[1]
A. v. Arnim, Halle u. Jerus. (*1809; 1811), SW 16, 32
: Jetzt schweig davon, ich hab was andres zu vertrauen, dir allein, wobei ich deinen Witz[1] gebrauche..
[2]
S. Bernhardi, an A. W. Schlegel (1. 7. 1810), KJ 2, 141 f. (142)
: Warhaft kleinlich haben Humbolds gestrebt meine Verbindung mit Knorring zu zer〈142〉reißen, es ist kein Liefländer in ihr Hauß gekommen, dem sie nicht gesagt hatten ich sei mit Knorring heimlich verheurathet, jeder hat diese Nachricht wie sie wolten Knorrings Vater hinterbracht, und so sollte endlich die Trenung nothwendig werden. Knorrings Vater hat eine lange Zeit[6] darüber geschwiegen; endlich hat er jezt vor kurzen seinem Sohn geschrieben, und macht ihm nur liebevolle Vorwürfe daß er ihm verschweigt waß die ganze Welt weiß; schreibt daß er mit seiner Verheiratung zufrieden ist, weil man ihm versichert hat ich hätte vielen Ruhm, biethet mir auf eine liebevolle Art sein Hauß an, und trägt Knorring die freundlichsten Grüße an mich auf. Mich hat diese Begebenheit ausserorndlich gerührt, und ist mir ein neuer Sporn gewesen Flore und Blantscheflur zu verbessern daß es gedruckt werden kann, und ich bitte Sie und Ihren Bruder dazu beizutragen daß mein Nahme wieder mehr genant wird, denn ist es wohl sündlich daß ich dies lebhaft wünsche, da es einem alten[2] 75jährigen Mann einziger Ersaz ist wofür er alles hin giebt waß er biß in sein so hohes Alter als das Höchste betrachtet hat Adel[1], große Verbindungen, Reichthum, ja selbst Jugend und Schönheit[1]..
[3]
F. de la Motte Fouqué, an A. W. Schlegel (15. 2. 1807), KJ 1, 382 f.
: Mit Hülsen bin ich ausser aller Correspondenz; durch meine Schuld freilich, denn ich habe seinen letzten Brief[1] nicht beantwortet. Aber unsre Ansichten der Poesie[1] scheiden sich so bestimmt, daß ich doch kein reines Zusammentreffen erwarten konnte. Alles Romantische[14] erscheint ihm in 〈383〉 der That wie eine künstlerische Ketzerei, und mit antiken[3] Formen und Namen ist er so leicht zu bestechen, daß er sogar das Mittelmässige, ja ich möchte sagen das Schlechte zu loben nicht verschmäht, wie sich dies an den Gedichten des Grafen Moltke bewährt, welche ich Dir, seinem Auftrage gemäß, empfehlen mußte, und nun leider selbst gelesen habe. So herzlich ich auch nun immer Hülsens Freund bleiben werde, fühle ich doch dadurch eine Scheidewand zwischen uns gezogen. Mein Schweigen über diese Gegenstände würde meinen Briefen[1] ihr eigentlichstes Dasein rauben, und auch ihn nur beleidigen. ➢ Volltext.
[4]
Nicolai, Vorw. Cagliostro (1787), VIII
: Sie fügten noch andere Bedenklichkeiten hinzu, die von dem Stande, dem Geschlechte, und der Lage der Verfasserinn hergenommen waren; und riethen Ihr freundschaftlich, diese Schrift gar nicht öffentlich bekannt zu machen. Sie riethen vielmehr, nach dem Beyspiele sehr vieler andern Personen zu handeln, denen Mißbräuche genug bekannt wären, welche in den weitverbreiteten geheimen Gesellschaften und magischen Zusammenkünften mancherley Art vorgehen, und die doch davon gänzlich schwiegen, ob sie gleich wohl wüßten, welchen großen Einfluß diese Mißbräuche hätten, die man auch hin und wieder merke, ohne daß man die wahre Ursache davon einsehen könne. Sie riethen, um sich nicht Verdrießlichkeiten auszusetzen, die Welt gehen zu lassen, wie sie ginge..
[5]
F. Schlegel, Dt. Gramm. (*1805), KFSA 17, 15, Nr. 75 f.
: Zur Rhetorik gehört [...] die Theorie von der Metapher[1/3], 〈und〉 den Tropen. – Die lezten mehr in Prosa[1], Bild aber das Wesen der Poesie[8], weil dieses in Allegorie des Unendlichen besteht. | Tropen auch in der gemeinen Rede; gründen sich stets auf 〈still schweigende〉 Uebereinkunft; – D.[as] Bild aber auf innere Aehnlichkeit der geistigen und sinnlichen Welt..
[6]
Schleiermacher, Brf. Lucind. (1800), 1 f. (2)
: Ein tüchtiges Urtheil, wie wir es über die Bücher fällen, die so vorkommen, wirst Du doch nicht erwarten? Du weißt ja, [...] wie ich scheu und bedächtig und ehrerbietig mit Allem umgehe, was sich mir als ein eigen gebildetes Wesen ankündigt, sei es ein Mensch[1] oder ein Gedanke oder ein gebildetes Werk, und wie 〈2〉 lange und unersättlich ich bei der Anschauung verweile, ehe ich mich an etwas wage, was einer Uebersicht oder einem Urtheil ähnlich ist. Und nun gar dieses Werk, welches wie eine Erscheinung aus einer künftigen Gott[1] weiß wie weit noch entfernten Welt da steht! Gewiß, sie könnte eben so lange vollendet sein, als sie nun unvollendet ist, ehe ich es mir erlauben würde, in diesem Sinne[1] etwas über die Composition und die Kunst[13] darin überhaupt zu sagen, das heißt wirklich zu meinen. Verhielte sich auch der zweite Theil zu dem ersten nur wie die Rückseite einer Schaumünze oder das Gegenstück eines Gemäldes; so würde ich mir bis zur Vollendung Schweigen und Ungewißheit gebieten, wieviel Betrachtungen dieser Art sich mir auch aufdrängen, seitdem ich mit dem Geist12 und Charakter[1] des Buchs recht gesättigt bin, und seitdem Friedrich Schlegel seine Ansicht von der romantischen[1] Poesie[1] in so klaren Worten[2] von sich gegeben hat. Doch lieber Freund, dieses Aufschieben eines vollendeten Urtheils geht bei mir nicht nur auf die Composition, sondern auf Alles, und ich müßte zu meinem Unglück weniger hohe Begriffe[1] von dem haben, was die Kritik[2] eigentlich leisten kann und soll, wenn es anders wäre. ➢ Volltext.