Semie-Relationen sind Relationen zwischen unterschiedlichen Bedeutungen eines und desselben Wortes (im Gegensatz zu Onymie-Relationen, die als semantische Relationen zwischen unterschiedlichen Wör­tern erscheinen). Unter Tekaisemie (grch. τε ... καί ... ›sowohl ... als auch ...‹) verstehen wir in direkter Analogie zum dialektischen Dreischritt von The­se, Antithese und Synthese die Tatsache, dass ein Wort in zweien seiner Be­deutungen für Gegensätzliches steht (Antisemie ⦿), während in einer dritten Bedeutung der Gegensatz aufgehoben erscheint. Die dritte Bedeutung erscheint als tekaisem zu den beiden ersten; diese erscheinen zu ihr jeweils als apisosem (grch. ἄπισος ›ausgeglichen‹). – Beispiel: romantisch6 ist antisem zu romantisch7; romantisch10 bringt den Gegensatz zum Austrag. Damit sind romantisch6 und romantisch7 apisosem zu romantisch10, umgekehrt ist romantisch10 tekaisem zu romantisch6 und romantisch7. – Dementsprechend liegt Tekaionymie bzw. Apisonymie dort vor, wo zwei verschiedene Wörter in einem Verhältnis der Antonymie stehen (z. B. klassisch8 und ro­mantisch14) und ein drittes, wiederum unterschiedliches Wort die Ge­gensätzlichkeit aufhebt (z. B. progressiv6). Hier erscheinen klassisch8 und ro­mantisch14 als Apisonyme zu progressiv6 und umgekehrt progressiv6 als gemeinsames Tekaionym von klassisch8 und ro­mantisch14.