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[1] Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (21796), 998: Häßlich [...], adj. et adv. 1. [...] in einem hohen Grade ungestaltet, so daß dadurch Ekel, Schrecken und Abscheu erwecket wird [...]. Ein häßliches Gesicht. Häßlich aussehen. Häßliche Geberden machen. 2. In engerer Bedeutung, schmutzig, unrein, garstig; nur im gemeinen Leben. Sich die Hände häßlich machen. [...] Häßliche Wäsche, häßliche Kleider, beschmutzte. Häßliche Gassen, kothige. 3. [...] schändlich, in einem hohen Grade lasterhaft. Ein häßlicher Mensch. Häßliche Reden führen. Ein häßliches Laster.

[2] B. v. Arnim, Briefw. Kind I (1835), 102: Jetzt kam Kreuzer nach Marburg, um Savigny zu besuchen; häßlich wie er war, war es [...] unbegreiflich, daß er ein Weib interessiren könne [...]. Volltext

[3] Fichte, Red. Dt. Nat. (1808), 335: Nachdem dieser Punct [sc. goldenes Zeitalter] erreicht ist, kann das Volk[1] nicht mehr, denn entweder seine gelungensten Meisterstücke verändert wiederholen, also, dass sie aussähen, als ob sie etwas Neues[1] seyen, da sie doch nur das wohlbekannte Alte[1] sind; oder, wenn sie durchaus neu[1] seyn wollen, zum Unpassenden und Unschicklichen ihre Zuflucht nehmen, und ebenso in der Dichtkunst das Hässliche mit dem Schönen[1] zusammenmischen, und sich auf die Carricatur und das Humoristische legen, wie sie in der Prosa[2] genöthigt sind, die Begriffe[1] zu verwirren und Laster und Tugend mit einander zu vermengen, wenn sie in neuen[1] Weisen reden wollen.

[4] Goethe, Gut. Weib. (1801), WA I, 18, 280: Phantasie[2] und Witz[2] finden mehr ihre Rechnung, sich mit dem Häßlichen zu beschäftigen als mit dem Schönen[1]. Aus dem Häßlichen läßt sich viel machen, aus dem Schönen[1] nichts.

[5] Hegel [Hotho], Aesth. III (1838), 94: [D]ie Frömmigkeit des Herzens, die Religion[3] des Gemüths kann, wie die moralische Gesinnung und Thätigkeit in dem Silenengesichte des Sokrates, auch in einem der bloß äußeren Gestalt nach für sich betrachtet häßlichen Körper wohnen. Für den Ausdruck der geistigen Schönheit[1] wird allerdings der Künstler das an und für sich Häßliche der äußeren Formen vermeiden, oder es durch die Macht der hindurchbrechenden Seele zu bändigen und zu verklären wissen, aber er kann dennoch die Häßlichkeit nicht durchweg entbehren. Volltext

[6] Herloßsohn, Dam. Conv. Lex. VII (1836), 415: Ob das Innere Neuhollands sehr bevölkert ist, läßt sich schwer bestimmen; an den Küsten leben vielleicht 250,000 Neger von durchaus häßlicher Gestalt, deren Zustand nahe an Thierheit grenzt.

[7] Hirschfeld, Gartenkunst II (1780), 187: Die zwar großen, aber regelmäßigen Bassins des Parks konnte man nicht anders sehen, als wenn man auf ihren hohen und steilen Einfassungen stund. Das Wasser darin war stehend; und hieraus kann man schon schließen, daß sie mit allerhand Wasserpflanzen angefüllt waren, die es ungesund machten, und einen häßlichen Anblick gaben. Volltext

