[1]
Fichte, Urth. d. Publ. (1793), 312
: Es klebt – der Adel[5] seines Gegenstandes scheint seine Sprache eben nicht veredelt zu haben – es klebt dem Hochgeborenen an, sagt er, [...] daß seine Vorfahren von jeher zu den Angesehenen des Landes gehört haben.
[2]
Herder, Engl. u. dt. Dichtk. (1777), 427
: Wäre Bodmer ein Abt Millot, der den Säklenfleiß seines Cürne de St. Palaye in einer histoire literaire des Troubadours
nach gefälligstem Auszuge hat verwandeln wollen; vielleicht wäre er weiter umher gekommen, als izt, da er den Schaz selbst gab und uns zutraute, daß wir uns nach dem Bissen schwäbischer [›mittelhochdeutscher‹]
Sprache
leicht hinauf bemühen würden. Er hat sich geirrt: wir sollen von unsrer klassischen Sprache
weg, sollen noch ein ander Deutsch lernen, um einige Liebesdichter zu lesen – das ist zu viel! Und so sind diese Gedichte nur etwa durch den Einigen Gleim in Nachbildung, wenig andre durch Uebersezung recht unter die Nazion gekommen: Der Schaz selbst liegt da, wenig gekannt, fast ungenuzt, fast ungelesen.
[3]
W. v. Humboldt, Rez. Jacobi (1794), 819
: Vertraut mit dem Wesen der poetischen[4] Kunst[2], weiß er [F. H. Jacobi], auch was völlig subjectiv scheint, noch an die nothwendigen Bedingungen der menschlichen Natur[1] anzuknüpfen; mit kluger Vorsicht läßt er jede neue[1] Wendung des Charakters[7] so vollständig vorbereiten, und so lange verweilen, und mit meisterhaftem Talent versucht er durch eine schöne[1], an mehr als Einer Stelle hinreißende Sprache den Leser so in sein Interesse zu verweben, daß sein Gefühl in die gleiche Stimmung übergeht.
[4]
Klein, Rheinreise (1828), 190
: Welcher vaterländische Geschichtsforscher kennt nicht die Renesse aus den burgundischen Kriegen, nicht die entschlossene Sprache, welche sie gegen Herzog Alba, den Spanier, führten?
[5]
C. Michaelis, an L. Gotter/W. Bertuch (16. 4. 1782), C 1, 63
: Lotte kam gestern Abend [...] glücklich an. Ihr Äußerliches hat sich gar nicht verändert außer einer gothaischen Sprache, daß wir hier alle Maul und Nase aufsperrn.
[6]
A. Müller, Beredsamk. (
!1812; 1816), 235
: Vergesse man nicht, daß die Autorität der Schulmeister dahin ist, seitdem sie sich zur Sprache der Kinder herabgelassen haben.
[7]
Schiller, Chor. Trag. (1803), VIII
: Durch Einführung einer metrischen Sprache ist man [...] der poetischen[1] Tragödie schon um einen grossen Schritt näher gekommen. Es sind einige lyrische Versuche auf der Schaubühne glücklich durchgegangen, und die Poesie[1] hat sich durch ihre eigene lebendige Kraft, im Einzelnen, manchen Sieg über das herrschende Vorurtheil errungen. Aber mit den einzelnen ist wenig gewonnen, wenn nicht der Irrthum im Ganzen fällt, und es ist nicht genug, daß man das nur als eine poetische[4] Freiheit[17] duldet, was doch das Wesen aller Poesie[1] ist.
[8]
F. Schlegel, Lucinde (1799), 76
: Die Liebe selbst sey ewig neu und ewig jung, aber ihre Sprache sey frey und kühn, 〈77〉 nach alter klassischer[7] Sitte, nicht züchtiger wie die römische Elegie und die Edelsten der größten Nazion[1], und nicht vernünftiger wie der große Plato und die heilige Sappho.
[9]
F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 81
: Vor Cervantes war die Prosa1 der Spanier im Ritterbuch auf eine schöne Art alterthümlich, im Schäferroman blühend, und ahmte im romantischen12 Drama das unmittelbare Leben in der Sprache
des Umgangs scharf und genau nach.
[10]
L. Tieck, Vorr. Minnelied. (1803), XVII
: Die dunkle Künstlichkeit des Christian von Lupin ist von einem unwiderstehlichen Zauber, wenn das Ohr[3] erst eingelernt ist den Einklang dieser Worte zu fühlen und die Fremdheit seiner Sprache zu verstehn.
[11]
Wackenroder, an L. Tieck (27. 11. 1792), VL 2, 89 f. (90)
: Berger ist mir übrigens nie unausstehlicher gewesen, wie er mir als Kön[ig] Harold gewesen ist. Keiner als Du kann ihm den verdammt singenden, u[nd] abgleiten〈90〉den, u[nd] ruckweise von pianissimo zum fortissime übergehenden Ton seiner Rede so gut nachmachen. Alles Affektvolle wird durch das Manierirte seiner Sprache verwischt.
