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Belege 
[1] Adelung, Gramm.-krit. Wb. III (21798), 178: Ein armes Mensch. Ein böses, zanksüchtiges Mensch. Ein Frauensmensch, Weibsmensch. Besonders eine zu geringen Diensten verpflichtete weibliche Person, eine Magd [...]; doch auch nur in der harten und verächtlichen Sprechart. Ein Dienstmensch, Küchenmensch, Kindermensch, Stubenmensch. [...] An den Höfen sind die Kammermenscher geringere Kammerbedienten, welche unmittelbar auf die Kammerdienerinnen folgen [...]. Die Kehrmenscher sind eben daselbst geringere weibliche Personen, welche die Zimmer auskehren. In noch verächtlicherm Verstande[7] pflegt man eine Hure in manchen Gegenden nur ein Mensch zu nennen; wo es zugleich ein Schimpfwort ist, welches auf Anbringen des Klägers gerichtlich geahndet[5] wird.

[2] A. v. Arnim, Wintergart. (1809), 329: [D]ie Nobels, die uns bewillkommt hatten, brachten darauf jeder eine vornehme Dame an der Hand hinein geschleppt. O Sapperment, als sie mich und meinen Herrn Bruder Gra⟨330⟩fen da stehen sahen, was machten sie alle mit einander für Reverenze gegen mich, und absonderlich die Menscher ....

[3] Brentano/Görres, BOGS (1807), 44: Nun schlug ein kläglicher Ton an die Ohren[2] der Horchenden, und als sie die Aufmerksamkeit auf die Stelle hin richteten, von der die Wehklage herkam, bemerkten sie einen Hirtenknaben, der [...] bitterlich granste, nach Befragen um die Ursache seines Gegranse gab er schluchzend zur Antwort, er heiße Klarin, und das garstige Mensch Klarinette habe ihm seine Butterbemme gestohlen [...]. Volltext

[4] Büchner, Dant. Tod (1835), WuB, 82: Kerl, wo bleibst so lang bei de Menscher?

[5] M. Forkel, Maria I (1784), 46: [S]ie ist immer ein gottloses Mensch gewesen[.]

[6] Grabbe, Th. v. Gothld. (1827), HKA 1, 142: Adelaide ist geladen. | [...] Fy! das schmutzge Mensch? | [...] Laß das nur sein; sie hat 'nen hübschen Arsch!

[7] Karsch, Ged. III (1792), 388: Die Menscher sitzen uft a ganzen Abend flennen, | Wenn a vom Krieg erzählt, denn a beschreibt diers recht.

[8] Kleist, Anekd. pr. Krg. (1810), 25: He, Liese, ruf ich das Mädchen! und während der Kerl sich die Pfeife stopft, schafft das Mensch ihm Feuer. Volltext

[9] Lenz, Soldat. (1776), WuS 2, 211: Das Luder ist deiner nicht wert gewesen. Was grämst du dich, was wimmerst du um eine solche – Soldatenhure. [...] Was ist sie denn anders – du – und du auch, daß du dich an solche Menscher hängst.

[10] Miller, Siegwart (1776), 682: Als er nach Haus gekommen war, kündigte er seiner Beyschläferin sogleich an, sie könne sich innerhalb zwey Tagen aus dem Hause packen. Das Mensch gab ihm spitzige Reden, begegnete ihm grob, und machte grosse Forderungen an ihn.

[11] Nicolai, Seb. Nothanker (41799), 443 f. (444): Aber sage mir nur, ist's möglich, daß du mir ⟨444⟩ solche Streiche machst? Gleich sag heraus: Wer ist das Mensch? | [...] Aber, lieber Papa! – Aber wirklich – Sie sprechen in Ausdrücken ... von dem edelsten, süßesten Mädchen.

[12] Pfeffel, Ged. I (*1765), 186: In einer strengen Kinderlehre | Ward eine dicke Bauermagd | Vom alten Dorfkaplan gefragt, | Wer doch der große Christoph wäre. | Das Mensch war schüchtern oder dumm; | Es zog die Lippen und blieb stumm.

[13] Wezel, Herm. u. Ulr. IV (1780), 33: Als wir in der Heimath des Pferdehändlers angekommen waren, gieng erst meine Noth recht an. Die beiden Töchter, ein paar schnippische, überkluge Mädchen, sahen mich mit scheelen Augen an, weil sie besorgten, daß ich ihre Mutter werden sollte, thaten mir alles zum Possen und quälten mich mit plumpen Hönereyen vom Morgen bis zum Abend: der Vater wurde unser auch sehr bald überdrüßig, weil seine Liebe oder Großmuth, oder was es sonst seyn mochte, nur ein Einfall im Trunke gewesen war: die Töchter nahmen ihn noch mehr wider uns ein und tadelten ihn, daß er zwey solche Menscher, wie ⟨34⟩ uns die Kreaturen ins Gesicht nannten, so ganz umsonst ernährte, und der täglich berauschte Pferdehändler fieng an, mit uns wie mit Pferden umzugehen [...], und seine naseweisen Töchter, die das Regiment im Hause hatten, mutheten uns Mägdearbeit zu.

[14] A. v. Arnim, Wintergart. (1809), 334.

[15] A. v. Arnim, Wintergart. (1809), 336.

[16] Brentano/Görres, BOGS (1807), 7.

[17] M. Forkel, Maria I (1784), 22.

[18] M. Forkel, Maria I (1784), 306.

[19] M. Forkel, Maria II (1784), 4.

[20] J. Grimm/W. Grimm, Dt. Sagen I (1816), 337.

[21] La Roche, Brf. Rosal. III (21797), 315.

[22] Miller, Siegwart (1776), 460.

[23] Miller, Siegwart (1776), 547.

[24] Mörike, Maler Nolten (*1828–30; 1832), SW 1, 356.

[25] Nicolai, Seb. Nothanker (41799), 255.

[26] Pfeffel, Ged. I (*1775), 34.

[27] Chr. F. D. Schubart, Ged. (1787), G, 477.

[28] Stephanie, Lb. i. Narrenh. (!1787), 281.

[29] Wieland, Rosalva (1772), W 1, 10.














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