[1]
Schelling, Syst. transsc. Id. (1800), 245
: Mit jedem empirischen Bewußtseyn beginnt die Zeit[1] gleichsam auf's neue[2]; gleichwohl setzt jedes empirische Bewußtseyn eine Zeit[1] schon als verflossen voraus, denn es kann nur an einem bestimmten Puncte der Evolution beginnen. Deßwegen kann die Zeit[1] für das empirische Bewußtseyn nie angefangen haben, und es giebt für die empirische Intelligenz keinen Anfang in der Zeit[1], als den durch absolute Freiheit[10]..
[2]
Schelling, Syst. transsc. Id. (1800), 374
: Wie etwas aus der Freyheit[10] übergehen könne in die objective Welt, wäre schlechthin unbegreiflich, wenn diese Welt etwas an sich bestehendes ist, unbegreiflich selbst vermöge einer prästabilirten Harmonie, welche wiederum nur durch ein drittes, dessen gemeinschaftliche Modificationen die Intelligenz und die objective Welt sind, also nur durch etwas möglich wäre, wodurch alle Freyheit[10] im Handeln aufgehoben würde. Dadurch, daß die Welt selbst nur eine Modification des Ich's ist, bekommt die Untersuchung eine ganz andere Wendung. Die Frage ist nämlich alsdann diese: Wie kann durch eine freye Thätigkeit etwas in mir, insofern ich nicht frey, insofern ich anschauend bin, bestimmt seyn?.
[3]
Schelling, Syst. transsc. Id. (1800), 483 f. (484)
: Das absolut Objective kann dem Ich selbst 〈484〉 nur durch Einwirkung anderer Vernunftwesen zum Object werden. Aber in diesen muß schon die Absicht jener Einwirkung gelegen haben. Also wird die Freyheit[10] in der Natur[2] immer schon vorausgesetzt, (die Natur[2] bringt sie nicht hervor) und wo sie nicht als Erstes schon ist, kann sie nicht entstehen. Hier wird also offenbar, daß obgleich die Natur[2] bis zu diesem Punct der Intelligenz völlig gleich ist, und dieselben Potenzen mit ihr durchläuft, die Freyheit[10] doch, wenn sie ist, (daß sie aber ist, läßt sich theoretisch nicht beweisen), über der Natur[2], (natura prior) seyn muß..
[4]
Schiller, Anm. u. Würd. (1793), 204
: Und auf diese Art nun wird die Ruhe im Leiden, als worin die Würde eigentlich besteht, obgleich nur mittelbar durch einen Vernunftschluß, Darstellung der Intelligenz im Menschen und Ausdruck seiner moralischen Freyheit[10]. ➢ Volltext.