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Semantik 
Belege 
[1] A. v. Arnim, Isabella (1812), 118: [I]ch erinnere mich eines außerordentlich begeisterten Redners, der diese Eigenschaft ganz verloren, seit die Zuhörer, um einen Versuch mit ihm zu machen, ihn einmal während dieser Begeisterung mit kaltem Wasser übergossen.

[2] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 71 f. (72): Die Fähigkeit zu allen süßen, allen traurigen Empfindungen ruht in der Kindheit noch unentwickelt in dem kleinen Herzen, und es empfindet da bei der einfachsten Veranlassung noch ungetheilt, alles, was es jemals, vertheilt, bei den mannigfaltigsten Eindrücken zu fühlen vermag. Jedes Bild tritt neu[1] und ungetrübt vor die jugendliche Phantasie[1], und der lebendige Eindruck ergießt sich mit sanfter Gewalt durch alle Saiten des erwachenden Gefühls. Deshalb umfaßt es die kleine Welt, die es umgibt, mit einer Innigkeit, die sich nicht durch Worte[2] ausdrücken kann. Die liebliche Magie der Unerfahrenheit überwebt Ursprung und Ende jeder schönen[1] Empfin⟨72⟩dung wie mit einer Wolke, daß sie auf einmal in ihrer ganzen Fülle dasteht, unbegreiflich und mächtig wie das Erscheinen einer Gottheit. Dies alles verschwindet, wenn der reifer gewordne Verstand[1], nun heller um sich schaut, und den leisen Gang der Eindrücke die das Saitenspiel des Herzens bewegen, zu verfolgen vermag. – Aber, Julie, giebt es keine Zeit[3] im Leben, wo diese jugendliche Begeisterung in ihrer ganzen Stärke und Einheit, nur noch inniger, schöner[1], heiliger zurückkehrt? und welche Zeit[3] kann dies anders sein, als die, wo wir lieben?

[3] Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 20: Ja! alle beßre Seelen, haben Momente des höhern Lebens, der Begeisterung. Diese Momente verschwinden, und sie steigen zur Nüchternheit des Gewöhnlichen wieder herab; aber wenn zwei Seelen sich in solchen Momenten finden, wenn sie sich da begegnen, dann ist der Himmel zwischen den beiden.

[4] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 62: Der große Schauspieler weiß, was er von den bestimmten und hergebrachten Manieren der Antwort von Seiten des Publikums[4], vom Händeklatschen und von dem eigentlich schreienden und brausenden Beifall zu denken hat: aber wenn eine große Versammlung von der Macht der Rede so überwältigt wird, daß sie die konventionelle Antwort vergißt, daß sie wie mit einem einzigen Ohre[3] horcht [...], wenn die ganze Versammlung sich unsichtbar, aber ganz deutlich aneinander lehnt, jeder empfindet, daß er nur Glied eines größeren Menschen ist, der angeredet wird, dann ergreift auch den Künstler auf der Bühne etwas ihm selbst unerwartetes, größer als menschliches, nicht etwa eine gemeine Verwandlung in das, was er darstellt, nicht etwa eine Trunkenheit der Begeisterung, aber eine gewisse göttliche Ruhe; das ganze Gerüst von Vorübung und Studium seiner Rolle verschwindet [...].

[5] A. Müller, Beredsamk. (!1812; 1816), 76: Wenn man alle die Sagen von dem Wahnsinn der Begeisterung betrachtet, der den Dichter ergreifen soll, und erwägt, wie man übereingekommen ist, dem Dichter aus dem Wege zu gehn, ihm gewisse Freiheiten[17] zu gestatten, ihm gewähren zu lassen, ihn zu behandeln wie einen, der sich in sehr unnatürlichem und ungewöhnlichem Zustande befindet, und nun dabei bedenkt, daß der eigenthümliche Pulsschlag seiner Werke, nämlich das Sylbenmaß, wirklich auf etwas besonderes, von dem übrigen Treiben des Lebens unabhängiges, seinem eigenen Gesetze folgendes hindeutet, so ergiebt sich, daß [...] das Wesen des Dichters eigentlich viel mehr empfunden als durch Worte[2] ausgedrückt worden ist.

[6] Eichendorff, Dicht. u. Ges. (1834), 348.

[7] G. Forster, Kunst u. Zeitalt. (1791), 101.

[8] Hoffmann, Theaterdir. (1819), PW 2, 502.

[9] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 25.

[10] Mereau, Amd. u. Ed. I (1803), 183 f..

[11] Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 140 f. (141).

[12] Mereau, Amd. u. Ed. II (1803), 200.

[13] Novalis, Begeist. (*?1790), NS 2, 22 f. (23).

[14] F. Schlegel, Gesch. d. Lit. (1812), Dt. Mus. 1, 478.

[15] L. Tieck, Gemälde (1822; hier 1830), W 3, 28.














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