder[2] entscheiden, und die Verantwortlichkeit sowohl des Adligseins als Nichtadligseins eines ganzen Geschlechts auf mich nehmen. Ich überlegte es vor Gott[1] und meinem Gewissen und die Entscheidung war: du darfst den Adel[1] nicht annehmen, wenn auch nicht deinet-, doch deiner Kinder[2] und Nachkommen wegen. | Die Hauptgründe dagegen waren: 1. Es wird dadurch den Kindern[2] mit dem Blute das Prinzip des Stolzes eingepflanzt, sich mehr und höher, ja wirklich aus anderem Blute bestehend zu denken, folglich andere geringer zu achten, als sich, – gerade das Gegenteil von dem, was das Christentum lehrt. 2. Ebenso wird ihnen mit dem Blute das Prinzip der Rache eingeflößt, keine Beleidigung der sogenannten Ehre ungerochen zu lassen, sondern sie nur mit dem Blute, ja dem Leben des Beleidigers zu vergelten und auszulöschen. 3. Ebenso das falsche Prinzip der Adelsehre, der Gegensatz der 〈123〉 Ehre, die vor Gott[1] gilt, indem sich mit jener Ausschweifung, Ehebruch, Schuldenmachen (also Stehlen) recht gut verträgt. 4. Die darauf gegründete Pflicht des Duellierens, welches doch immer, wenn es unglücklich ausfällt, ein absichtlicher Mord bleibt..
[6]
C. Schlegel, an A. W. Schlegel (2. 3. 1801), C 2, 55
: Es dauert mich, daß ich mir nicht einen Revers von Dir habe geben lassen Dich aller Kritik[2] forthin zu enthalten. O mein Freund, wiederhole es Dir unaufhörlich, wie kurz das Leben ist, und daß nichts so wahrhaftig existirt als ein Kunstwerk[2] – Kritik[2] geht unter, leibliche Geschlechter verlöschen, Systeme wechseln, aber wenn die Welt einmal aufbrennt wie ein Papierschnitzel, so werden die Kunstwerke[2] die lezten lebendigen Funken seyn, die in das Haus Gottes[1] gehn – dann erst komt Finsterniß..
[7]
Wieland, Rosalva (1772), W 1, 61
: Indes machte ihr der Gedanke doch einige Mühe, daß diese doppelte Verbindung dem Adel[1] ihres Geschlechts, auf den sie immer stolz gewesen war, in den Augen der Welt nicht wenig derogieren würde; und so sehr auch die Heftigkeit ihrer Leidenschaft durch die blendenden Verdienste des Herrn Rodrigo Sanchez gerechtfertiget zu werden schien, so würde sie sich doch kaum haben entschließen können, derselben eine so große Bedenklichkeit aufzuopfern, wenn Herr Rodrigo, der ein starker Genealogiste war, ihr nicht Hoffnung gemacht hätte, in kurzem einen Stammbaum zu Stande zu bringen, in welchem er den Ursprung seiner Familie in gerader Linie von einem natürlichen[12] Sohn des Castilianischen Königs Sancho des Großen herleiten wollte..