[12]
Adelung, Gramm.-krit. Wb. I (
21793), 1908 f.
: Erkenntniß[6] [...], [...] Urtheil, besonders ein Urtheil eines gesetzten oder selbst erwählten Richters, in der Sprache der Kanzelleyen. In dieser Bedeutung ist es selbst im Hochdeutschen durchgängig als ein Neutrum üblich [...]. Auf des Rathes 〈1909〉 Erkenntniß[6]. Die Strafe soll nach dem Erkenntnisse[6] der Richter gemildert werden..
[13]
Aurbacher, Volksbüchl. I (1827), 196
: Hebel [...] trifft immer und sicher den rechten Ton, der in dieser und jener Erzählung vorherrschend sein sollte, und weiß hier liebliche Heiterkeit[4] zu verbreiten, dort zarte Empfindung fürs Schöne und Gute. Er scherzet überaus gern, und die neckischen Einfälle mengen sich überall in die Unterhaltung [...]. Nur wo es Noth thut, lehrt er, und dann allzeit kurz und gut. Sein Witz[1] ist natürlich[2], seine Laune fröhlich, seine Satyre gutmüthig, und seine Empfindung wahr. Bei aller Mannichfaltigkeit der Materien tritt ein stehender Charakter[7] hervor – der zum gemeinen Manne sich freundlich herablassende, mit dessen ganzer Denkweise vertraute, bei Scherz und Ernst sich gleichbleibende, achtungswerthe Hausfreund. Und so denn auch die Sprache..
[14]
A. F. Bernhardi, Sprachlehre I (1801), 110 f. (111)
: Aus mehreren Stämmen bildet sich, nach Anleitung von einzelnen, äußeren Umständen, ein Staat; die nachbarlichen Stämme mit ihren im Ganzen ähnlichen Sprachen[3] schmelzen zu einem Volke[1] zusammen; es entsteht Volkssprache, welche einen allgemeinen und noch festern Charakter[1] bekommt. Allein diese Stämme vereinigen sich 〈111〉 anfangs nur durch ein sehr lockeres Band, und die einzelnen Stammsprachen bleiben daher noch lange Zeit von einander getrennt, und erhalten blos eine allgemeine Aehnlichkeit. Diese allgemeine Aehnlichkeit ist nun die eigentliche Landessprache, und die übrigen Stammsprachen erscheinen in Hinsicht auf diese als Dialekte[1. Nun ist aber ein doppelter Fall denkbar; entweder dies Band zwischen den Stämmen bleibt so locker, als es anfangs war, und jeder kultivirt sich für sich, dann wird die jedesmalige Provinz, in welcher die Kultur[4] wohnt, ihren Dialekt[1] zur Hauptsprache erheben, und temporell die Sprachen der andern Stämme als abweichend und weniger gebildet herabsetzen; oder die Stämme nähern sich einander bis zur Vermischung, dann entsteht eine Hauptsprache, welche die andern, durch zufällige Umstände, sich neben der Hauptsprache erhaltenden Dialekte[1], würklich als fehlerhaft und provinziell, wenigstens für die schriftliche Darstellung, verwirft. Griechenland liefert Beispiele zu beiden, in der anfänglichen Trennung in einzelne Stämme und Dialekte[1], und der spätern Reception des attischen Dialekts[1] als klassisch[4]. ➢ Volltext.
[15]
A. F. Bernhardi, Sprachlehre II (1803), 64
: Es erhellt [...] ganz deutlich, daß die Dichtersprache doch nur Organ[1], obgleich nothwendiges der Poesie[1], nicht sie selbst sei, daß die Sprache daher allerdings einen sehr hohen Werth habe, aber immer eine Nebensache, und der poetischen[4] Idee unterworfen sei. Wenn daher manche die Sprache und deren Correktheit, das heißt in der Poesie[1], die Uebereinstimmung mit der sanctionirten Dichtersprache zur Hauptsache erhoben, und Licenzen als 〈65〉 Sprachfehler behandelt haben, so beruht dies auf einer unrichtigen Ansicht der Dichtkunst. ➢ Volltext.
[16]
A. F. Bernhardi, Anfangsgr. d. Sprw. (1805), 378
: 2) Der Roman[1] soll sich seinem Inhalte nach von der Geschichte[7] unterscheiden, dies kann er aber nicht anders als dadurch, daß er ein Individuum als solches, zwar vollendet in künstlerischer Hinsicht, allein unbedeutend gegen den Zweck der Geschichte[1] aufstellt, der Roman[1] ist Privatgeschichte und am nächsten kommt ihm unter den historischen Darstellungen die Biographie. | 3) Nur stellt freilich die letztere das Individuum in Beziehung auf den Staat und Weltbegebenheiten, seyen sie politischer, literarischer, oder religiöser Art auf, der Roman[1] das Individuelle, das Leben an sich und die Poesie[14] in demselben. | 4) Dies alles drückt sich auch in der Sprache aus. Sie muß [...] periodisch seyn, aber die epischen Perioden des Romans[1] unterscheiden sich sehr von den lyrischen des Redners. Wenn diese unmittelbar auf den Affekt gehen: so geht die romantische[1] Periode auf das Historische 〈379〉 und schreitet mit der Milde und Ruhe des Geschichtsschreibers einher..
