Wortliste
Adel
Brief
Buchstabe
Dialekt
Freiheit
Ironie
ironisch
klassisch
Kritik
Ohr
progressiv
romantisch
Tier
Witz
Brief
Buchstabe
Dialekt
Freiheit
Ironie
ironisch
klassisch
Kritik
Ohr
progressiv
romantisch
Tier
Witz
Struktur
(Wenn Sie im oberen Fenster »Wortliste« ein Stichwort auswählen, erscheint hier ein Überblick über die Gliederung des betreffenden Wortartikels.)
Semantik
15.
›romanisch‹, v. a. bei den Brüdern Schlegel in bewusster Anknüpfung [2, 11, 14] an die Etymologie (vgl. 1: Roman ›fiktionaler Text in einer auf das Lateinische zurückgehenden Volkssprache‹) zur Bezeichnung für eine Gruppe von Sprachen – Französisch, Provenzalisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch (in dieser Reihenfolge bei A. W. Schlegel [12]) –, die zumeist als Produkte einer Mischung lateinischer und germanischer Sprachelemente verstanden werden [11, 14]; zur Sache vgl. A. W. Schlegels Berliner Vorlesungen ⦿ sowie seine Enzyklopädie-Vorlesungen ⦿; offen zu 1 und 12. Als älteste literarisch kultivierte romantische15 Sprache3 erscheint das Französische, gefolgt vom Provenzalischen [12], das als Vorbild für den Ausbau der übrigen zur gleichen Sprachfamilie gehörenden Sprachen gedient hat und unter diesem Aspekt als die gemeinschaftliche Mutter dieser anderen bezeichnet wird [13]; sie können daher auch provenzalische (›provenzalisch beeinflusste‹) Sprachen genannt werden [4, 19]. F. Schlegel [20] nennt als weiteren Hauptdialekt, d. h. als literarisch relevante romantische15 Sprache das Katalanische.
Belege
[1]
Görres, Tt. Volksb. (1807), 128: Was [...] die Sprache[3] jenes Gedichtes betrifft, so wird, da die französische oder romantische Sprache[3] vor der Hälfte des zwölften Jahrhunderts nicht in die Poesie[1] eingedrungen ist, allein die Lateinische oder die Teutsche[1] übrig bleiben, in denen, vorzüglich in der ersten, die Poesie[1] um diese Zeit[7] am häufigsten sich offenbarte.
[2] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 117: Romanze ist die passendste Benennung [für Gattungen der romantischen[15/13] Volkspoesie], weil sie in romantischer[15] Sprache[3], das ist Volkssprache, abgefaßt sind.
[3] F. Schlegel, Fragm. Poes. u. Litt. (*1801), KFSA 16, 318, Nr. 765: Das alte[1] Französisch ist erst das wahre Kauderwelsch, das böse Prinzip d[er] romant[ischen] Sprache[5]. [⦿] Provenzalisch dagegen die Quelle d[es] Portug.[iesischen] Span.[ischen] Italiän[ischen].
[4] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 58: [Die portugiesische Sprache[3] ist] an sich schön[1] [...] und [gehört] zur Vollständigkeit des ganzen Systems der aus dem verdorbenen Lateinischen mit allerlei Modificationen entstandenen provenzalischen oder romantischen Sprachen[3] wesentlich mit [...]. ➢ Volltext
[5] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 60: Durch die nasalen Töne[1] könnte man im Portugiesischen [...] eine Aehnlichkeit mit dem Französischen, wenigstens dem südlichen finden. Doch bekommt das freilich in jener Sprache[3], die von allen romantischen unstreitig die weicheste und süßeste ist, einen ganz anderen Charakter[4]. ➢ Volltext
[6] F. Schlegel, an A. W. Schlegel (8. 9. 1805), KJ 1, 229: Ich bin ganz und gar nicht so antiantik als Tieck; doch glaube ich wohl, daß die romantischen[15/12] und alt〈230〉deutschen Metra unsrer Sprache[3] näher liegen und eine grössere Stelle darin einnehmen müssen als die Griechischen[2], die ich nur für nothwendige Ergänzungen ansehn kann.
[7] Görres, Tt. Volksb. (1807), 134.
[8] Novalis, Versch. Fragm. (*1798), NS 2, 545, Nr. 105.
[9] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 5.
[10] Schiller, an Chr. G. Körner (3. 7. 1800), NA 30, 168.
[11] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 12.
[12] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 341.
[13] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 346.
[14] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 13.
[15] F. Schlegel, Fragm. Poes. u. Litt. (*1801), KFSA 16, 333, Nr. 930.
[16] F. Schlegel, Zur Poesie II (*1802), KFSA 16, 421, Nr. 48.
[17] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 50.
[18] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 51.
[19] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 61.
[20] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 71.
[2] A. W. Schlegel, Vorles. philos. Kunstlehr. (!1798–99), KAV 1, 117: Romanze ist die passendste Benennung [für Gattungen der romantischen[15/13] Volkspoesie], weil sie in romantischer[15] Sprache[3], das ist Volkssprache, abgefaßt sind.
[3] F. Schlegel, Fragm. Poes. u. Litt. (*1801), KFSA 16, 318, Nr. 765: Das alte[1] Französisch ist erst das wahre Kauderwelsch, das böse Prinzip d[er] romant[ischen] Sprache[5]. [⦿] Provenzalisch dagegen die Quelle d[es] Portug.[iesischen] Span.[ischen] Italiän[ischen].
[4] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 58: [Die portugiesische Sprache[3] ist] an sich schön[1] [...] und [gehört] zur Vollständigkeit des ganzen Systems der aus dem verdorbenen Lateinischen mit allerlei Modificationen entstandenen provenzalischen oder romantischen Sprachen[3] wesentlich mit [...]. ➢ Volltext
[5] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 60: Durch die nasalen Töne[1] könnte man im Portugiesischen [...] eine Aehnlichkeit mit dem Französischen, wenigstens dem südlichen finden. Doch bekommt das freilich in jener Sprache[3], die von allen romantischen unstreitig die weicheste und süßeste ist, einen ganz anderen Charakter[4]. ➢ Volltext
[6] F. Schlegel, an A. W. Schlegel (8. 9. 1805), KJ 1, 229: Ich bin ganz und gar nicht so antiantik als Tieck; doch glaube ich wohl, daß die romantischen[15/12] und alt〈230〉deutschen Metra unsrer Sprache[3] näher liegen und eine grössere Stelle darin einnehmen müssen als die Griechischen[2], die ich nur für nothwendige Ergänzungen ansehn kann.
[7] Görres, Tt. Volksb. (1807), 134.
[8] Novalis, Versch. Fragm. (*1798), NS 2, 545, Nr. 105.
[9] Rottmanner, Krit. Jacobi (1808), 5.
[10] Schiller, an Chr. G. Körner (3. 7. 1800), NA 30, 168.
[11] A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (!1803–04), KAV 2.1, 12.
[12] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 341.
[13] A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (!1803–04), KAV 3, 346.
[14] A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 13.
[15] F. Schlegel, Fragm. Poes. u. Litt. (*1801), KFSA 16, 333, Nr. 930.
[16] F. Schlegel, Zur Poesie II (*1802), KFSA 16, 421, Nr. 48.
[17] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 50.
[18] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 51.
[19] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 61.
[20] F. Schlegel, Beitr. mod. Poesie (1803), 71.
162053 Besucher bislang. ::
Admin Login