[1]
Moritz, Dt. in Engld. (1783), 206
: Mein Begleiter geriet beinahe in poetische[6] Begeisterung, da er mich auf die Schönheiten[3] dieses Thales aufmerksam machte [...].
[2]
Frölich, Virginia I (1820), 169
: Sie machen mich stolz mein Fräulein! sagte der Jüngling, und drückte meine Hand an seine heißen Lippen; [...] vergönnen sie ihrem Ritter, ihre Farbe zu tragen. Ich erstaunte bei dem Ernst, womit er diese Worte[2] aussprach. Lächelnd streifte ich das blaue Band aus meinen Haaren, und reichte es ihm; er küßte es mit Begeisterung, und schlang es um seinen Hals. Dieses kleine romantische[2] Spiel hatte einige heitere[1] Lichtstrahlen über die düstre Abschiedsscene geworfen, und wehrte das Vorgefühl ab, welches sonst mein Herz zersprengt haben würde..
[3]
Krünitz, Oecon. Encycl. XXIII (1781;
21790), 309 f. (310)
: So bald sich ein Bauermädchen seiner Mannbarkeit zu nähern anfängt, findet es sich [...] von einer Anzahl Liebhaber umgeben, die so lange mit gleicher Geschäfftigkeit um seine Neigung buhlen, als sie nicht merken, daß einer unter ihnen der Glücklichere ist. Alsdenn verschwinden alle übrige plötzlich, und der 〈310〉 Liebling hat die Erlaubniß, seine Schöne[1] des Nachts zu besuchen. Er würde aber den romantischen[5] Wohlstand schlecht beobachten, wenn er den Weg geradezu durch die Hausthür nehmen wollte. Die Dorf-Etiquette verlangt schlechterdings, daß er seine nächtlichen Besuche durch das Dachfenster bewerkstellige. Wie unsere ritterbürtige Ahnen erst dann ihre Romane[2] glücklich gespielt zu haben glaubten, wenn sie bey ihren verliebten Zusammenkünften unersteigliche Felsen hinan zu klettern und ungeheure Mauern herab zu springen gehabt, oder sich sonst den Weg mit tausend Wunden hatten erkämpfen müssen: eben so ist der Bauerkerl nur dann mit dem Fortgange seines Liebesverständnisses zufrieden, wenn er bey jedem seiner nächtlichen Besuche alle Wahrscheinlichkeit für sich hat, den Hals zu brechen, oder wenn seine Göttinn, unterdessen daß er zwischen Himmel und Erde in größter Lebensgefahr da hängt, ihm aus ihrem Dachfenster die bittersten Neckereyen zuruft. Noch in seinen grauen Haaren erzählt er mit aller Begeisterung diese Abenteuer seinen erstaunten Enkeln, die kaum ihre Mannheit erwarten können, um auf eine eben so heldenmüthige Art zu lieben[3]..
[4]
Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 144 f. (145)
: Etwas Unnennbares hatte ihn an mich gefesselt, hielt ihn ganz an mich gebannt. Die gleichgültigste Kleinigkeit, wie erhielt sie durch seine Gegenwart ein besonderes, 〈145〉 unbeschreibliches Interesse! – in Allem was wir sprachen, lag ein geheimer Sinn[1], den der Scharfsinn des Andern immer leicht und glücklich zu finden wußte; ein zufriedenes Lächeln war dann die Belohnung. – Ohne Geist[18], welche traurige Liebe! Aber wenn das Auge von Begeisterung glänzt, und ein süßes Staunen über die Vorzüge des Geliebten die Seele erhebt, dann – Himmel! o Entzückung!.
[5]
Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 77
: [D]ieser Antonio ist mir sehr viel geworden! – Sein heitrer[4], umfassender Geist[18] zaubert eine schöne[1] Gegenwart um mich her, seine feurige Phantasie[3] trägt mich auf ihren Schwingen in das himmlische Land der Dichtung, wo alles auf ewig in dem entzückenden Duft jugendlicher Begeisterung getaucht ist! – Und dahin will ich mich flüchten, aus dem öden verworrnen Gewebe irrdischer Pläne und Verirrungen, dahin auf ewig mit reinem, liebenden Herzen! Ich fühle es, ich muß 〈78〉 ihm alle meine Zweifel, meine Schmerzen, mein ganzes Leben muß ich ihm anvertrauen. – An den heitern[4] Sinn[7] dieses Mannes, schmiegt sich mein Herz vertrauungsvoll an, und die Welt lächelt mir neu[2] in dem Wiederschein seines Geistes[18]. Durch Antonio werde ich mit den schönsten[1] Erzeugnissen der Poesie[11/4] bekannt, die mir bis jetzt meist fremd[4] geblieben sind, und indem ich mich ganz dieser himmlischen, ewig in Morgenroth schimmernden Welt hingebe, und gar nicht mehr nach Deutlichkeit in der irrdischen strebe, geht eine neue[1] Wahrheit, ein neuer[1] Glanz in meiner Seele auf..