[17]
Brockhaus, Conv.-Lex. V (1809), 100 f. (101)
: [E]s erschien sein [sc. Schillers] Wallenstein, seine Maria Stuart, die Jungfrau von Orleans, die Braut von Messina, Wilhelm Tell etc. Was auch die Kritik[8] über diese Stücke in Ansehung der Materie und Form zu tadeln 〈101〉 sich berechtigt glauben mag, so ist doch die erhabene Sprache, die Fülle der Gedanken, die reiche blühende Phantasie[20] darin der höchsten Bewunderung werth..
[18]
Brockhaus, Conv.-Lex. VI (1809), 373
: Im obern und westlichen Theil heben sich die Gebirge mit weniger Wildheit, und sind größten Theils mit Viehheerden bedeckt; wie denn überhaupt Viehzucht ihre Hauptnahrung ausmacht. Eben so verschieden sind auch die Bewohner selbst in Sitten und Sprache; im Allgemeinen haben die Walliser Wohlwollen, Sanftheit der Sitten und die Einfalt des ersten Weltalters. In den neuern[3] kriegerischen Zeiten[3] wurde dieses schöne[1] romantische[3/[7] Land leider zum Schauplatz des auswärtigen 〈374〉 Bürgerkriegs, da die Einwohner sich in entgegengesetzte Meinungen theilten, und, von Parteigeist hingerissen, selbst den auswärtigen Kriegsheeren den Zugang öffneten..
[19]
Ehrmann, Amalie (1788), 76
: So eben komme ich wieder aus einer adelichen Gesellschaft zu Hause; und ich kann Dich versichern, daß die hiesigen Edelleute männlichen Geschlechts fast durchaus über eine Form gemodelt sind. – Ich fand in einem die andern alle. Ihr Wesen ist einfach, und ihre Nazional-Mundart ist dem einen wie dem andern eigen. Selbst Liebe, die doch bei der italienischen Sprache[3] sehr gewinnt, wird durch ihre Nazionalsprache verunstaltet. – Schon einige haben es versucht, auf mein Herz Ausfälle zu wagen, aber sie prellten ab. – Das Zuhausesizzen versagt ihnen die nöthige Kultur[4]. Sie besizzen die hochmüthige Grille, daß keiner von ihnen ohne fürstlichen Aufwand reisen dürfe; und doch haben die wenigsten davon Glüksgüter genug, um diese Grille zu befriedigen; also bleiben sie lieber an ihrem Kaminfeuer sizzen, und gewöhnen sich dabei an eine simple nazionale Lebensart, daß es dem Fremden schwer wird, den Edelmann vom Lakaien zu unterscheiden..
[20]
M. Forkel, Maria I (1784), 29 f. (30)
: Er ist ein sehr angenehmer Mensch[1]: schlank gewachsen, blondes Haar, [...] einen allerliebsten Mund, eine 〈30〉 griechische[6] Nase und Stirn, eine sanfte, liebliche Sprache: kurz, er würde für jedes Mädchen ein gefährliches Geschöpf seyn [...]..
[21]
Goethe, Dicht. u. Wahrh. II (1812), WA I, 27, 57
: Ich war [...] in dem oberdeutschen Dialekt[1] geboren und erzogen, und obgleich mein Vater sich stets einer gewissen Reinheit der Sprache befliß und uns Kinder auf das, was man wirklich Mängel jenes Idioms nennen kann, von Jugend an aufmerksam gemacht und zu einem besseren Sprechen vorbereitet hatte, so blieben mir doch gar manche tiefer liegende Eigenheiten, die ich, weil sie mir ihrer Naivetät wegen 〈58〉 gefielen, mit Behagen hervorhob, und mir dadurch von meinen neuen Mitbürgern jedesmal einen strengen Verweis zuzog. Der Oberdeutsche nämlich, und vielleicht vorzüglich derjenige, welcher dem Rhein und Main anwohnt, (denn große Flüsse haben, wie das Meeresufer, immer etwas Belebendes) drückt sich viel in Gleichnissen und Anspielungen aus, und bei einer inneren menschenverständigen Tüchtigkeit bedient er sich sprüchwörtlicher Redensarten. In beiden Fällen ist er öfters derb, doch, wenn man auf den Zweck des Ausdruckes sieht, immer gehörig; nur mag freilich manchmal etwas mit unterlaufen, was gegen ein zarteres Ohr[4] sich anstößig erweis't. | Jede Provinz liebt ihren Dialekt[1]: denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Athem schöpft. Mit welchem Eigensinn aber die Meißnische Mundart[1] die übrigen zu beherrschen, ja eine Zeit lang auszuschließen gewußt hat, ist jedermann bekannt. Wir haben viele Jahre unter diesem pedantischen Regimente gelitten, und nur durch vielfachen Widerstreit haben sich die sämmtlichen Provinzen in ihre alten Rechte wieder eingesetzt..