[8] Th. Huber, Holland (1811), 73: Warum die Cöllnerinnen [...] so häßlich, gelb und schleppenden Ganges sind, begrei⟨74⟩fe ich nicht, denn die Stadt liegt lange nicht so feucht wie viele andere. Die Bauart ist nicht schlechter, die Lebensmittel gut. Ihr Anzug ist schon sehr häßlich, und wird häßlicher je weiter herab man am Rhein kommt. Widrige weiße Hauben die das Kinn umgeben, wie die weißen Strählenhaare eines gewissen Affen, der Mangabey aus Madagaskar nach Büffon, und lange Jacken, die eine höchst nachtheilige Abtheilung in die Gestalt bringen. Volltext

[9] Kant, Metaph. d. Sitt. II (1797), 40: Anderen Menschen nach unserem Vermögen wohlzuthun ist Pflicht; man mag sie lieben oder nicht und diese Pflicht verliert nichts an ihrem Gewicht, wenn man gleich die traurige Bemerkung machen müßte, daß unsere Gattung leider! dazu nicht geeignet ist, daß, wenn man sie näher kennt, sie sonderlich liebenswürdig befunden werden dürfte. – Menschenhaß aber ist jederzeit häßlich, wenn er auch, ohne thätige Anfeindung, blos in der gänzlichen Abkehrung von Menschen (der separatistischen Misanthropie) bestände.

[10] C. Michaelis, an W. Bertuch (2. 3. 1781), C 1, 39: Diese Woche beehrte der Herzog von Würtenberg und Gräfin Hohenheim, die mit ihm reiset, unsre Stadt. [...] Er ist häßlich, verliebt mag sie wohl nicht in ihn seyn, ob sie gleich ihren Mann um seinetwillen verließ. Seine Unterthanen wünschen, daß er sie heirathet, er traut aber selbst seiner Beständigkeit nicht genug das zu thun. [...] ⟨40⟩ [...] Wilst Du sein Bild, so stell Dir einen großen und nicht magern Mann, mit einem rothen Angesicht, großer Nase nebst kleinen ditos drauf, große hervorstehende Augen, einen braunen kurzen Rock, schwefelgelbe Weste, so lang, daß man die schwarzatlaßne Beinkleider, über die graue Strümpfe nach alter[1] Mode gewickelt waren, kaum sah, denn Weste und Strümpfe stießen zusammen, [...] den Gang eines alten[13] Greises vor.

[11] Novalis, Blüthenstaub (1798), 79, Nr. 30: Das Unbedeutende, Gemeine, Rohe, Häßliche, Ungesittete, wird durch Witz[1] allein Gesellschaftfähig. Es ist gleichsam nur um des Witzes[1] willen: seine Zweckbestimmung ist der Witz[1]. Volltext

[12] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 526: Außer denjenigen Dingen, welche die Schönheit[1] unmittelbar vernichten, wie das an sich Widrige, gibt es Dinge, die, ohne an sich häßlich zu seyn, die Schönheit[1] verderben, und das Vorzüglichste unter diesen ist Darstellung des Ueberflüssigen, namentlich in dem, was ganz accidentell, z. B. der Umgebung, die mit einer Handlung zugleich vorgestellt werden soll. Volltext

[13] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 85: Sophokles ist darin, daß er seinen Personen soviel sittliche Güte und Hoheit lieh, und selbst das Unsittliche und Häßliche milderte, ganz untadelig.

[14] A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 228: Schade, daß dem Entschlusse, das klassische[7] Alterthum[2] nicht bloß müßig zu vergöttern, sondern es aufzuwecken und in das wirkliche Leben einzuführen, immer verwünschte kleine Umstände in den Weg treten, die allen Enthusiasmus dämpfen. So habe ich klagen hören, daß in einem sehr geschmackvoll dekorirten Hause die Herren bey der Assemblee sich häufig an den Stühlen mit stark vor- und hinterwärts geschweiften Füßen die Schienbeine zerstießen, und bey gewissen Coëffures à la ⟨137⟩ Grecque sollen viel häßliche Hälse zum Vorschein gekommen seyn. Volltext

