Wortliste
Struktur
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Semantik 
Stimme, die; /-en. Das Substantiv geht zurück auf ein zu erschließendes germanisches Wort *stemnō, von dem sich in verschiedenen germanischen Sprachen Wörter mit der (Grund-)Bedeutung ›mithilfe der Stimmbänder erzeugte Laute; Fähigkeit zur Erzeugung solcher Laute; Meinung, Urteil‹ ableiten. Sofern eine Verwandtschaft mit griechisch σόμα (›Mund, Maul, Mündung, Front, Spitze, Schneide‹) besteht, wäre eine Rückführung auf indoeuropäisch *stomen- (›Mund, Spalte‹) und letztlich auf eine indoeuropäische Wurzel *(s)tem- (‹schneiden‹) möglich (vgl. EWbD III, 1722). Die große Bedeutungsvielfalt zeigt sich bereits in den älteren Sprachstufen. Das DWB (X.2.2, 3059–3087) unterscheidet, alle semantischen Unteraspekte und Nuancen eingerechnet, 36 Bedeutungen. Auch im klassisch-romantischen Diskurs erscheint das Wort hochgradig polysem. Die semantischen Beziehungen der Einzel­be­deu­tun­gen zueinander lassen sich graphisch folgendermaßen darstellen (Erläuterungen zur Terminologie unter den einzelnen Bedeutungspositionen):
 

Die gängigen begriffshistorischen Nachschlagewerke berücksichtigen, je nach ihrem spezifischen Fokus, immer nur Teilaspekte. Während das Historische Wörterbuch der Philosophie (Di Cesare 1998) und das Historische Wörterbuch der Rhetorik (Campe/Wilczek 2009) sich vor allem auf die Aspekte der Lautproduktion und Artikulation konzentrieren, legt die Musik in Geschichte und Gegenwart (Stroux 1965) das Hauptaugenmerk auf die Satzlehre (Ein- und Mehrstimmigkeit) und Stimmumfang (Stimmlage und Rollenfach). Die 2. Aufl. der MGG verzichtet auf einen Artikel Stimme; man wird zu verschiedenen Einzelaspekten in den Artikeln Singen (Seedorf/Seidner 2016) und Stimmengattungen (Ehrmann-Herfort/Seedorf 2016) fündig. In den Geschichtlichen Grundbegriffen gibt es keinen Artikel Stimme, das Register weist allerdings aus, dass, wo es in anderen Artikeln um Stimme(n) geht, nahezu ausschließlich Stimmrechts- und Abstimmungszusammenhänge thematisiert werden. — Literatur: Campe/Wilczek 2009; Di Cesare 1998; Ehrmann-Herfort/Seedorf 2016; Seedorf/Seidner 2016; Stroux 1965.
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