[22]
Goethe, Ital. Reise III (1829), WA I, 32, 120 f. (121)
: [E]s ist wohl nichts angenehmer als eine Römerin [...], die sich in natürlichem[2] Gespräch 〈121〉 heiter[5] gehen läßt, und ein lebhaftes, auf die reine Wirklichkeit gerichtetes Aufmerken, eine Theilnahme, mit anmuthigem Bezug auf sich selbst, in der wohlklingenden römischen Sprache schnell, doch deutlich vorträgt; und zwar in einer edlen Mundart[1], die auch die mittlere Classe[2] über sich selbst erhebt, und dem Allernatürlichsten, ja dem Gemeinen einen gewissen Adel[5] verleiht..
[23]
Grosse, Genius I (1791), 57 f. (58)
: Eine Lebhaftigkeit mei〈58〉ner Handlungen[1], eine sanfte Schmeicheley der Sprache, eine unveränderlich immer gleiche Stimmung und ein kleiner Trotz, den ich nicht übel anzuwenden verstand, kamen noch dazu, mir Aufmerksamkeit, Nachsicht und Gunst zu verschaffen..
[24]
v. d. Hagen, Vorr. Nibel. (1810), VII
: Es ist hier nicht die Rede von jener höheren Kritik[3], von einer historischen und literarischen Untersuchung der Entstehung, Ausbildung und mannichfaltigen Darstellung der Fabel, kurz, einer vollständigen Geschichte[4] des ganzen alten[1] Werkes, nach Inhalt, Sprache[4] und Form. Eine solche beabsichtigte ich schon in der vorlängst versprochenen Einleitung zu den Nibelungen, und ich werde sie gewiß nicht schuldig bleiben: sie hat sich indessen von selber, durch den innigen Zusammenhang des Ganzen, zu ei〈VIII〉nem eigenen Werke über den gesammten nazionalen Fabelkreis erweitert. Hier meine ich nur die einzele Sprach- und Wort-Kritik, zur wahren Darstellung und Berichtigung des Textes; welche im Grunde freilich auch nicht ohne jene bestehen kann. In Beziehung auf diese bestimmt aber das berührte Verhältniß des alten[1] Heldenliedes zu unserer, wie sehr auch veränderten, doch immer noch lebenden Sprache[3], auf mannichfache Weise die Anwendung dieser, für das fast ganz in sich abgeschlossene Alterthum[2] der todten Sprachen[3] am vollkommensten ausgebildeten Wissenschaft; – durch welches Verhältniß, zur Begegnung übelwollender Beurtheilungen gesagt, zugleich die eigenthümliche Art und Weise jener Übertragung dieses und anderer ähnlicher Werke bedingt, auch durch den Erfolg als trifftig bewiesen ist. Die Arbeit ist hier, beides, leichter und schwerer, willkürlicher und gebundener, als bei den alten[10] Klassikern: jenes, weil so vieles von der alten[1] Muttersprache doch wirklich noch lebt; dieses, weil Zeit[1] und Ort so vieles in der Bedeutung verändert haben, daß man durch die gegenwärtige gar oft getäuscht wird; – eben so wie bei dem Verständniß einer nahe verwandten Sprache[3]..
[25]
Heine, Romant. Schule (1836), 118
: Religion[4] und Heucheley sind Zwillingsschwestern, und beyde sehen sich so ähnlich, daß sie zuweilen nicht voneinander zu unterscheiden sind. Dieselbe Gestalt, Kleidung und Sprache. ➢ Volltext.
[26]
Herder, Engl. u. dt. Dichtk. (1777), 429
: Wer sich nun noch ums rohe Volk bekümmern wollte, um ihre Grundsuppe von Mährchen, Vorurtheilen, Liedern, rauher Sprache
: welch ein Barbar wäre er! Er käme, unsre klassische, sylbenzählende Literatur zu beschmizen, wie eine Nachteule unter die schönen, buntgekleideten, singenden Gefieder! – | Und doch bleibts immer und ewig, daß der Theil von Litteratur, der sich aufs Volk beziehet, volksmäßig seyn muß, oder er ist klassische Luftblase. Doch bleibts immer und ewig, daß wenn wir kein Volk haben, wir kein Publikum, keine Nazion, keine Sprache
und Dichtkunst haben, die unser sey, die in uns lebe und wirke. Da schreiben wir denn nun ewig für Stubengelehrte und ekle Rezensenten, aus deren Munde und Magen wirs denn zurück empfangen, machen Romanzen, Oden, Heldengedichte, Kirchen- und Küchenlieder, wie sie niemand versteht, niemand will, niemand fühlet. Unsre klassische Literatur ist Paradiesvogel, so bunt, so artig, ganz Flug, ganz Höhe und – ohne Fuß auf die deutsche Erde. .