[15] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 275: Alles würdige, edle und große der menschlichen Natur[1] läßt nur eine ernsthafte Darstellung zu: denn der Darstellende fühlt es gegen sich im Verhältnisse der Ueberlegenheit, es wird also bindend für ihn. Der komische Dichter muß es folglich von der seinigen ausschließen, sich darüber hinwegsetzen, ja es gänzlich läugnen, und die Menschheit[1] im entgegengesetzten Sinne[1] wie der Tragiker, nämlich ins häßliche und schlechte, idealisiren. Volltext; vgl. [64]

[16] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 153: Das Böse ist von Grund aus häßlich, und es ist widersinnig, es auf irgend eine Art veredeln zu wollen. Volltext

[17] Adelung, Gesch. Cultur (1782), 144.

[18] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (21793), 43.

[19] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (21793), 173.

[20] Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (21793), 1782.

[21] Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (21796), 419.

[22] Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (21796), 613.

[23] Adelung, Gramm.-krit. Wb. II (21796), 2010.

[24] Arndt, Erinn. (1840), 201.

[25] A. v. Arnim, Caboga (1826), 417.

[26] B. v. Arnim, Briefw. Kind I (1835), 18.

[27] B. v. Arnim, Frühlingskr. (*1800–04; 1844), 109 f. (110).

[28] Börne, Schiller [Tell] (1829), SS 1, 400.

[29] Fichte, Grundzg. d. Zeitalt. (1806), SW 7, 58 f. (59).

[30] M. Forkel, Maria I (1784), 306 f. (307).

[31] Hegel, Fichte u. Schelling (1801), 121.

[32] Hegel, Glaub. u. Wiss. (1802), 175.

[33] Hegel, Wiss. d. Log. II (1816), 168.

[34] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 26.

[35] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 59.

[36] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 164.

[37] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 204.

[38] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 206.

[39] Hegel [Hotho], Aesth. I (1835), 263 f. (264).

[40] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 11 f. (12).

[41] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 14 f. (15).

[42] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 157.

[43] Hegel [Hotho], Aesth. II (1837), 183.

[44] Hegel [Hotho], Aesth. III (1838), 577.

[45] Hirschfeld, Gartenkunst I (1779), 125.

[46] Th. Huber, Holland (1811), 17.

[47] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (1790), 125.

[48] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (1790), 187.

[49] Kant, Crit. d. Urtheilskr. (1790), 187 f. (188).

[50] H. Chr. Kolbe, Paris. Gem. (1803), 143.

[51] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 28.

[52] C. Michaelis, an L. Gotter (12. 1. 1781), C 1, 38.

[53] W. A. Mozart, an seinen Vater (15. 12. 1781), S 2, 142.

[54] Novalis, Fragm. u. Stud. (*1800), NS 3, 670, Nr. 611.

[55] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 385 f. (386).

[56] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 398.

[57] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 552.

[58] Schelling, Philos. d. Kunst (!1803–04), SW I, 5, 569.

[59] C. Schelling, an L. Wiedemann (Mitt. Mrz. 1809), C 2, 556 f. (557).

[60] Schiller, Zerstr. Betr. (1794 [hier: 21802]), NA 20, 228.

[61] A. W. Schlegel, Brf. Poes. I–II (1795), Hor. IV.11, 92 f. (93).

[62] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 22.

[63] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 92.

[64] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 94.

[65] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 141.

[66] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 153.

[67] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 158 f. (159).

[68] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 162.

[69] A. W. Schlegel, Zeichn. (1799), 197.

[70] A. W. Schlegel, an Schiller (8. 5. 1801), KW, 54.

[71] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. I (!1801–02), KAV 1, 218.

[72] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 304.

[73] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 119.

[74] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 143.

[75] F. Schlegel, Zur Poesie III (*1803), KFSA 16, 455, Nr. 19.

[76] Sulzer, Allg. Theor. II (1774), 1041.














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