[27]
Herder, Bef. d. Hum. VIII (1796), 102
: Dem gelehrten, starkmüthigen Mann [Milton] stand bei einer großen Känntniß der alten und Italiänischen Dichter auch eine Welt voll Sachen, insonderheit aber seine Sprache dergestalt zu Gebot, daß er bei seinem erwählten Thema, an welchem Er sich etwas sehr Großes dachte, in jedem Wort und Laut, in jeder Zusammenstellung und Verknüpfung der Worte sich seine eigene alt-neue claßische Sprache
nach Mustern der Alten als Philosoph und Meister ausschuf..
[28]
Jean Paul, Vorsch. Ästh. I (1804), 19
: In Rücksicht der nachzuahmenden Form stehen die poetischen[4] Materialisten im ewigen Widerspruch mit sich und der Kunst[8] und der Natur[2] [...]. Denn sie erlauben wirklich den Versfuß auch in größter und jeder Leidenschaft [...] – und im Sturme des Affekts höchsten Wohllaut und einigen starken Bilderglanz der Sprache [...] 〈20〉 [...] – dann die Götter[5] und Wunder des Epos und der Oper [...] – im Homer die langen Mordpredigten der Helden vor dem Morde [...] – in Don Quixotte einen romantischen[7] Wahnsinn, der unmöglich ist – [...] in Thümmel und andern den Eintritt von Oden ins Gespräch und noch das übrige Zahllose..
[29]
Klein, Rheinreise (1828), 237 f. (238)
: Tiefer unten liegt der Gute Mann, eine ehemalige Einsiedelei, und dann folgt, drei Viertelstunden entfernt, der Flecken Weißenthurm. Eine lange breite Straße, mit Wirthshänsern und Gewerbsladen besetzt, zieht sich durch denselben. Am Ende steigt eine hohe viereckigte Warte, im Mittelalter aufgeführt, sonst die Grenze zwischen dem Trierischen und Köl〈233〉nischen, empor. Der Ortsname rührt von derselben. Sprache, Ton[14] und Kleidung zeigen den Anfang des Niederlandes..
[30]
Mereau, N. de Lenclos (1802), 69
: Ihr ganzes Leben, ihre Unterhaltungen, glichen einer Hirten-Idylle, und sie fanden so viel Reiz in diesen Bildern, daß ihnen die da〈69〉hin passende Sprache ganz geläufig geworden war. .
[31]
Novalis, Allg. Brouill. (*1798), NS 3, 306, Nr. 367
: Die Dialecte[1] und Pronunciationen werden durch Consonanten und Vocale im Großen gebildet. | Lippensprache – Gaume – Kehle – Zunge – Zähne – Nase etc. Manche Sprache wird aus dem e, u, o etc. gesprochen. So hat jeder Mensch seinen Hauptvocal..
[32]
Novalis, Blüthenstaub (1798), 90, Nr. 70
: Unsere Sprache ist entweder mechanisch, atomistisch oder dynamisch. Die ächt poetische[4] Sprache soll aber organisch[6], lebendig seyn. Wie oft fühlt man die Armuth an Worten[1], um mehre Ideen mit Einem Schlage zu treffen. .
[33]
Novalis, Lehrlinge (*1798), NS 1, 100
: Man beschuldigt die Dichter der Übertreibung, und hält ihnen ihre bildliche uneigentliche Sprache gleichsam nur zu gute, ja man begnügt sich ohne tiefere Untersuchung, ihrer Fantasie[2] jene wunderliche Natur[1] zuzuschreiben, die manches sieht und hört, was andere nicht hören und sehen, und die in einem lieblichen Wahnsinn mit der wirklichen Welt nach ihrem Belieben schaltet und waltet; aber mir scheinen die Dichter noch bei weitem nicht genug zu übertreiben, nur dunkel den Zauber jener Sprache zu ahnden[3] und mit der Fantasie[2] nur so zu spielen, wie ein Kind mit dem Zauberstabe seines Vaters spielt. Sie wissen nicht, welche Kräfte ihnen unterthan sind, welche Welten ihnen gehorchen müssen. Ist es denn nicht wahr, daß Steine und Wälder der Musik gehorchen und, von ihr gezähmt, sich jedem Willen wie Hausthiere fügen? – Blühen nicht wirklich die schönsten[1] Blumen um die Geliebte und freuen sich sie zu schmücken? Wird für sie der Himmel nicht heiter[1] und das Meer nicht eben? – Drückt nicht die ganze Natur[2] so gut, wie das Gesicht, und die Geberden, der Puls und die Farben, den Zustand eines jeden der höheren, wunderbaren Wesen aus, die wir Menschen nennen? Wird nicht der Fels ein eigenthümliches Du, eben wenn ich ihn anrede? Und was bin ich anders, als der Strom, wenn ich wehmüthig in seine Wellen hinabschaue, und die Gedanken in seinem Gleiten verliere? Nur ein ruhiges, 〈101〉 genußvolles Gemüth wird die Pflanzenwelt, nur ein lustiges Kind oder ein Wilder die Thiere[1] verstehn..
[34]
Novalis, Aftdg I (*1799–1800; 1802), 54
: Abends kamen Bergleute zu ihm, und ich verfehlte kein Wort[2] von ihren Gesprächen, so unverständlich und fremd[4] mir sowohl die Sprache, als der größte Theil des Inhalts ihrer Erzählungen vorkam..
[35]
Reichardt, Com. Op. (1774), 83
: [I]ch kann mich nicht enthalten, des vortrefflichen Spiels zu erwähnen, mit welchem ich die ehemalige Mademoiselle Steinbrecherinn, itzt Madame Hübler, diese Scene habe spielen sehen. Die wahrhafte Natur[19] war in ihrer Stellung, in ihrer Sprache, in jeder kleinen Bewegung..
[36]
H. Sander, Beschr. Reis. II (1784), 199
: Zum Hrn. O. K. R. Teller ging ich heute zuerst. Unsre Unterredung betraf das neue Berliner Gesangbuch, das er und Hr. Spalding besorgen. [...] Wegen des Deutschen[2] ist viel Ungewißheit, weil in jeder Provinz dieser Monarchie anders geredet wird. Adelung muß hierüber entscheiden. Teller's Grundsatz dabei ist: Man müsse durch das Gesangbuch die Sprache des gemeinen Mannes bereichern und erheben. [...] Die Verbesserung des Liedes: Wie schön leuchtet uns der Morgenstern etc. ist von Hrn. Teller. Ich gab noch einige an, die er gleich zur zweiten Auflage schrieb, als: Die müden Seelen Ruhe schaft, statt: Die Ruhe müden Seelen schaft..
[37]
Schiller, an J. F. Cotta (5. 2. 1800), NA 30, 141
: Werthes hat zwar eine gute, gewählte und sich dem klaßischen annähernde Sprache
, aber zum dramatischen Dichter hat ihn die Natur nicht bestimmt, sein Werk ist an dramatischem Gehalt leer und hat keine Kraft..
[38]
A. W. Schlegel, Beytr. (1798), 175
: Die schmeichelnden kleinen Lieder habe ich oben bey Gelegenheit der Magelone erwähnt; auch in den andern Stücken sind ihrer einzelne eingeflochten. Es liegt ein eigner Zauber in ihnen, dessen Eindruck man nur in Bildern wiederzugeben versuchen kann. Die Sprache hat sich gleichsam alles Körperlichen begeben, und löst sich in einen geistigen Hauch auf. Die Worte[2] scheinen kaum ausgesprochen zu werden, so daß es fast noch zarter wie Gesang lautet: wenigstens ist es die unmittelbarste und unauflöslichste Verschmelzung von Laut und Seele, und doch ziehn die wunderbaren Melodien nicht unverstanden vorüber. Vielmehr ist diese Lyrik in ihrer heimlichen Beschränkung höchst dramatisch; der Dichter darf nur eben die Situazion andeuten, und dann den süssen Flötenton hervorlocken, um das Thema auszuführen. In diesen klaren Thautropfen der Poesie[3/8] spiegelt sich alle die jugendliche Sehnsucht nach dem Unbekannten und Vergangenen, nach dem was der frische Glanz der Morgensonne enthüllt, und der schwülere Mittag wieder mit Dunst umgiebt; die ganze ahndungsvolle Wonne des Lebens und der fröhliche Schmerz der Liebe. Denn eben dieses Helldunkel schwebt[5] und wechselt darin: ein Gefühl, das nur aus der innersten Seele kommen kann, und doch leicht und lose in der Außenwelt umhergaukelt; Stimmen, von der vollen Brust weggehoben, die dennoch wie aus weiter Ferne 〈176〉 leise herüberhallen. Es ist der romantische[8] Ausdruck der wahrsten Innigkeit, schlicht und fantastisch[4] zugleich. ➢ Volltext.
[39]
A. W. Schlegel, Berl. Vorles. III (
!1803–04), KAV 2.1, 183
: Die drey Stifter der romantischen[12] Kunst[3] [sc. Dante, Petrarca, Boccaccio], von denen wir im bisherigen gesprochen, haben durch ihre Werke aufs Stärkste die ursprüngliche Eigenthümlichkeit der neueren[3] Poesie[11] bekundet, und können uns zum Beyspiel dienen, daß für uns in der bloßen und uneingeschränkten Nachahmung des classischen[7] Alterthums[2] das Heil nicht zu suchen ist. [...] Boccaz ist [...] der erste, welcher den ganzen Sprachschatz mit philologischer Gründlichkeit zum Vortheil der Darstellung verwandte, und gleichsam die Gränzen der romantischen[12/1] Prosa[1], von heroischer Würde und leidenschaftlicher Energie bis zum vertraulichen Tone des Scherzes abgesteckt hat. Theils hat er ihr classische[3/7?] Gediegenheit und Großheit in den periodischen Verknüpfungen zu geben gesucht, theils die Sprache des gemeinen Lebens durch geschicktes Anbringen in zierlichen Wendungen geadelt..
[40]
A. W. Schlegel, Vorles. üb. Enz. (
!
1803–04), KAV 3, 148
: Die Sitte der Wappen ist überhaupt etwas fantastisches, in so vielen Emblemen derselben spricht sich der edle kriegerische Geist der Ritter aus, und ohne Zweifel haben auch große Begebenheiten, zB. die Kreuzzüge, beygetragen, ihn mit wunderbaren Bildern zu befruchten. Daher finden wir daß so viele Ausdrücke der Blasonirung, oder kunstgemäßen Wappenbeschreibung, in die Sprache
der romantischen12 Dichter aus den vorigen Jahrhunderten im Italienischen, Spanischen, Französischen und Englischen übergegangen sind [...]..
[41]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. I (1809), 339
: Auch im versifizirten Lustspiel muß sich die Sprache durch Wahl und Zusammenfügung der Wörter[1] gar nicht oder nur unmerklich von der des Umganges entfernen; die Freyheiten[17] des poetischen[5] Ausdrucks, welche andern Gattungen unumgänglich, sind hier untersagt. ➢ Volltext.
[42]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.1 (1809), 39
: Metastasio verdunkelte den Zeno, weil er bei einem ähnlichen Streben doch biegsamer einlenkte, um sich den Bedürfnissen des Musikers zu fügen. Die Vorzüge, wodurch er bey den heutigen Italiänern classisch4 und gewissermaßen das für sie geworden, was Racine den Franzosen ist, sind: die vollkommenste Reinigkeit, Klarheit, Zierlichkeit und Anmuth der Sprache überhaupt, und insbesondre der sanfteste Wohllaut und die größte Lieblichkeit in den Liedern. .
[43]
A. W. Schlegel, Dramat. Lit. II.2 (1811), 330
: Addison ist durch die leidige Einheit des Ortes bewogen worden, den Cäsar, den einzigen würdigen Gegensatz zum Cato, wegzulassen, und hierin hat es sogar Metastasio besser getroffen. Die Sprache ist rein und einfach, aber ohne Schwung; der reimlose Jambe giebt dem Dialog mehr Freyheit[13] und einen etwas weniger conventionellen Anstrich, als er in den französischen Trauerspielen hat [...]. ➢ Volltext.
[44]
A. W. Schlegel, Rez. Grimm [Altdt. Wäld.] (1815), 724
: Der Sänger wurde für seine ergötzende Mühe durch gastfreye Aufnahme in den Wohnungen der Häupter, auf den Versammlungsplätzen der Menge belohnt. Er hatte Mitwerber; und wenn sein Gedeihen auf dem Vermögen beruhte, seine Hörer mehr als andre zu fesseln und zu bezaubern, so mußte seine Beobachtung sich bald auf die Mittel dazu lenken. Die kindliche Sprache, die einfache Wiederkehr der Töne[9] ertrug keinen gesuchten Schmuck in den Worten[4]: hierin konnte schwerlich einer den andern übertreffen..
[45]
F. Schlegel, Philos. Lehrj. I (*1796), KFSA 18, 5, Nr. 15
: Alle drei haben ihre eigne Sprache und doch protestiren alle drei σκ [Skeptiker] Emp[iriker] My[stiker] gegen die Terminologie. Der Empiriker aus Unvermögen und weil er das Absolute für eine leere Abstraction hält. Der σκ [Skeptiker] aus Protestantismus und Bestimmungslosigkeit und d[er] ächte Mystiker aus Haß d[es] Buchstabens[9/10]. Der My[stiker] hat es wie wohl auf andre Art nur mit Anschauung zu thun, haßt nicht nur d[en] Buchstaben[9/10] sondern auch d[en] Begriff[1]. Apologie d[es] Buchstabens[9/10], d.[er] als einziges ächtes Vehikel d[er] Mittheilung sehr ehrwürdig ist..
[46]
F. Schlegel, Goethe's Meister (1798), 157
: [I]n Mignons und des Alten[2] romantischen[7] Gesängen offenbart sich die Poesie[3/4] [...] als die natürliche[4] Sprache und Musik[2] schöner[1] Seelen. ➢ Volltext.
[47]
F. Schlegel, Gespr. Poes. (1800), 79
: Der Versuch, das Romanzo durch einen würdigen Gegenstand und durch classische[3/5] Sprache zur antiken[3] Würde der Epopöe zu erheben, das man sich als ein großes Kunstwerk[2] aller Kunstwerke[2] für die Nation[1], und nach seinem allegorischen Sinn[2] noch besonders für die Gelehrten dachte, blieb, so oft er auch wiederhohlt wurde, nur ein Versuch, der den rechten Punkt nicht treffen konnte. ➢ Volltext.
[48]
F. Schlegel, Zur Poesie II (*1802), KFSA 16, 434, Nr. 157
: Romantische[1/4] Prosa[5]. Alliteration (und Assonanz), dann Bilder aus der sichtbar[en] Oberfläche der Natur[2]. In Consonanten und Vokalen folgende Alliterat[ion] / bestimmte Mischung a) Glatte Consonanten und tonlose Vokale b) Harte Consonanten und tonlose Vokale? c) farbige Vokale und harte Consonanten / Diese Prosa[5] ist nun plastisch[3] – musikalisch[7] – oder pittoresk[2]. Der gehörige Wechsel auch wesentlich zum Romantisch[en][1/4] – vielleicht auch Parodie d.[er] gemein[en] Sprache und der φσ [Philosophie]?.
[49]
F. Schlegel, an L. Tieck (15. 9. 1803), L, 136
: Das Persische ist dem Deutschen so verwandt daß man beides fast für eine Sprache[3] ansehn kann; nur ist die eine so arabisirt, als die andre latinisirt. So gar der Gang der Poesie[3] und Litteratur bei beiden Nationen[1] ist zum Erstaunen ähnlich; in der ältesten[1] Epoche eine Masse von alten[1] mythischen Nationalgedichten, auch in der Sprache[4] ganz einheimisch; und dann eine romantische[12] Zeit[3], wo das Arabische so durchaus angenommen, aber auch mehr geformt ward, wie in unsrer schwäbischen das Französische..
[50]
Solger, Rez. A. W. Schlegel (1819), 105
: Auch von den lyrischen Bestandtheilen, deren bezaubernde poetische[6] Herrlichkeit nicht genug zu preisen ist, von der Sprache und dem Versbau des Dichters[1] [sc. Aristophanes], und manchen anderen Besonderheiten wird mit der vollkommensten Einsicht gehandelt..
[51]
L. Tieck, an Wackenroder (28. 12. 1792), VL 2, 105
: Der komische Schauspieler müste nach meinem Urtheil alles zu auffallende, sowohl in der Kleidung, als Sprache, als den Geberden vermeiden, wenn er dies zu sehr sucht, so macht es ihn gar zu leicht, wenn auch nur auf einige Augenblicke zu einem fremden[4] Wesen, und dies stört immer die Illusion..
[52]
L. Tieck, Vorr. Minnelied. (1803), XII
: Die gröste Mannigfaltigkeit entdeckt man in den Liedern der Minnesinger, selbst beim flüchtigsten Anblick, in Absicht der Sylbenmaasse, die gröste Verschiedenheit der Strofen, die verschiedenste Anwendung des Reimes. Es ist kein Dichter, selbst bis auf die spätern, der nicht, wie er seinen eigenen Ausdruck, seine eigene Sprache
hat, auch eine neue Form suchte, in welcher er sich ausdrückt. Keine Auktorität, keine Regel hatte hierüber etwas Bestimmtes festgesetzt, sondern jeder Sinn folgte seinem Antriebe, nachdem er sich zur Künstlichkeit oder Simplizität neigte und also seinen Gegenstand prächtig und auffallend für das Ohr machen, oder sich zierlich und gewandt zeigen und die Zärtlichkeit und Sehnsucht auch durch den Fall der Reime lieblich und seufzend zu erkennen geben wollte. So hat jeder Dichter sein Sylbenmaaß, welchem er am liebsten folgt, ja er sucht fast in jedem Liede eine Veränderung, welche 〈XIII〉 den Gegenstand deutlicher heraushebt. Darüber haben die meisten dieser Gedichte eine so liebliche Art gewonnen, daß man das Nothwendige und Zufällige daran nicht mehr unterscheiden kann, sondern daß die Form und der Gegenstand gerade so und nicht anders unzertrennlich zusammen gehören. So finden wir einfache Lieder und Gedichte, andre, welche künstliche und vollständige Canzonen sind, andre, welche an die Stanze und an das Sonett erinnern, manche sind aber von einer so zarten Künstlichkeit und so original, daß sich nichts anders mit ihnen vergleichen läßt. .